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Ständige Stromausfälle machen es den Minern in Kuba schwer. Nun stehen einige offenbar gar vor dem Bankrott und stellen ihren Betrieb nun ein. Doch die instabile Lage begrenzt sich nicht nur auf die Stromnetzwerke.

Kuba, eigentlich ein Land für Krypto-Liebhaber

In der Vergangenheit galt Kuba als sehr beliebtes Land für Krypto-Mining. Das hat sich in den vergangenen Monaten jedoch deutlich geändert. Denn die Region ist von regelmäßigen Stromausfällen betroffen. Das macht das Arbeiten für die Miner unmöglich. Einer von ihnen ist Raydel González. Für ihn fällt durch das schlechte Stromnetzwerk eine Geldquelle weg.

In einem Interview bei cubanet.org erklärt er:

„Wie viele andere hatte ich viel Geld in Kryptowährungs-Mining-Ausrüstung investiert, die nicht billig sind. Mit dem Aufkommen von Stromausfällen ist Kryptowährungs-Mining in Kuba nicht nachhaltig.“

González beschreibt konkret, warum das Mining durch die Stromausfälle so schwer wird:

„es wird jeden Tag schwieriger oder fast unmöglich zu minen, da das Entschlüsseln eines Blocks mit eingeschalteten Geräten Tage dauern kann, ohne den Prozess zu unterbrechen, und das ist im heutigen Kuba unmöglich. Dies ist das Land der Instabilität“.

Mit der Ausrüstung spricht er die nötige Hardware an, die ein Krypto Miner braucht. Kryptos, die über das Proof of Work Verfahren laufen, werden von den Minern über einen Computer und Grafikkarten hergestellt. So muss man keinen digitalen Mining Pools beitreten, sondern kann autonom am Netzwerk teilnehmen

Um das Mining wirklich als Einnahmequelle nutzen zu können, müssen gleich mehrere hochwertige Grafikkarten über mehrere Stunden betrieben werden. Nicht selten besitzen Miner einen ganzen Raum voller Hardware, die fast ohne Unterbrechung Coins minen.

Ein weiterer Miner der unter den Folgen der Instabilität leidet, ist Eduardo Gómez. Er hat lange nach einer Lösung gesucht, scheint nun jedoch vor dem Ende seiner Mining-Karriere zu stehen.

„In den ersten Monaten habe ich nicht aufgegeben und weiter investiert. Ich dachte, die Lösung wäre, ein Kraftwerk zu kaufen, und danach kam die große Kraftstoffkrise. Oft verbrachte ich den ganzen Tag, um etwas Benzin kaufen zu können, und am Ende, mit seinem Preis und der Anzahl der Stunden, die die Stromausfälle erhöhten, war es auch nicht mehr rentabel, das zu tun“

Weiter erklärt er, dass er seine Investition in Hardware von über 5.000 USD, durch das Mining bisher nicht zurückerhalten konnte.

Netzwerke: Nicht nur der Strom ist von den Ausfällen betroffen

Durch die instabile Situation der Stromversorgung fällt für viele junge Miner die Möglichkeit, mit Bitcoin und Co. Geld zu verdienen, weg. Durch die zahlreichen Unterbrechungen werden viele Miner bereits sehr viel Geld verloren haben. Doch die Energiekrise ist in Kuba keine neue Entwicklung.

Einige Schürfer betreiben ihre Miningstationen netzunabhängig, über eine Gaszufuhr. Doch auch sie sind von den Ausfällen betroffen, da auch das lokale Telekommunikationsnetz regelmäßig ausfällt. Dieses Problem ist bereits seit Juni bekannt. Zu diesem Zeitpunkt erklärte Etextsa, das führende Telekommunikationsunternehmen, dass das fehlende Gas und die Generatoren schuld an den Ausfällen seien.

„Den Generatoren von Etecsa geht der Kraftstoff aus, um so viele Stunden Stromausfälle zu unterstützen. Die Anlagen sind nicht in der Lage, die gesamte Energie zu erzeugen, die notwendig ist, um so viel Ausrüstung so lange eingeschaltet zu halten, und deshalb funktioniert alles falsch.“

Kuba führt weitere Regulierungen ein

Die Nachfrage und Akzeptanz der Kryptowährungen sind seit dem Jahr 2019 in Kuba stark angestiegen. Immer mehr Menschen wünschen sich, dass sie die Coins auch im Alltag nutzen können. Die kubanische Zentralbank kündigte bereits im Mai an, die Lizenzen für den Handel und Zahlungsabwicklungen mit Kryptowährungen zu regulieren.

Laut den neuen Regelungen muss jede Person, die mit Kryptowährungen handeln möchte, bei der Banco Central de Cuba eine Genehmigung dafür beantragen.

Laut Berichten auf der staatlichen Nachrichtenagentur, trat im September eine erneute Regulierung in Kraft. Dadurch soll künftig geregelt werden, dass ausschließlich Privatpersonen mit Kryptowährungen handeln dürfen. Diese gelten in Kuba fortan als digitale Vermögenswerte.

Mit dieser Anerkennung der Kryptos kommen die Behörden den Bürgern einen Schritt näher. Doch es steckt auch eine politische Dimension dahinter. Denn die Sanktionen gegenüber Kuba seitens der USA nahmen in den vergangenen Monaten deutlich zu. Zuletzt zog sich auch der Zahlungsdienstleister Western Union aus dem Land zurück.

Die derzeit schwache Wirtschaft des Landes könnte in Zukunft von der Etablierung der Kryptos profitieren.

Hintergrund

Kryptowährungen erfahren in Kuba eine hohe Akzeptanz. Die Bürger nutzen die Kryptos unter anderem als Alternative zur Zahlung von Dienstleistungen. Darunter fallen auch Einkaufs-, Mobil- und Internet-Leistungen.

Auch das Mining erfreute sich hier lange Zeit einer großen Nachfrage. Jedoch sind die Bedingungen dafür derzeit miserabel, was zu einem unausgeglichenen Verhältnis im Vergleich zu der Nachfrage der Coins führt.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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