Der Kryptowährungsmarkt erlebt wieder nach einer Phase ausgeprägter Stabilität das erste negative Momentum: Nahezu alle wichtigen Kryptowährungen sind im roten Bereich, wobei einige Verluste zwischen 4 und 6 Prozent zu verzeichnen haben, wie aktuelle Daten von Coin360 zeigen.
Der aktuelle Kurs von Bitcoin liegt bei rund € 5.503, was laut CoinMarketCap einen Wochenverlust von rund 2 Prozent bedeutet. Nachdem er die ganze Woche über fleißig getradet wurde, erlebte der BTC-Kurs am Montag einen schwindelerregenden Preisrückgang, der bei anfänglichen 5.507 Euro in nur wenigen Stunden auf rund 5.480 Euro fiel.
Anfang dieses Monats hatte Bitcoin eine 17-monatige niedrige Volatilitätsrate erreicht und konnte damit seit Mitte 2017 das höchste Niveau an Stabilität verbuchen: Der Trend hatte sich in den letzten Wochen fortgesetzt, mit Ausnahme einer kurzlebigen Spitze am 15. Oktober.
Zweifel kommen in Sozialen Medien auf
Die Volatilität und ihr Fehlen sorgten auf Twitters Krypto-Accounts für einen Aufschrei und prominente Krypto-Analysten sowie Influencer unterstrichen Bitcoins neuen „Stablecoin-Status“. Der Senior Marktanalyst Mati Greenspan von eToro beispielsweise scherzte am 24. Oktober mit folgendem Tweet: „Hey, Aktien-Jocks!!! Erzählt mir noch einmal, dass Bitcoin aufgrund extremer Volatilität keine stabile Vermögenssicherung ist … “
Während der Markt wieder zu seinem „normalen“ Momentum zurückkehrt, witzelte der Gründer von Tuit Demeester, Adamant Capital, heute auf Twitter: „Gibt es eine Möglichkeit, eine lange Bitcoin-Volatilität zu erreichen? Ich würde, wenn ich könnte.“ Wöchentlich liegt BTC jetzt bei rund 2,07 Prozent im Minus: Die monatlichen Verluste liegen bei rund 3,4 Prozent.
Kurse geraten ins Wanken
Nach ähnlich stabilen Tradingmustern ist Ethereum (ETH) heute auch durch eine negative Entwicklung gerüttelt worden, laut CoinMarketCap ist hier der Kurs auch am Montag um 3 Prozent gesunken. In der vergangenen Woche verbuchte die führende Altcoin ebenfalls ein reges Tradingvolumen, wies jedoch im gleichen Zeitraum nur geringfügig mehr Schwankungen als Bitcoin auf.
Dies bringt Ethereum zu einem Verlust von 3,8 Prozent auf seinem Wochen-Chart; die monatlichen Verluste sind mit 14,8 Prozent fast 4-mal so hoch.
Alle verbleibenden Top-10-Coins auf CoinMarketCap sind im roten Bereich, mit Ausnahme der Stablecoin Tether (USDT), welche wieder stabil gehandelt wird. Der am härtesten von der Volatilität betroffene Top-10-Kandidat ist die siebtgrößte Kryptocoin Litecoin (LTC), die am Montag um 5.2 Prozent auf rund 49,22 Dollar pro LTC fiel. EOS (EOS) ist um 4,2 Prozent auf 5,17 Dollar gefallen, in etwa gleichauf mit Bitcoin Cash (BCH) mit einem Rückgang von 4,25 Prozent auf 419,22 Dollar.
Wenn man sich die Top-20-Coins komplett ansieht, ist das Marktbild ähnlich düster, wobei alle Assets Verluste von 1-5 Prozent aufweisen. Anonymitätsorientierte Altcoins wie Monero (XMR) sind am wenigsten davon betroffen, innerhalb von 24 Stunden verlor XMR 1,1 Prozent seines Wertes und fiel auf rund 101,43 $.
TRON (TRX) ist um 4,9 Prozent auf 0,022 Dollar gesunken sowie IOTA (MIOTA) um 4,23 Prozent auf 0,456 Dollar, während Ethereum Classic (ETC) einen Verlust von 4,85 Prozent verbuchte, der Endpreis betrug 9.12 Dollar.
Kurse erholen sich wieder, neue Investitionen
Die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen ist seit Anfang der Woche auf rund 203,6 Milliarden US-Dollar gesunken. Seit dem Wochenhoch von $ 211,1 Milliarden am 24. Oktober hatte sich der Kryptomarkt bei rund oder knapp unter der 210 Mrd. Dollar-Marke gehalten, bevor die große Wende am Montag kam.
Gestern wurde die große europäische Kryptowährungsbörse Bitstamp von der belgischen Investmentfirma NXMH übernommen. NXMH ist eine Tochtergesellschaft des südkoreanischen Mediengiganten NXC Corp., der im vergangenen Jahr 65,19 Prozent aller Anteile von der südkoreanischen Kryptobörse Korbit erworben hat.
Unterdessen hat der Betreiber des japanischen Kryptobörse Coincheck, die im Januar einen branchenweit rekordverdächtigen Hack erlitten hatte, einen Umsatzrückgang von 66 Prozent für das 3. Quartal 2018 festgestellt.
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