Bitcoin Rekursive Inskriptionen

Unabhängig vom Auf und Ab der Bitcoin Kurse gibt es stetig neue Entwicklungen auf der Blockchain. Zu Anfang des Jahres waren es vor allem die Ordinals, welche für viel Zuspruch und Kritik gesorgt hatten. Sie zeigten jedenfalls, dass man mit der größten Kryptowährung mehr machen kann, als nur BTC zu versenden. Nun stehen die „Recursive Inscriptions“ an, zu Deutsch: Rekursive Inskriptionen.

Dank den Rekursiven Inskriptionen könnten auf der Blockchain von Bitcoin ganze Ökosysteme entstehen, glauben zumindest manche. Dabei sollen auch die Ordinals eine wichtige Rolle spielen. Andere Meinungen gehen sogar so weit, dass mit den Rekursiven Inskriptionen ein globaler, weltweit vernetzter Supercomputer entstehen könnte.

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Laut Danny Yang, einem Stanford-Professor und Gründer von OCM Dimensions, stellen die Rekursive Inskriptionen den nächsten Schritt auf der Evolutionsleiter von Bitcoin dar. Eine neue Form von programmierbaren, digitalen Assets könnte sich entwickeln, welche bereits bestehende DeFi-Anwendungen in den Schatten stellen könnten.

Yang ist seit 2013 Bitcoiner. Seit dem Februar dieses Jahres ist er mit der Entwicklung von Rekursiven Inskriptionen beschäftigt. Das Ergebnis sind die Bitcoin Ordinals OCM Dimensions und OCM Genesis. Letztere launchten erst, als die neue Funktion auf Ordinals.com freigeschaltet wurde.

Smart Contracts auf der Bitcoin Blockchain

Der Großteil des Handels mit Kryptowährungen, Tokens und NFTs findet auf der Blockchain von Ethereum statt. Möglich machen es die Smart Contracts, die programmierbaren Verträge. Mit Rekursiven Inskriptionen und Ordinals könnte das auch auf Bitcoin bald Realität werden. Den ersten Schritt haben die Ordinals getan. Dank ihnen lässt sich ein Satoshi – die kleinste Einheit eines BTC – mit einer eindeutigen Kennzahl versehen. Ein NFT also, ein nicht austauschbarer Coin entsteht.

Im Gegensatz zu Ethereum und vielen anderen Smart Contract Plattformen dieser Art, werden die NFTs und ihre digitalen Inhalte direkt auf der Bitcoin Blockchain gespeichert. Bei der Konkurrenz liegen sie häufig in externen Datenbanken, die NFTs geben einem lediglich die Zugangsdaten.

Das Projekt BTC20 ist übrigens bereits mit Smart Contracts kompatibel. Dabei handelt es sich um eine neue Kryptowährung auf der Grundlage von Ethereum, welche Eigenschaften von Bitcoin aufweist. So verfügt auch BTC20 nur über ein Maximum von 21.000.000 Coins. Allerdings lässt er sich staken, was wiederum die Smart Contracts möglich machen. Das heißt allerdings nicht, dass Bitcoin (BTC) mit den Rekursiven Inskriptionen auf Proof of Stake wechseln würde.

Cloud-Computing dank Rekursiven Inskriptionen?

Noch weiter geht der Gedanke, mithilfe von Rekursiven Inskriptionen aus der Blockchain von Bitcoin einen gigantischen Supercomputer zu machen. Selbst Videos oder Audiodateien könnten mit ihnen auf der Blockchain gehostet werden. In dieser Funktion erklärt sich der Begriff „rekursiv“: Diese Inskriptionen lassen sich von bestehenden Inskriptionen extrahieren und anschließend auf andere anwenden. All das findet auf der Blockchain statt. Externe Datensets wären nicht notwendig.

Externe Daten ließen sich noch immer heranziehen, Daten von der Blockchain kopieren oder die Blockchain verwenden, um anderswo an Speicherkapazitäten zu sparen. Bilder lassen sich in Einzelteilen auf der Blockchain speichern und bei Bedarf zusammensetzen. Generative Bilder, sogenannte „PFP Art“, würden damit weit weniger Speicher wegnehmen. Die möglichen Anwendungsfälle gehen noch weiter. On-Chain Trading mit AI ist derzeit nicht auf Ethereum realisierbar, könnte es allerdings dank Rekursiven Inskriptionen bei Bitcoin sein.

Im Grunde lässt sich damit alles auf der Blockchain von Bitcoin verwahren und programmierbar gestalten. Alles, was in Daten gefasst werden kann, wäre somit sofort abrufbar, auf ewig in einem Block gespeichert und in der Lage, mit anderen Daten auf derselben Chain zu interagieren.

Die Bedeutung für das DeFi

Bevor daraus der finale Supercomputer des Internets entsteht, dürften sich zunächst Anwendungsfälle für den DeFi-Bereich entwickeln. In dieser Hinsicht könnte Bitcoin das Geschäft mit Speicherkapazität dezentralisieren. Damit wäre die größte Kryptowährung der Welt eine direkte Konkurrenz zum Datenspeicher-Anbieter IPFS.

Fakt ist, dass viele Programmierer nur darauf warten, mehr Anwendungen und zusätzliche Layer für Bitcoin zu entwickeln. Selbst wenn die Funktionen für eine Weile nur sehr rudimentär sein dürften. Die Möglichkeiten sind jedoch vielfältig und beschränken sich nicht nur auf das, was andere DeFi-Protokolle wie Avalanche (AVAX), Uniswap (UNI) oder Aave (AAVE) jetzt schon leisten.

Mithilfe von Rekursiven Inskriptionen können verschiedene Second-Layer-Applikationen miteinander kommunizieren und interagieren. Wie das aussehen könnte, zeigt „Trustless Computer“. Der Entwickler Punk 3700 hat dieses Protokoll geschaffen, mit dem sich Smart Contracts und dApps auf der Blockchain von Bitcoin ausführen lassen. Das erste DeFi-Protokoll, welches den Trustless Computer verwendet, war ein Fork von Uniswap. Somit wird Bitcoin auch zu einer DEX (Decentralized Exchange) mit eigenen Automated Market Makers.

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Alexander Naumann

Nach dem Studium von geisteswissenschaftlichen Exotenfächern machte sich Alexander Naumann als Texter und Autor selbstständig. Zu den Kryptowährungen fand er aufgrund seiner freiheitlichen Gesinnung.

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