Der Direktor der Europäischen Zentralbank (EZB), Fabio Panetta, warnt in einer Rede bei einer Veranstaltung des italienischen Bankenverbandes vor „erheblichen Kosten“ ausländischer Kryptowährungen, die aus Problemen mit dem Datenschutz resultieren. Dies geht aus dem Redetext hervor, der vom Handelsblatt zitiert wird.
Datenschutzgesetz könnte zur Kostenfalle für Krypto werden
In dem Text heißt es: „Ausländischen Anbietern die Kontrolle über große Mengen an persönlichen Daten anzuvertrauen, könnte erhebliche Kosten für EU-Bürger sowie auch Unternehmen mit sich bringen.“ Dabei sehe Panetta deutliche Probleme mit Bezug auf Datensicherheit und der Einhaltung aktueller EU-Richtlinien, insbesondere des Datenschutzgesetzes.
Die Aussagen sind durchaus brisant, da Panetta einer von sechs Mitgliedern des EZB Führungs-Gremiums ist und sich um internationale Beziehungen kümmert. Der EZB Top Banker kritisiert demnach in erster Linie sogenannte Stablecoins. Diese gingen mit erheblichen Risiken einher und gefährdeten Europas Finanzstabilität und gar die gesamte Marktstruktur in der EU, sowie die Wettbewerbsfähigkeit und die technologische Unabhängigkeit wie das Handelsblatt weiter ausführt. Um einen Rahmen für Kryptowährungen in Europa zu gestalten wäre es demnach von zentraler Bedeutung, Wege zu erarbeiten, die garantieren, dass digitale Währungen für EU Bürger einen Nutzen bringen und nicht mit Einschränkungen und Nachteilen aufwarten.
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Die möglichen Kosten internationaler Kryptowährungen könnten darauf beruhen, dass die Netzwerke eine Vielzahl sensibler Nutzerdaten, dezentral, also international, abspeicherten. Hiervon könnten sowohl Bürger als auch Unternehme betroffen sein.