Die Kurse befinden sich nun seit zwei Wochen auf Talfahrt, sie sinken dabei so tief wie seit zwei Jahren nicht mehr. Im laufenden Preis-Crash werden einige Investoren und Händler womöglich die „Buy the Dip“ Methode in Betracht ziehen. Dadurch erhoffen sie sich hohe Renditen zu einem günstigen Einstiegspreis. Sollten Händler einen solchen Kauf in Betracht ziehen oder könnten die Preise noch weiter fallen?

Mit FTX crashte der gesamte Markt

Der FTX Crash begann am 8. November. Seitdem fallen die Kryptokurse immer weiter. Der Bitcoin verlor fast 30 % an Wert. Vor einem knappen Monat befand er sich noch relativ sicher über der 20.000 USD Marke. Heute liegt der BTC-Preis bei 15.800 USD. Auch heute sank der Preis erneut um 1,20 %.

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Bei dem Kurs der Ethereum Münze sieht es derzeit ähnlich aus. Er fiel innerhalb von drei Tagen um knapp 32 Prozentpunkte. Kurzzeitig schien er sogar unter die Marke von 1.000 USD zu rutschen. Kurz darauf stieg er wieder um 4 % an. Heute kann er sich bei einem Wert von 1.100 USD halten.

  • bitcoin
  • Bitcoin
    (BTC)
  • Preis
    $96,778.00
  • Marktkapitalisierung
    $1.92 T

Ein Großteil der Krypto-Händler wird nun zurückhaltender agieren und vor einem Kauf zurückschrecken. Doch einige Experten gehen fest davon aus, dass der jetzige Zeitpunkt ein günstiger Einstieg für Trader sein könnte.

Buy the Dip – günstig kaufen und deutlich gewinnen?

Mit der Buy the Dip Methode kaufen Händler eine Kryptowährung, wenn diese am Boden zu sein scheint, bzw. der Preis auf ein sehr niedriges Niveau gefallen ist. In diesem Zeitraum decken sich die Trader mit den Münzen ein, um sie zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich der Kurs wieder deutlich erholt hat, verkaufen zu können.

Auch die Krypto- und Aktien-Expertin Cathie Wood, deckt sich derzeit mit Bitcoins und Aktien ein. Die Starinvestorin stellt in einem Interview mit Bloomberg eine starke Prognose für den Bitcoin. Sie geht davon aus, dass er im Jahr 2030 bei einem Wert von 100.000 USD liegen wird.

Sollten sich ihre Prognosen bewahrheiten, könnten Händler in jedem Fall von der Buy the Dip Methode profitieren. Doch der Handel mit Kryptowährungen ist äußerst risikoreich. Ein Investment während einer solch instabilen Phase könnte für die Trader in einem Totalverlust enden. Niemand weiß, ob sich nicht in der nächsten Woche ein weiteres Szenario entwickelt, was zu einem erneuten Crash führt.

Ein Expertenkommentar bei stock3.com beschreibt, dass die Buy the Dip Strategie in den kommenden Jahren nicht funktionieren wird. Das Jahr 2022 hat „etwas Fundamentales verändert“. Die Experten raten dringend davon ab, diese Methode anzuwenden. Zu hoch sei das Risiko, in einen Totalverlust zu investieren.

Die Vergangenheit der Kurse zeigt deutlich, wie schnell und rapide sich Nachrichten, Regulierungen oder wirtschaftliche Ereignisse aus der ganzen Welt auf die Preise der Kryptos auswirken.

Neben Cathie Wood, gehen auch weitere Analysen und Experten davon aus, dass sich der Markt von dem Preis-Crash erholen wird. Doch zum jetzigen Zeitpunkt, ist es sehr schwer einzuschätzen, wann und ob dieser Zeitpunkt wirklich kommen wird. Zunächst haben die Kurse erneut mit verängstigten Händlern zu kämpfen. Wie könnten sich die Kurse also entwickeln?

Hoch oder runter? Analysten sind sich nicht einig

Fragt man derzeit die Experten nach ihren Meinungen, gehen diese sehr weit auseinander. Cathie Wood sieht den Bitcoin in den kommenden Jahren deutlich ansteigen. Auch der MicroStrategy Founder Michael Saylor geht davon aus, dass der Bitcoin als Sieger aus der FTX Krise hervorgeht. In einem Interview bei Bloomberg sagt er, die aktuelle Krise sei bloß „teure Werbung“ für den Bitcoin.

In eine ganz andere Richtung hingegen gehen die Prognosen des Bloomberg-Chefanalysten Mike McGlone. Er geht davon aus, dass der gesamte Kryptomarkt in den kommenden Jahren weiter fallen wird. Laut seinen Aussagen sind für den Bitcoin Werte zwischen 12.000 und 10.000 USD denkbar.

Weiter sagt er, dass der Zusammenbruch der Kryptokurse auch den Aktien- und Rohstoff-Markt herunterziehen wird. Konkret sagte er in einem Interview: „Bitcoin ist einer der wichtigsten Indikatoren für allgemeine Aufwärtstrends und Abwärtstrends. Und jetzt ist der Kurs eingebrochen, also gehe ich davon aus, dass nun auch die meisten anderen Dominosteine fallen werden“.

Weiter nach unten – zahlreiche Faktoren sprechen dafür

Um eine Prognose für einen Coin erstellen zu können, sollte man immer zunächst in die Vergangenheit der Krypto blicken. Der Preis-Crash aus dem Frühjahr steckt den Kursen immer noch in den Knochen. Der Bitcoin fiel dabei von einem Wert von über 40.000 USD auf rund 18.000 USD hinab. Ein erheblicher Wertverlust, der sich innerhalb von nur zwei Monaten entwickelte.

Der Verlauf des Kurses zeigt, dass es mit diesem Absinken nicht getan war. Der Kurs rutschte nach kurzzeitigen Höhenflügen immer wieder ab. Erst im Oktober gelang es ihm, sich langsam über der 20.000 USD Marke zu halten. Von Erholung oder einer positiven Entwicklung war zu diesem Zeitpunkt dennoch nicht zu sprechen. Nun entfernt sich der BTC erneut deutlich von seinem Allzeithoch.

Die vergangenen Entwicklungen könnten also darauf hindeuten, dass der aktuelle Crash noch lange anhalten wird. Es ist damit zu rechnen, dass sich der Kurs in den nächsten Wochen und Monaten sehr volatil bewegen wird. Nach einem Hoch wird mit großer Wahrscheinlichkeit wieder ein Tief folgen.

Weitere Faktoren, die für einen anhaltenden Abstieg der Kurse sprechen, sind die anhaltenden Widerstände, gegen die sich der Markt behaupten muss. Darunter fallen die hohen Inflationen, regelmäßige Leitzinserhöhungen und das sinkende Handelsvolumen auf den Börsen.

Im Gesamtbild betrachtet sieht man derzeit eine deutlich negative Entwicklung, in der Nachfrage nach Kryptowährungen. Die Händler sind deutlich verunsichert. Zahlreiche Kleinanleger haben dem Handel mit Coins vielleicht gänzlich den Rücken gekehrt. Durch die hohen Lebensunterhaltungskosten haben viele Menschen deutlich weniger Geld zur Verfügung, welches sie vor einigen Monaten vielleicht noch in ein Investment einsetzen konnten.

Es sprechen zum jetzigen Zeitpunkt also zahlreiche Faktoren dafür, dass die FTX Krypto-Krise nicht in wenigen Wochen oder Monaten überstanden sein wird. Der Preis-Crash kam zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Denn der Markt leidet deutlich unter den schweren wirtschaftlichen Bedingungen. Die Meinungen der Experten in Bezug auf die Zukunft gehen zwar weit auseinander, doch die Argumente, die für ein weiteres Fallen der Kurse spricht, klingen in jedem Fall plausibel.

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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