Jörg Molt, selbsternannter Bitcoin-Erfinder, wurde am Frankfurter Flughafen verhaftet. Dem 48-Jährigen wird Krypto-Betrug in Millionenhöhe vorgeworfen.

Mit „Bitcoin Pension“ Anleger um Millionen betrogen

Es mangelt der Krypto-Industrie wahrlich nicht an merkwürdigen Persönlichkeiten. Eine davon wurde nun laut BILD-Zeitung in Frankfurt am Flughafen verhaftet: der selbsternannte Bitcoin-Erfinder Jörg Molt. Er befand sich offenbar gerade auf der Flucht nach Mexiko, um den deutschen Behörden zu entkommen. Die wollen ihm den Prozess machen – weil er Anleger mit seinem „Bitcoin Pension“-Projekt um Millionen betrogen haben soll.

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Zuvor hatte Molt bereits 2019 das Gerücht gestreut, er sei an der Erfindung von Bitcoin (zu kaufen bei eToro oder Libertex) beteiligt gewesen, sogar eine „Satoshi-Schule“ (benannt nach Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto) stammt aus seiner Feder. Im gleichen Jahr kam er ebenfalls zu zweifelhaftem Ruhm, weil er offenbar vorgab, mit Bitcoin-Advokat Andreas Antonopoulos befreundet zu sein. Der dementierte allerdings umgehend und unmissverständlich auf Twitter. Antonopolous:

„Wenn Sie gebeten werden, zu investieren oder Jorg Molt Geld zu geben, seien Sie sehr, sehr vorsichtig. Diese Person hat schon einmal gelogen und wird Sie wahrscheinlich wieder anlügen.

Es gibt viele SCAMMER in diesem Raum – seien Sie immer skeptisch gegenüber Behauptungen von Fremden.“

Auch Molts Erklärung, Bitcoin erfunden zu haben, sei „EINE LÜGE“, so Antonopoulos.

Für Molt allerdings eine durchaus lukrative Lüge. Zahlreiche Anleger glaubten dem selbsternannten Satoshi. 50 Menschen soll er um insgesamt 2,14 Millionen Dollar betrogen haben.

Wie ihm das gelungen ist? Mit einer Masche namens „Bitcoin Pension“. Molt soll den Anlegern versprochen haben, ihre Gelder würden an schwedische Bitcoin-Miner gehen – und sich dort wundersam vermehren. Passiert ist den Ermittlern zufolge allerdings nichts – und 2020 stellte „Bitcoin Pension“ zum Ärger der Anleger den Betrieb ein. Molt wird nun der Prozess gemacht, weil er sichere und garantierte Top-Renditen versprochen haben soll.

Molt und die „Blokchain“

Doch wer ist der Mann, der mit seltsamer Frisur und noch seltsameren Anzügen Millionen ergaunern konnte? Auf Molts Homepage verkauft sich der DJ als Querdenker und „guter Freund“. Unter anderem ist dort zu lesen:

„Mit Beginn der digitalen Evolution durch Bitcoin und im weiteren Verlauf der Entwicklungen rund um die sog. Blokchain positioniert sich Jörg im Bereich Consulting und Education.“

Die sogenannte „Blokchain“ (sic!), von der haben wir auch schon gehört. Interessantes Detail: Molt scheint sich der Vorwürfe gegenüber seiner Person durchaus bewusst zu sein. So findet sich auf der Homepage auch ein Abschnitt mit der Bezeichnung: „Ist Jörg Molt ein Betrüger?“ – der Zugang ist allerdings nur mit Passwort möglich.

Antworten auf die Frage könnte die bayerische Polizei schlussendlich an anderer Stelle finden: Berichten zufolge soll sie Molts Haus bereits durchsucht und Beweise gesichert haben.

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Jannis Grunewald

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Business2Community oder Coincierge.

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