- Die SEC verklagt Kraken, weil die Kryptobörse als nicht registrierter Händler für Wertpapiere und Clearingstelle auftrat
- Die SEC nannte eine Reihe von Altcoins, welche sie als Wertpapiere einschätzt und deswegen illegaler Weise auf der Börse gehandelt wurden
- Neben Kraken stehen auch Coinbase und Binance im Visier der US-amerikanischen Behörde
Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat am Montag, dem 20. November, die Kryptobörse Kraken verklagt. Als Begründung nannte die Behörde den unregistrierten Handel mit Wertpapieren.
Kraken ist die zweitgrößte Kryptobörse der USA. Hier lassen mehr als 200 Altcoins kaufen. Nur stuft die SEC viele dieser Tokens als Wertpapiere ein, womit sich die Exchange als unregistrierte Wertpapierbörse seit mindestens September 2018 betätigt.
Kraken im Visier der US-Behörden
Trotz der wachsenden Kritik an Gary Gensler fährt die SEC weiter ihren harten Kurs gegen die Kryptobörsen. Sein Ziel ist es, die Exchanges seiner Gerichtsbarkeit zu unterziehen, indem er Kryptowährungen als digitale Wertpapiere einstuft.
Als Wertpapiere stuft die SEC unter anderem folgende Kryptowährungen ein:
- Cardano (ADA)
- Algorand (ALGO)
- Cosmos (ATOM)
- Filecoin (FIL)
- Decentraland (MANA)
- Polygon (MATIC)
- Solana (SOL)
Kraken wird sich jedoch dagegen verteidigen. Die Exchange äußerte sich, der Kongress solle darüber entscheiden, wie Coins und Tokens reguliert werden. Die Ansicht der SEC sei hingegen eine falsche Auslegung des Gesetzes.
Weiterhin versichert die Börse mit Sitz in San Francisco, dass ihre mehr als 10 Millionen Nutzer von der Klage nicht betroffen sein werden. Bereits im Februar dieses Jahres musste das Unternehmen ein Bußgeld von 30 Millionen US-Dollar zahlen und seine Staking-Dienste einstellen.
Darüber klagt die SEC
Die SEC klagt weiterhin Payward Inc und Payward Ventures Inc an, welche die Zahlungen des Unternehmens abwickelt. Der Zahlungsdienstleister soll ein Auge zugedrückt haben, während es Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe an der SEC vorbei durchgeführt hatte.
Zudem ist laut der SEC die Kryptobörse Kraken schuldig, nicht richtig Buch geführt zu haben, und es mangelt der Börse an interner Steuerung und Kontrolle. Das drückt sich unter anderem darin aus, dass die Exchange die Kundengelder zusammen mit dem Firmenvermögen vermischt haben soll.
Das erinnert nicht umsonst an die Praktiken der insolventen Kryptobörse FTX. Wie sich während des Prozesses herausstellte, hatte Sam Bankman-Fried die Kundengelder der FTX-Nutzer verwendet, um unter anderem das Trading-Unternehmen Alameda Research mit Kapital zu versorgen.
Today, the SEC filed a complaint alleging that Kraken operates as an unregistered national securities exchange, broker, and clearing house. We disagree with their claims and plan to vigorously defend our position. https://t.co/a0C4wzBo3f
— Kraken Exchange (@krakenfx) November 21, 2023
Der Chef der Strafverfolgung der SEC, Gurbil Grewal, monierte in einem Statement, Kraken ziehe illegale Profite dem Schutz seiner Kunden vor. Unregistrierte Geschäftstätigkeiten wie diese seien ein zu häufiges Geschäftsmodell der Kryptofirmen, welche die Gelder der Anleger gefährden.
Krypto-Freunde und Marktbeobachter schlagen wegen solcher Nachrichten wiederholt die Hände über den Kopf. Bereits im Juni reichte die SEC eine ähnliche Klage gegen Binance und Coinbase ein. Währenddessen warten US-Unternehmen und institutionelle Anleger noch immer auf die Genehmigung der Bitcoin-Spot-ETFs durch die Behörde.
Von Kraken verlangt die Behörde, alle Tätigkeiten als Exchange ohne Registrierung einzustellen. Außerdem droht ein zivilrechtliches Bußgeld und die Abschöpfung der aus illegalen Tätigkeiten erworbenen Einnahmen.