Erst gestern berichteten wir von dem unglaublichen Krypto Betrug, bei dem rund 600 Millionen US-Dollar aus dem Poly Network gestohlen wurden. Nun berichtet der Plattformbetreiber über Twitter, dass man tatsächlich nach eigenen Forderungen an die Kriminellen zur Rückgabe ganze 260 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen zurückerhalten habe.
Kein gewöhnlicher Diebstahl
Wer nun vermutet, die Hacker hätten ein schlechtes Gewissen bekommen, dürfte irren. Schließlich berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass es für die Gangster kaum möglich sein solle, die gestohlenen Token zu waschen. Zudem würden Stimmen laut, die vermuten, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen kriminellen Akt handeln solle, sondern vielmehr auf eine Aktion, die Schwachstellen im technischen Protokoll des Poly Token aufmerksam machen wolle.
Diese Schwachstellen sorgten für die Entwendung von 273 Millionen $ in Ethereum, 253 Millionen $ in Binance Token und 85 Millionen $ in Poly.
„Der einzige Weg“
Für besondere Aufmerksamkeit sorgt nun ein dreiseitiges Interview, dass der Hacker mit sich selbst führte und veröffentlichte. Demnach habe er gar kein Interesse an einem finanziellen Gewinn, da er selbst genug Geld habe. Die gestohlenen Münzen sollen sich aktuell „in Sicherheit“ befinden und wurden entsprechend wohl auch nicht verkauft.
Die Süddeutsche Zeitung zitiert den Dieb aus den Notizen, die in der Ethereum Blockchain hinterlegt sind: „Ich weiß, es tut weh, wenn Menschen angegriffen werden, aber sollten sie nicht etwas aus diesen Hacks lernen?“ Und weiter: „Ich brauchte Zeit, um mit dem Team von Poly Network zu reden. Sorry, das ist der einzige Weg, um meine Würde zu bewahren, ohne meine Identität preiszugeben. Und ich musste mich etwas ausruhen.“
Foto von Nick Fewings