Das auf Kryptowährungen und Blockchain spezialisierte Marktforschungsunternehmen Datalight hat untersucht, in welchen Ländern der Welt der Kryptohandel am aktivsten betrieben wird. Wenig überraschend führen die USA das Ranking mit weitem Abstand an. Dazu wurde die Zahlen der 100 beliebtesten Kryptobörsen ausgewertet.

Asien begeistert von Kryptos

Mit über 22 Millionen monatlich aktiven Krypto-Tradern sind die USA ganz vorne. An zweiter und dritter Stelle befinden sich Japan und Südkorea mit 6,1 bzw. 5,7 Millionen Nutzern. Da beide Länder bekanntlich von Kryptowährungen und der Idee der Blockchain begeistert sind, ist es laut Datalight auch nicht überraschend, dass diese beiden asiatischen Nationen so weit vorne stehen.

Großbritannien landet in der Untersuchung mit monatlich fast vier Millionen Kryptobörsen-Besuchern auf Platz vier. Da sich London zu einem wichtigen europäischen Krypto-Hub entwickelt, wird diese Zahl wahrscheinlich weiter steigen, prognostizieren die Analysten. Hinter Russland (3,2 Millionen Nutzer) und Brasilien (3,1 Millionen Nutzer) landet Deutschland im weltweiten Ranking immerhin auf Platz sieben. Rund 2,5 Millionen Krypto-Trader zählt Datalight hierzulande.

Schwache Währung = starker Kryptohandel

Auffallend weit vorne landen in der Erhebung auch Länder, die mit politischen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben. In diesen Staaten sind die nationalen Währungen häufig geschwächt und von einer hohen Volatilität geprägt. Die Türkei zum Beispiel (Platz 9, 2,4 Millionen Nutzer) musste im vergangenen Jahr heftige Wertschwankungen der türkischen Lira verkraften, da das Land von turbulenten politischen Bedingungen erschüttert wird. Interessanterweise wurde an einem Tag im August 2018 ein Rückgang des Lira-Wertes um zehn Prozent von einem deutlichen Anstieg des Volumens beim Bitcoin-Handel begleitet.

Diese Dynamik erklärt laut Datalight wahrscheinlich auch den überraschend starken Kryptohandel in der Ukraine und in Mexiko. Die Bürger in den Ländern seien sich nicht sicher, ob ihr Geld noch sicher ist und würden deshalb nach alternativen Anlagemöglichkeiten wie Bitcoin suchen.

Die Analyse der Marktforscher zeigt auch, dass inzwischen beinahe in jedem Land der Welt Kryptohandel stattfindet. Ausnahmen sind Grönland und Teile Zentralafrikas. Die Handelsplattform Binance plant jedoch, Kryptowährungen auch in Zentralafrika verfügbar zu machen. Im ostafrikanischen Uganda wurde ein entsprechendes Projekt bereits im Oktober 2018 gestartet.

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Photo by fxxu (Pixabay)

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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