Terraform Labs Gründer Do Kwon schickte neusten Berichten zufolge mehrere Millionen US-Dollar an eine Anwaltskanzlei, als das Ökosystem hinter Terra vor dem Zusammenbruch stand. Schon bald muss sich der ehemalige CEO vor Gericht gegen zahlreiche Klagen behaupten. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die neuesten Nachrichten und wie sich die Geschehnisse auf den Krypto-Markt auswirken.
Das Krypto-Unternehmen Luna ging im vergangenen Jahr Bankrott und zog zahlreiche Coins mit in eine schwere Negativentwicklung. Die südkoreanischen Medien KSB News berichteten vor einigen Tagen darüber, dass Do Kwon, der ehemalige Geschäftsführer und Gründer der Firma, sich offenbar bei seinen Anwälten absichern wollte, noch bevor der Preis-Crash begann.
Den Berichten zufolge hat er rund neun Milliarden Won, umgerechnet sieben Millionen USD Dollar, an die Anwälte Kim und Chang in Südkorea geschickt. Der Zeitpunkt dieser Transaktion ist ein besonders ungewöhnlicher. Denn er versandte das Geld, kurz bevor das Unternehmen bankrottging.
Falls sich diese Enthüllung bestätigt, würde das den ehemaligen Geschäftsführer noch weiter in ein schlechtes Licht rücken. Damit wird nämlich die Vermutung nahelegt, dass er den Kollaps der Kryptowährung vorhergesehen haben könnte.
Do Kwons Anwälte sind sich keiner Schuld bewusst
Aus den Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur geht außerdem hervor, dass sich die Anwälte erst vor wenigen Tagen mit Do Kwon und dem ehemaligen Chief Financial Officer getroffen haben.
Kurze Zeit nach der Veröffentlichung der Nachricht über die sieben Millionen Dollar Überweisung, gaben die Anwälte eine kurze Stellungnahme ab, indem es heißt, diese Nachricht sei „nicht falsch“. Weiter weisen sie darauf hin, sich nicht zu laufenden Verfahren äußern zu dürfen. Obendrein betonen sie, dass sie mit dem Erhalt des Geldes nichts falsch gemacht haben.
„Wir sind nicht in der Lage, Einzelheiten zu Einzelfällen anzugeben. Wir haben unsere Rechtsberatung wie gewohnt durchgeführt und das Honorar für die Dienstleistungen rechtmäßig erhalten.“
Dennoch bleibt der Zeitpunkt der Überweisung fragwürdig. Weitere Einzelheiten werden in dem laufenden Verfahren behandelt.
Drohende Haftstrafe für Do Kwon – USA und Südkorea fordern Auslieferung
Das Gericht wird dieses Jahr mehrere Klagen gegen Do Kwon verhandeln müssen. Ihm wird unter anderem eine betrügerische Misrepräsentation, die Nutzung eines Schneeballsystems und Veruntreuung von Kundengeldern vorgeworfen.
Unter anderem klagen 350 Investoren gemeinsam gegen den Krypto-Unternehmer. Sie fordern 57 Millionen USD zuzüglich Schadensersatz zurück. Das geht aus Berichten des Wall Street Journals heraus.
One might assume that being a wanted fugitive is a tough life. On the contrary – while on the run from Interpol, Do Kwon lived in luxury. In Serbia, he stayed in a lavish apartment in one of Belgrade's wealthiest districts – minutes away from the Korean embassy. (h/t @DLNewsInfo) pic.twitter.com/qzvvgMEi4B
— FatMan (@FatManTerra) April 12, 2023
Im vergangenen Monat wurde Kwons bereits am Flughafen von Podgorica verhaftet. Nun beantragten sowohl die USA als auch Südkorea Anspruch auf ihn. Sie fordern die sofortige Auslieferung.
Die US-amerikanischen Behörden klagen ihn in acht Fällen an. Unter anderem geht es dabei um Wertpapierbetrug. Südkorea klagte ihn bereits im September vergangenen Jahres wegen Betrug gegen das Kapitalmarktgesetz an.
Montenegros Justizminister Marko Kovac schrieb in einer Stellungnahme via Twitter, dass es derzeit nicht klar ist, wohin der Angeklagte ausgeliefert werden soll. In Montenegro selbst möchte man ihn wegen Fälschung anklagen, da er mit einem gefälschten Ausweis festgenommen wurde.
Eine Haftstrafe scheint Kwon sicher zu sein
Derzeit ist also weder klar, wo ihm der Prozess gemacht werden soll, noch wie lange dieser dauern wird. Sein Verteidiger sagte in einem Interview gegenüber Protos, dass ein Auslieferungsantrag erst in frühestens einem Jahr stattgegeben werden könnte.
Außerdem geht er davon aus, dass der Prozess mindestens vier Monate dauern wird. Unabhängig davon, wo dieser stattfinden soll. Betrachtet man jedoch die Schwere der Straftaten und die Summen, um die es in diesem Verfahren gehen wird, kann man davon ausgehen, dass er nicht mit einer Bewährungsstrafe davonkommen wird.
Sieht man die Ergebnisse vergleichbarer Fälle aus der Vergangenheit, könnte Kwon in den USA eine Haftstrafe von bis zu sechs Jahren drohen.
2022: Ein bewegtes Jahr für den Krypto-Sektor
Der Crash des Terra-Ökosystems sorgte im Krypto-Markt für einen erheblichen Einbruch der Kurse. Seitens der Investoren entstanden dabei erhebliche Verluste. Im Mai 2022 war der Stable Coin gemeinsam mit dem eigenen Netzwerk zusammengebrochen.
Als sich der Markt von diesem Zusammenbruch zu erholen begann, folgte der nächste Crash. Dieses Mal war es die FTX-Krise, die bei den Händlern für einen Schaden in Millionenhöhe sorgte. Auch der Prozess gegen den ehemaligen CEO, Sam Bankmann-Fried, wird in diesem Jahr erwartet. Der Terra (LUNA) Kurs zeigte sich in den vergangenen sieben Tagen mit einer positiven Entwicklung. Er stieg heute um weitere 2,60 Prozentpunkte und befindet sich damit auf einem Wert von 1,41 USD. Die Marktkapitalisierung des Tokens liegt bei 358,4 Millionen USD und ist damit ebenfalls um drei Prozent angestiegen.
- Terra Classic
(LUNC) - Preis
$0.00013
- Marktkapitalisierung
$899.57 M
Bitcoin und Co. zeigen sich ebenfalls unbeeindruckt von den Entwicklungen. Die gesammelte Unterstützung stieg in den vergangenen Tagen weiter an. Der BTC befindet sich heute auf einem Wert von 30.313 USD, nachdem er um fast drei Prozentpunkte angestiegen ist.
Die Frage, in welchem Land dem mutmaßlichen Krypto-Betrüger Kwon nun der Prozess gemacht wird, wird also erst in den kommenden Tagen oder Wochen beantwortet werden. Die Schwere der Straftaten und die bisher offengelegte Beweise gegen ihn bleiben jedoch bestehen. Mit der Offenlegung der Überweisung an seine Anwälte zieht sich die Schlinge jedoch weiter zu.