Im Fall der gehackten Kryptobörse Cryptopia gibt es Fortschritte. Der professionelle Liquidator, die Firma Grant Thornton, scheint einen Durchbruch bei der Sicherung und der Erhaltung der Kryptowährungen der Plattform zu haben.
Cryptopia – Ein Ende des Chaos in Sicht?
Grant Thornton berichtet über die Sicherung der Cryptopia Vermögenswerte in einer Pressemitteilung vom 21. August: „Wir verfügen jetzt über Cryptopia-Daten, die von einem Rechenzentrum eines Drittanbieters in den USA gespeichert wurden. Und seit der letzten Aktualisierung konnten wir erfolgreich auf diese Daten zugreifen. Dies ist ein sehr erfreulicher Schritt zur Ermittlung der Kundenbestände, da die Daten, die die einzigen Aufzeichnungen der Kundenbestände von Cryptopia enthielten, und bestimmte Crypto-Assets nur auf diesen Servern gespeichert wurden.“
Eine gute Nachricht für die ehemaligen Kunden. Der Prozess nimmt schließlich bislang ungewöhnlich viel Zeit in Anspruch. Das liegt vor allem daran, dass die User keine individuellen Wallets gehabt haben. Die Gelder wurden zusammengeführt, entsprechende Informationen bewahrten die Betreiber in Datenbanken auf. Entsprechend ist die Ermittlung der Geldbestände via Wallet-Schlüssel kaum möglich. Thornton arbeitet nach eigenen Aussagen an der Wiederherstellung der Konten von über 900.000 Kunden. Dabei müssen die Betreiber 400 verschiedene Krypto-Vermögenswerte und Millionen von Transaktionen differenzieren.
Neuseeländische Polizei ermittelt weiter
Fraglich ist, ob das Unternehmen die im Januar 2019 gehackten Krypto-Assets wiederherstellen kann. Und auch wenn dies gelingen sollte, muss Grant Thornton erst die Anweisungen der neuseeländischen Gerichte abwarten. Entsprechend werden wohl vorerst keine Krypto-Assets an die Cryptopia Kunden zurückgegeben. Dazu heißt es in der Pressemitteilung: „Wir arbeiten weiterhin mit unseren Rechtsberatern zusammen, um den rechtlichen Status von Crypto-Assets, das Rechtsverhältnis zwischen Cryptopia und seinen Kunden und die Rückgabe von Crypto-Assets an Kunden zu klären. Aufgrund des Januar-Hacks ist dies jedoch ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess. […] Wir haben sowohl in Neuseeland als auch international bestimmte gesetzliche Anforderungen und Verpflichtungen, die die Liquidatoren erfüllen müssen.“