Auch die Polizei ist offenbar nicht vor Krypto-Betrügern gewappnet. Wie das online-Portal heise.de bereits vergangene Woche berichtete, haben Kriminelle Bitcoin Token im Wert von 36 Millionen € der Polizei von Rheinland-Pfalz gestohlen.
757 Bitcoin-Token von Chemical Love
Nach Informationen von heise.de handelt es sich bei dem Diebesgut um ein Bitcoin-Wallet mit 757 digitalen Token. Die Polizei hatte dieses ursprünglich im Jahr 2016 im Rahmen von Ermittlungen gegen einen online-Marktplatz für Drogen einkassiert. Damals wurde der Fall als Schlag gegen die Darknet-Plattform Chemical Love bekannt. Seinerzeit wurde der Hauptverdächtige zu 15 Jahren Haft verurteilt. Darüber hinaus wurde er zu einer Strafzahlung von 1,5 Millionen € verpflichtet.
Ursprünglich beabsichtigte die Justiz diesen Betrag direkt von dem Wallet des Gangsters zu holen. Nachdem dieses aber Passwort geschützt war, konnten die Beamten nicht an das digitale Vermögen herankommen. Sämtliche Versuche die digitale Geldbörse zu knacken scheiterten entsprechend. Nun haben offenbar Hacker geschafft, was der Polizei nicht gelang. Der Koblenzer Generalstaatsanwalt bestätigte heise.de, dass bereits am 1. März 2017 rund 265 Bitcoins abgehoben wurden. Ende 2019 wurden dann weitere 489 digitalen Münzen transferiert.
Ermittlungsverfahren dauert an
Wohin die Bitcoin-Token gelangt sind ist bislang unbekannt. Genauere Informationen gab der Staatsanwalt nicht bekannt, da nach wie vor ein Ermittlungsverfahren im Gange sei.
Lange Zeit war der Bitcoin durch relativ anonymisierte Zahlungen ein beliebtes Zahlungsmittel für kriminelle Akteure. Mittlerweile ist es vor allem Strafverfolgungsbehörden allerdings möglich Transaktionsaktivitäten zumindest nachzuvollziehen. Dies liegt daran, dass sämtliche Überweisungen in der Blockchain festgeschrieben sind. Auch, wenn die jeweiligen BTC-Adressen anonym bleiben, sind mittlerweile zumindest Wallet-Anbieter und Krypto-Börsen rechtlich dazu angehalten, die Informationen ihrer User einzuholen.
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Foto von Markus Spiske
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