Iran Kryptowährung

Der Iran hat die Entwicklung seiner nationalen Kryptowährung abgeschlossen, die von der lokalen Fiat-Währung, dem Rial, unterstützt wird. Sobald die iranische Zentralbank (CBI) ihre Verwendung genehmigt, wird die noch nicht benannte digitale Währung an Bankinstitute ausgegeben, um sie laut lokalen Medienberichten in Zahlungen sowie Interbankenabrechnungen zu testen.

Banken, die staatliche Digitalwährungen unterstützen

In einem Gespräch mit Ibena, einer iranischen Nachrichtenagentur, die mit der Zentralbank des Landes verbunden ist, sagte der Vorstandsvorsitzende der Informatics Services Corporation (ISC), Seyyed Abotaleb Najafi, dass die staatlich unterstützte Kryptowährung Transaktionen im klassischen Peer-to-Peer-Schema ausführt, ohne Einmischung von Banken. “

Die CBI beauftragte Najafis Unternehmen, einen 1993 gegründeten iranischen Bank- und Zahlungsdienstleister, mit dem Entwurf und Entwicklung einer nationalen digitalen Währung für die Ausweitung von Bankensystemdiensten und natürlich um die hartnäckigen US-Wirtschaftssanktionen zu umgehen, die von Trump verhängt wurden.

Najafi betonte, dass sich die Kryptowährung des Staates noch in einer Pilotphase befindet. Sie wurde in erster Linie entwickelt, um die Möglichkeiten und den Nutzen digitaler Assets sowie die Blockchain-Technologie zu untersuchen. Sie sollen dabei helfen, Finanzzahlungen, Bank-zu-Bank-sowie Privatkundengeschäfte zu unterstützen. Dazu erklärte er:

„Nachdem die iranische Zentralbank die Genehmigung erteilt hat, wird sie (die neue Kryptowährung, Anm. d. Red.) im Bankensystem des Landes verwendet werden. In der ersten Phase wird die Blockchain-Bankinfrastruktur den iranischen Geschäftsbanken zur Verfügung gestellt , um die Krypto-Coin erstmals als Zahlungsmittel sowie Zahlungsinstrument bei Transaktionen und Bankabwicklungen zu verwenden.“

Rial-gedeckte Kryptowährung zur Neutralisierung von Sanktionen

Am 5. November kündigten die USA schwere Wirtschaftssanktionen gegen den Iran an, die den Rest der Welt – mit Ausnahme von nur acht Ländern – vom Öl-, Speditions- und Gasmarkt des Landes, einschließlich des Finanzsystems, abschneidet. Bei einer früheren Sanktionsrunde im Mai ging es um die iranische Währung, die Luftfahrtindustrie sowie um andere Wirtschaftssektoren, als sich US-Präsident Donald Trump von der Kooperation seines Vorgängers, Barack Obama, mit Teheran löste.

Maßnahmen gegen das landeseigene Finanzsystem haben bereits begonnen, die internationalen Transaktionen zu beeinträchtigen. Diese Woche baute das globale Bankennetzwerk der USA, Swift, die Verbindung zur iranischen Zentralbank auf und ließ das Land und seine Bürger in der Schwebe. Im Bereich der Kryptowährung haben die globalen Börsen Binance und Bittrex den Iran angeblich inoffiziell von der Liste der unterstützten Länder gestrichen, die deren Services unterstützt.

Najafi sagte, die vom Staat herausgegebene Kryptowährung werde von der lokalen Währung, dem Rial, gedeckt. Dies sei angesichts der aktuellen Volatilität der Währung sowie des schnellen Wertverlusts eine etwas wunderliche Entscheidung. Der offizielle Kurs liegt nämlich derzeit bei rund 41.000 Rial gegenüber dem US-Dollar.

Ibena zitierte den CEO der Informatics Services Corporation und berichtete:

„Für die nationale, iranische Kryptowährung wurde der Rial als Unterstützung gewählt. Als Gegenleistung für jede einzelne Kryptowährungseinheit wird das entsprechende Äquivalent in Rial auf dem Konto der Zentralbank gesperrt, dadurch entsteht niemals Liquidität.“

Wie Venezuela, das eine staatlich sanktionierte Kryptowährung namens Petro herausgegeben hat, hofft auch der Iran – als weltweit drittgrößter Ölproduzent -, Kryptowährungen zu nutzen, um den erwarteten Ansturm auf die Petro-Dollars auszugleichen, der sich aus den wirtschaftlichen Sanktionen gegen die Ölexporte des Landes ergibt, welche die Lebensader der Wirtschaft sind. Brigadegeneral Gholam Reza Jalali, Chef der iranischen Zivilschutzorganisation, sprach über die „großen Möglichkeiten“ von digitalen Währungen und wie sie „dazu beitragen können, bestimmte Sanktionen durch anonyme Bakntransaktionen zu umgehen“.

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Raphael Adrian

Nach dem Abschluss seines Journalismus Masters im Jahr 2013 arbeitete Raphael mehrere Jahre als freiberuflicher Journalist und Autor. In dieser Zeit spezialisierte er sich auf Finanzen, Business und Kryptowährungen. Seit November 2018 ist er als Chefredakteur bei Kryptoszene tätig. Seine Erfahrung im Bereich Investitionen und Handel gibt ihm eine solide Grundlage für die Analyse von Markttrends und das Treffen fundierter Investitionsentscheidungen. Dank seines Fachwissens in technischer und fundamentaler Analyse ist er in der Lage, profitable Geschäfte zu identifizieren und Risiken effektiv zu managen.

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