In den letzten Wochen hat das Kryptowährungsprojekt von Facebook einige große Investoren wie PayPal, Mastercard und Booking Holdings verloren. Nun verliert Facebooks digitale Währung Libra auch den Rückhalt durch die ING Diba Bank.
ING Diba sieht die Entwicklung der virtuellen Währungen kritisch
In einem Artikel der Financial Times vom 22. Oktober äußert sich Ralph Hamers, der ING Geschäftsführer, dazu: „Wir können dazu verschiedene Maßnahmen ergreifen und den betreffenden Kunden [Facebook] rausschmeißen oder gar nicht erst annehmen.“
Um das internationale Finanzsystem vor illegalen Aktivitäten wie Terrorismusfinanzierung oder Geldwäsche zu schützen, könnten Finanzinstitute sich weigern mit Libra zusammenzuarbeiten. Hamers führt weiter aus: „Finanzinstitute wie wir sind in der Regel sehr groß und behördlich beaufsichtigt, weshalb wir lieber keine Risiken eingehen wollen […]. Wir haben aber auch gesagt, dass wir abwarten werden und den Fortschritt [von Facebook Libra] weiter beobachten.“
Die großen Banken geraten unter Druck
Einige Vertreter der ING Diba Bank sehen in Facebooks Libra gar eine Bedrohung. Mark Cliffe äußerte sich am 27. September auf dem ING Diba Blog dahingehend: „Die rasanten Fortschritte in der Distributed-Ledger-Technologie haben die Debatte über die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile der digitalen Währungen der Zentralbank vorangetrieben. Die hauptsächlichen Grenzen und Kompromisse scheinen aus dem wirtschaftlichen, monetären und finanziellen Kontext der CBDC zu stammen und hängen von den zugrunde liegenden politischen und politischen Präferenzen in Bezug auf Datenschutz, Datenverwaltung, Marktmacht, Cybersicherheit und Arbeitsteilung zwischen öffentlichem und privatem Sektor ab.“
Entsprechend könnten sich große Banken dazu gezwungen sehen eigene Zentralbank-Digitalwährungen (CBDC) herauszubringen, um mit der generellen Entwicklung mitzuhalten.