Es sind unruhige Zeiten für Investoren. Ob beim Kauf von Aktien, Immobilien oder Kryptowährungen – die Märkte sind geprägt von Verunsicherung, die Preise sind erheblich gefallen. Doch woran liegt das und wieso könnte sich die Situation womöglich schon in Kürze entspannen? Kryptoszene.de klärt auf.
Bitcoin 75 Prozent und US-Aktien 25 Prozent im Verlust
Der Bitcoin-Preis befindet sich weiter unter 20.000 Dollar, das entspricht einem Zweijahrestief. Fast 75 Prozent ist der Kurs seit seinem Rekordlauf im November 2021 abgestürzt. Käufern von Bitcoin geht es dabei aber noch besser als vielen Anlegern von etablierten Altcoins wie etwa Besitzern von Ethereum oder Cardano. So ist Ethereum sogar um 82 Prozent abgerutscht und bei Cardano beträgt das Minus satte 87 Prozent.
- Bitcoin
(BTC) - Preis
$98,730.00
- Marktkapitalisierung
$1.95 T
- Kyber Network Crystal
(KNC) - Preis
$0.604
- Marktkapitalisierung
$102.67 M
- Automata
(ATA) - Preis
$0.109
- Marktkapitalisierung
$58.83 M
- DeFi Pulse Index
(DPI) - Preis
$104.85
- Marktkapitalisierung
$18.55 M
Doch nicht nur der Kryptomarkt ist am Kämpfen. An den Aktienbörsen sieht es nicht viel besser aus. So ist etwa der Aktienindex S&P 500, der die 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst, ebenso auf Talfahrt. Aktuell notiert der Index bei rund 3.600 Punkten. Noch zu Jahresbeginn lag der Wert bei 4.800 Punkten. Das ist ein Minus von mehr als 25 Prozent. Für den im Vergleich zu Krypto deutlich weniger volatilen Aktienmarkt ist das ein enormer Einbruch. Solch einen Crash gab es zuletzt während der Corona-Pandemie.
Auch am Häusermarkt sieht es nicht gut aus. Nachdem das „Betongold“ über Jahre als sehr lukratives und sicheres Investment galt, brechen die Preise jetzt vielerorts ein. Manch ein Analyst fürchtet bereits ein ähnliches Szenario für den Immobilienmarkt wie in der Finanzkrise 2008. Doch was sind die Gründe für diese Krise?
1. Der Krieg in der Ukraine
Ein wesentlicher Faktor für den Absturz der Märkte ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Dieser führt nicht nur dazu, dass es wegen mangelnder Rohstoffe bei vielen Produkten zu Engpässen und enormen Preisanstiegen gekommen ist, sondern er hat den Konflikt zwischen Russland und dem Westen, speziell den USA, wieder verschärft. Noch ist nicht abzusehen, wie sich dieser Krieg weiterentwickelt. Sollte Russland sein Angriff auf weitere Staaten ausweiten und den Nato-Bündnisfall auslösen, könnte dies die Situation weiter eskalieren. Diese Verunsicherung hat klare Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Angst vor einem dritten Weltkrieg ist nicht von der Hand zu weisen. Darunter leidet auch der Kryptomarkt.
2. Die hohe Inflation
Ein wesentlicher Faktor der Krise ist die hohe Teuerungsrate. In den USA liegt die Inflation aktuell bei 8,3 Prozent, in Deutschland stieg sie zuletzt sogar auf ein Rekordniveau von 10 Prozent. Die Inflation führt zu einer Geldentwertung und dazu, dass die Bevölkerung ihr Geld zusammenhält und weniger ausgibt. Rückläufiger Konsum ist allerdings Gift für die Wirtschaft und gefährdet das Umsatzwachstum von Unternehmen. In der Folge gehen auch bei den Unternehmen die Investitionen zurück. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Stimmung an den Finanzmärkten aus.
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3. Die steigenden Zinsen
Als wichtigstes Mittel gegen die hohe Inflation nutzen die Notenbanken die Zinserhöhungen. Die US-Notenbank Fed hat in diesem Jahr schon mehrere Zinsschritte vollzogen. Von der einstigen Nullzins-Politik hat man sich verabschiedet und aktuell liegt der Zins in den USA bereits bei 3,25 Prozent. Weitere Zinserhöhungen könnten folgen. Inzwischen hat zum Beispiel auch die Europäische Zentralbank die Zinsen angehoben. Steigende Zinsen haben für die Aktien- und Kryptomärkte jedoch klare Nachteile. Investitionen werden abgezogen und es findet eine Flucht in den US-Dollar statt. Plötzlich sind wieder klassische Bankanlagen gefragt, die gerade in den aktuellen Zeiten als weniger riskant betrachtet werden. Entsprechend ist der Dollar so stark wie zuletzt vor 20 Jahren.
Die genannten Faktoren sind nur 3 der wesentlichen Gründe für die Alarmstimmung an den Märkten. Weitere Aspekte, wie etwa die Corona-Pandemie mit wieder ansteigenden Infektionszahlen oder ein sich zuspitzender Konflikt zwischen China und Taiwan belasten die Märkte zusätzlich. Insgesamt sind die Umstände für Investoren so schlecht wie seit langem nicht.
Zudem ist zu berücksichtigen, dass einige Projekte im Bereich DeFi und NFTs am Kryptomarkt im vergangenen Jahr einen solch enormen Hype erlebt haben, dass die aktuelle Abkühlung eine natürliche Marktreaktion ist.
Von Warren Buffett lernen: die Krise als Investment-Chance
Doch gerade in der Krise liegt bekanntlich eine große Chance. Das gilt auch für den Kauf von Kryptowährungen. Ein sehr berühmtes Zitat der Investorenlegende Warren Buffett lautet:
„Be fearful when others are greedy, and greedy when others are fearful.“
Deshalb könnte womöglich gerade jetzt der optimale Zeitpunkt sein, um Bitcoin zu kaufen oder in andere Kryptowährungen zu investieren. Immerhin gibt es Kryptowährungen derzeit mit einem Rabatt von 70 bis teilweise 90 Prozent, wenn man die All Time Highs aus dem vergangenen Jahr als Referenzwert heranzieht.
Es besteht die Möglichkeit, dass Investoren in dieser Woche die letzte Chance bekommen Bitcoin für unter 20.000 Dollar zu kaufen und viele Altcoins zu den aktuellen Tiefständen. Denn am Donnerstag steht ein sehr wichtiges Ereignis für die Finanzmärkte bevor. Es werden die neuen Inflationszahlen für den Monat September in den USA veröffentlicht.
Tag der Entscheidung: Pump oder Dump am Donnerstag
Zu Erinnerung: Im vergangenen Monat sorgten die Inflationszahlen für den Monat August für heftige Kursbewegungen an den Aktienmärkten. Allerdings im negativen Sinne. So hatten die Analysten erwartet, dass die Inflationsrate auf 8,1 Prozent sinkt, nachdem sie im Vormonat noch bei 8,5 Prozent gelegen hatte. Doch die Prognose wurde mit einer Rate von 8,3 Prozent klar verfehlt. Dies führte zum nächsten Abverkauf, sowohl bei Aktien als auch bei Kryptowährungen. Die Zahlen zeigten nämlich, dass die Notenbank mit ihren steigenden Zinsen noch kein wirksames Mittel gegen die Inflation gefunden hat und womöglich noch härtere Schnitte nötig sind.
Deshalb wird die ganze Finanzwelt auch an diesem Donnerstag gespannt auf die neuen Inflationszahlen schauen. Die Analysten haben die Prognose erneut auf 8,1 Prozent festgesetzt und damit den Wert, der bereits im August erreicht werden sollte. Wird das Ziel wieder verfehlt, ist der nächste Abverkauf an den Märkten fast sicher.
Doch es könne auch anders kommen: Wird die Prognose von 8,1 Prozent erreicht oder liegt die Inflationsrate sogar darunter, könnte dies einen massiven Pump auslösen. Je besser die Zahlen, desto höher der zu erwartende Effekt. Denn dies würde zeigen, dass die Maßnahmen der Notenbank nun wirken und eine Trendwende starten kann.
Als weiteren positiven Effekt für Bitcoin & Co. könnten bessere Inflationszahlen die Notenbank Fed dazu veranlassen, bei ihrer nächsten Konferenz Anfang November die harte Zinspolitik zu beenden.
Werden die Zinsen um weniger als 0,75 Basispunkte erhöht und bleiben sie damit unter den Erwartungen der Analysten, ist mit dem nächsten Kursschub für Bitcoin & Co zu rechnen. Dann sind auch Preise von 30.000 Dollar für Bticoin schnell wieder möglich, wie kryptoszene.de erklärt.