Bitcoin ist unter ein kritisches Support-Niveau gesunken. Zeichnet sich ein Abwärtstrend ab – oder befindet sich BTC noch auf dem Weg zu sechsstelligen Preisen?

Jetzt noch Bitcoin kaufen?

Die Krypto-Märkte sehen derzeit kräftig rot: Nahezu alle Coins der Krypto-Top-50 verzeichnen im Moment starke Verluste. Bitcoin musste innerhalb der letzten 24 Stunden 3,5% verloren geben, Ethereum (ETH) fast 7%, Cardano (ADA) fast 9%, Solana (SOL) sogar 13%. Noch schlimmer die Zahlen der Wochenperformance. Hier hat es ebenfalls zahlreiche Kryptowährungen hart getroffen, meist im zweistelligen Prozentbereich (Daten von Coinmarketcap.com): BTC minus 14%, Ethereum fast 20%, Cardano 17,48%. Es gibt aber auch einige wenige Ausnahmen, die sich inmitten der Rückgänge als stark erweisen. Das sind: Polkadot (DOT, 8% Gewinn innerhalb der letzten 24 Stunden), Cosmos (ATOM, 7,6%), Tezos (XTZ, 11,22%), Elrond (EGLD, 7%).

Bitcoins Tageschart: Treten die Bullen bald erneut auf den Plan? Quelle: Coinmarketcap.com

Die Frage, die sich Anleger und Analysten derzeit stellen, ist: Wie wird sich Bitcoin entwickeln? Was bedeutet der Rückgang unter die wichtige 45.000-Dollar-Marke? Droht ein neuer Bärenmarkt? Oder ist Bitcoin nach wie vor gut positioniert, um bis Jahresende sechsstellige Preise zu erreichen? Sollte man jetzt Bitcoin kaufen? Wie geht es weiter?

Dieser Frage widmet sich der populäre Trader „Rekt Capital“ in einer aktuellen Analyse. Seiner Einschätzung nach wird Bitcoin nicht tiefer auf 40.000 Dollar fallen. Voraussetzung: Es gelingt der Leitwährung, sich über einem bestimmten Preisniveau zu halten. Das liegt @RektCapital zufolge bei rund 44.000 Dollar.

Aktuell (Zeitpunkt dieses Artikels) notiert BTC bei 44.500 Dollar und damit ein gutes Stück über dem kritischen Bereich. Was ist mittelfristig zu erwarten?

Wale akkumulieren massiv Bitcoin: Willy Woo

Die Blockchain-Forscher von Cryptoquant.com führen auf Twitter zudem einen bullishen Aspekt bei Bitcoin an. Demnach kommt es derzeit offenbar zu großen OTC-Käufen, also „over the counter“. Damit gemeint ist: Anleger kaufen im Moment große Mengen Bitcoin außerhalb der Börsen. Denn: Die Anzahl der bewegten Coins hat gerade ein zweijähriges Allzeithoch erreicht. Gleichzeitig ist die sogenannte „Fund Flow Ratio“ allerdings auf dem niedrigsten Stand seit sieben Jahren. Hintergrund: Die Fund Flow Ratio gibt die Anzahl der Bitcoins an, die die Börsen unter den im Bitcoin-Netzwerk verschickten Bitcoins einnehmen. Das optimistische Fazit der Forscher:

„Dies zeigt, dass während dieser Akkumulationsphase institutionelle oder vermögende Anleger P2P- / OTC-Geschäfte tätigen.“

Eine ähnliche Einschätzung teilt derzeit einer der bekanntesten On-Chain-Analysten der Branche: Willy Woo. Woo zufolge ist der jüngste Preisrückgang nicht auf Walverkäufe zurückzuführen. Das Gegenteil könnte zutreffen: Demnach haben Wale den Kursrücksetzer gekauft.

Um seine These zu untermauern, teilt Woo einen Chart. Darauf zu sehen: Bitcoin-Wale horten immer mehr Coins. Seit Bitcoin im Juli unter 30.000 Dollar gefallen ist, akkumulieren Wale enorm. „Wale“ nennt man Anleger, die mehr als 1.000 Bitcoins besitzen. Diese vermögende Anlegergruppe geht offenbar nach wie vor davon aus, dass Bitcoin im Wert steigen wird – und kauft entsprechend jeden Kursrücksetzer auf.

Kleinanleger glauben weiterhin an Bitcoin

Damit nicht genug: Woo zufolge häufen auch Wallets mit weniger als 10 BTC im Moment Bitcoin (zu kaufen bei eToro oder Libertex) an. Dazu zählen beispielsweise auch Wallets mit 0,1 BTC oder weniger – der typische Kleinanleger also. Woo bezeichnet diese Gruppe als „Minnows“ (auf deutsch: Elritze – kleine, lebhafte Schwarmfische). Woo erläutert:

„Update zu Bitcoins Angebotsverteilung.

Wale haben kürzlich hinzugefügt. Elritzen akkumulieren weiter. Inhaber von 10-100 BTC bleiben weitgehend unverändert.

Öffentlich gehaltene Reserven nehmen ab (weniger wird es hauptsächlich bei Börsen und börsengetradeten Fonds, während Unternehmen akkumulieren).“

Woo hat an anderer Stelle versichert: Bitcoin steigt seiner Einschätzung nach bis Jahresende auf sechsstellige Preise. Nun legt der Neuseeländer mit seinen Äußerungen nahe: Auch der jüngste Rücksetzer beim Bitcoin-Kurs hat daran bislang noch nichts geändert.

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Raphael Adrian

Nach dem Abschluss seines Journalismus Masters im Jahr 2013 arbeitete Raphael mehrere Jahre als freiberuflicher Journalist und Autor. In dieser Zeit spezialisierte er sich auf Finanzen, Business und Kryptowährungen. Seit November 2018 ist er als Chefredakteur bei Kryptoszene tätig. Seine Erfahrung im Bereich Investitionen und Handel gibt ihm eine solide Grundlage für die Analyse von Markttrends und das Treffen fundierter Investitionsentscheidungen. Dank seines Fachwissens in technischer und fundamentaler Analyse ist er in der Lage, profitable Geschäfte zu identifizieren und Risiken effektiv zu managen.

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