Immer wieder berichten wir von Gedankenspielen allerlei Zentralbanken über eigene virtuelle Währungen. Die sogenannten Central Bank Digital Currencies (CBDCs) sollen bereits vom chinesischen Behörden genauso entwickelt werden wie die von den Institutionen einige karibische Inseln wie den Bahamas. Jetzt ist augenscheinlich Großbritannien an der Reihe.
Eine Arbeitsgruppe soll Chancen und Risiken abwägen
In einer Pressemitteilung der Bank of England vom 19. April wird zumindest die Prüfung einer Einführung einer eigenen digitalen Währung angekündigt. So wolle die Zentralbank mit dem Finanzministerium eine Arbeitsgruppe bilden, die eine mögliche Akzeptanz und die Auswirkungen eines digitalen Pfunds untersuchen soll.
Schon jetzt scheint klar, dass die neue Zentralbankwährung kein Ersatz für bestehende Gelder darstellen soll. So müsste sich die CBDC in das bestehende System integrieren können. Noch ist nicht abzusehen, ob ein digitaler Pfund kommen wird oder nicht. Die Arbeitsgruppe soll zunächst einmal Chancen und Risiken einer Digitalwährung abwägen.
Auch nicht-technologische Herausforderungen in der Diskussion
In einem eigenständigen Forum sollen darüber hinaus nicht-technologische Fakten zusammengestellt werden, die auch auf ganz konkrete Herausforderungen und Anwendungsfälle Rücksicht nehmen. Dies dürfte insbesondere für den Datenschutz und der Anwendung im E-Commerce der Fall sein.
Die errichtete Taskforce, bestehend aus den Teams des stellvertretenden Gouverneurs für Finanzstabilität bei der Bank of England, Jon Cunliffe und der Generaldirektorin für Finanzdienstleistungen des britischen Finanzministeriums, Katharine Braddick, soll aber zunächst einmal ihre Arbeit aufnehmen. Wann es zu ersten Ergebnissen kommen kann, ist nicht abzusehen.
Foto von Roberto Catarinicchia