Mining

Mit der Erfindung des Bitcoins im Jahr 2008 entstand auch das Kryptowährung Schürfen (englisch: Mining), was es erstmals ermöglichte, passiv mit Kryptowährungen Geld zu verdienen. Viele kennen Bilder von Hallen mit Computern aus China, welche mathematische Gleichungen lösen, um Bitcoin-Transaktionen zu validieren.

Während Mining auf einem Proof-of-Work Mechanismus (PoW) basiert, kann auch durch Staken von Coins Geld verdient werden, was durch einen Proof-of-Stake Mechanismus (PoS) ermöglicht wird. Dabei bergen beide Methoden Vor- und Nachteile, mit welchen wir uns in diesem Artikel beschäftigen wollen. Außerdem möchten wir Ihnen näherbringen, worauf sie beim passiven Geld verdienen mit Kryptowährungen achten müssen.

Was ist Staking und was ist Mining von Kryptowährungen: die Unterschiede

Da eine Blockchain keine zentrale Autorität hat, welche die Legitimität von Transaktionen bestätigen kann, muss das dezentrale Netzwerk einen anderen Weg finden, um Entscheidungen für alle Knoten im Netzwerk zu treffen. Dafür benutzt sie einen sogenannten „Konsensmechanismus“, welcher sicherstellt, dass alle Knoten im Netzwerk synchronisiert werden und so externe Manipulationen verhindert.

Die erste Variante ist der von Bitcoin genutzte Proof-of-Work Mechanismus, das auch Bitcoin Mining genannt wird. Dabei gibt es verschiedenen Arten und Methoden die Rätsel zu lösen, wie zum Beispiel GPU-Mining oder ASIC-Mining. Wenn ein BTC Miner ein Rätsel als Erstes löst, erhält er dafür Coins in der geschürften Währung, bezahlt als Transaktionsgebühr von Nutzern.

Dogecoin Mining Difficulty

Allerdings erfordert die benötigte Rechenleistung eine enorme Menge an Energie. Allein das Mining von Bitcoins verbraucht mehr Strom als ganz Argentinien, berichtet BBC. Außerdem trieb die extreme Nachfrage nach Grafikkarten die Preise in die Höhe.

Der Proof-of-Stake Mechanismus (PoS), der beim Crypto Staking verwendet wird, benötigt wiederrum keine spezielle Ausrüstung. User „sperren“ ihre Coins für eine bestimmte Zeit ein, können also nicht auf sie zugreifen. Während im PoW-Mechanismus der schnellste Miner den Block erhält, wird hier zufällig ein Staker ausgewählt, abhängig von Menge und Zeitraum der genutzten Token.

Hierbei wird weit weniger Energie benötigt. Allerdings muss man als Anleger damit leben, dass die Coins dann langfristig dem Netzwerk zur Verfügung gestellt werden. Wer Angst vor der Volatilität des Kryptomarktes und dem Risiko, im Falle von Kurseinbrüchen das Kapital nicht aus der Währung nehmen zu können, hat, der ist beim Staking Fehl am Platz.

Welche Kryptowährungen kann man Minen (Schürfen)?

Noch immer ist der Kryptomarkt dominiert von Währungen, die auf dem Mining-Prinzip beruhen. Das stammt hauptsächlich von dem Fakt, dass sowohl Bitcoin als auch Ethereum einen PoW-Mechanismus benutzen. Mit einer Marktdominanz von 43,72 % (Bitcoin) und 19,38 % (Ethereum) bestimmen die beiden Krypto-Riesen noch immer die Welt der digitalen Währungen.

Dabei gibt es die Möglichkeit „alleine“ Kryptowährungen zu Minen oder einem „Mining-Pool“ beizutreten. Die Belohnung für das Validieren eines Bitcoin-Blocks beträgt 6,5 Bitcoin. Wer nicht über eine enorme Anzahl von Computern und Rechenleistung verfügt, hat geringe Chancen einen der 144 Blocks zu erhalten, die durchschnittlich an einem Tag geschürft werden müssen.

  • ravencoin
  • Ravencoin
    (RVN)
  • Preis
    $0.021
  • Marktkapitalisierung
    $303.03 M

Wer weniger zur Verfügung hat, kann in einen „Mining-Pool“ eintreten, in welchem Rechenleistung verschiedenen Blöcken zugeordnet wird, um doppelte Arbeit zu verhindern. Außerdem wird die Belohnung unter den Teilnehmern verteilt.

Unter den profitabelsten Kryptowährungen die Mining anbieten, zählen neben Bitcoin und Ethereum auch RavenCoin (RVN), Monero (XMR) oder LiteCoin (LTC). Auch der bekannte Memecoin Dogecoin (DOGE) beruht auf dem Prinzip.

Ohne Hardware Einkommen erzielen – Die Vorteile des Stakings

Der größte Vorteil des PoS-Mechanismus ist, dass hierfür keine kostspielige Hardware erworben werden muss, sowie geringe Energiekosten im Gegensatz zu Mining. Im Gegensatz dazu kann fast jeder durch Staking Einkommen erzielen.

Daneben beruht der Mechanismus darauf, dass große Investoren einer Währung Interesse an der positiven Entwicklung des Coins haben und deswegen ihr Kapital zur Verfügung stellen. Damit können teilweise 10 – 20 % des Werts der eingesetzten Coins verdient werden.

Wenn man die größten Coins auf dem Markt beobachtet, fällt auf, dass die meisten neuen Erfolgsgeschichten auf dem PoS-Prinzip beruhen. Sowohl BNB, wie auch Cardano, Solana oder Polkadot bieten die Möglichkeit des Stakings. Plattformen wie eToro bieten Staking direkt in ihren Anwendungen an.

Ethereum Staking Pool

Auch die große Konkurrenz von DeFi-Plattformen wie Solana übten wohl Druck auf die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum aus und veranlassten die Entwickler zu der Veröffentlichung von ETH 2.0, welche nächstes Jahr komplett integriert sein soll.

Dabei soll die Blockchain in der Zukunft auf dem PoS-Mechanismus basieren und damit die Skalabilität und Nachhaltigkeit des Netzwerks verbessert werden. Außerdem versprechen die Entwickler mehr Sicherheit durch ETH 2.0. Wer versucht ein PoS-Netwerk anzugreifen, muss dafür eine große Menge an ETH staken. Wenn das Netzwerk den Angriff registriert, werden die ETH zerstört, während in alten PoW-Systemen lediglich die Mining-Belohnung entfallen würde.

Abgaben beim Kryptowährung Schürfen: Steuern für Staking & Mining

Wer durch diese Mitarbeit im Netzwerk Geld verdient, ist unter Umständen steuerpflichtig. Staking fällt in Deutschland gemäß § 22 Nr. 3 EStG als Einkunft aus sonstigen Leistungen. Hierbei werden erst Steuern fällig, wenn die Erträge den Freibetrag von 256 € im Jahr überschreiten. Wer mehr verdient wird nach dem persönlichen Steuersatz besteuert.

Beim Mining ist das Ganze ein wenig komplizierter, da hierbei wichtig ist, ob allein oder im Pool gearbeitet wird. Generell sind Gewinne als gewerbliche Einkünfte zu versteuern, gemäß § 15 EStG. Dazu muss unter Umständen ein Gewerbe angemeldet werden und Gewerbesteuer errichtet werden, sobald der Freibetrag von 24.500 € überschritten wird. Wer mit Mining Geld verdienen will, sollte sich vorher bei einem Steuerberater aufklären lassen.

Lohnt sich das Mining oder Staking von Kryptowährungen?

Der Wechsel der Ethereum-Bockchain zum PoS-Mechanismus scheint wegweisend für den Markt. Wer nicht über die Möglichkeit verfügt große Mengen an Computern zu kaufen und zu betreiben, für den bietet sich wohl eher Staking als Verdienst-Möglichkeit an. Außerdem werden die hohen Strompreise in Deutschland Minern zum Verhängnis. Schon letztes Jahr wurden oft 100 % der Erträge, die durch Mining erzielt wurden, direkt an die Stromwerke weitergegeben.

Wenn Ethereum mit seinem Wechsel auf die PoS-Blockchain ihre Versprechen halten kann, könnte das große Auswirkungen auf den Markt haben. Die verbesserte Skalabilität und Sicherheit, sowie die Möglichkeit einer breiten Masse an Menschen durch Staking Geld zu verdienen, könnte dem Prinzip zu mehr Zuspruch verhelfen. Außerdem würden Nachrichten über geringeren Stromverbrauch mit Sicherheit das Ansehen in der breiten Öffentlichkeit in Zeiten von Fridays for Future aufpolieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie .Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen oder anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte, immer wenn möglich, eingeholt werden. Diese Website steht Ihnen kostenlos zur Verfügung, wir erhalten jedoch möglicherweise Provisionen von den Unternehmen, die wir auf dieser Website anbieten.

author avatar
Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

Ersten kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.