In welche Aktien investieren? Bei der Auswahl der Wertpapiere kann es eine attraktive Möglichkeit sein, sich an denen zu orientieren, welche die Unternehmensentwicklung vermutlich am besten einschätzen können: die Vorstände und Manager der jeweiligen börsennotierten Konzerne. Im Zuge der Corona-Krise kam es zu einer Vielzahl sogenannter Insiderkäufe.
Vorstände eines Unternehmens verfügen über weitaus mehr Informationen über Prozesse und Potentiale, als außenstehende Personen. Und weil die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht in Gänze abschätzbar sind, halten sich die Konzernlenker mit öffentlichen Prognosen noch bedeckt. Umso interessanter ist es, wenn diese mit ihrem privaten Geld in Aktien des eigenen Unternehmens investieren.
1. Kaufchance: Deutsche Post Aktien
Der global agierende Logistik-Konzern scheint durchaus von der Corona-Krise profitieren zu können, wie Kryptoszene.de bereits unlängst berichtete. Dies liegt nicht zuletzt an dem starken Paketgeschäft aufgrund des E-Commerce-Wachstums in Zeiten geschlossener Filialen. Nichtsdestotrotz notieren die Aktien der Deutschen Post deutlich niedriger, als noch vor dem Börsencrash am 19. Februar.
Das Post-Management zögerte nicht lange, und erwarb die Logistik Aktien mit privatem Kapital. Verschiedene Aufsichtsräte und Vorstände investierten in Summe 2,05 Millionen Euro, wie aus einer „AlleAktien„-Analyse hervorgeht.
2. Kaufchance: Hello Fresh Aktien
Die Startup Aktie Hello Fresh erfreut sich nicht zuletzt seit der Corona-Krise großer Beliebtheit. Das deutsche Unternehmen liefert sogenannte „Kochboxen“ für Verbraucher, in denen sich ein Rezept sowie vorbereitete Zutaten befinden. Aktuell notiert der Hello Fresh Aktienkurs bei 32 Euro. Noch vor rund zwei Monaten waren es zwischenzeitlich rund 24 Euro. Während ein Großteil der Wertpapiere an Wert einbüßte, kletterte Hello Fresh nach oben.
Unlängst teilte das Unternehmen mit, dass es „sehr schnell auf Nachfrageschwankungen“ reagieren könne. Und auch Vorstand und Gründer Dominik Richter scheint überzeugt: insgesamt investierte er 495.000 Euro in die Aktien.
3. Kaufchance: Fraport Aktien
5 der 6 Vorstände des Frankfurter Unternehmens investierten im Zuge der Corona-Krise privates Kapital in Fraport Aktien. Die Gesamtsumme der Insiderkäufe beläuft sich auf 360.000 Euro.
Antizyklische Investoren haben hier die Chance, zu regelrechten Schnäppchenpreisen einzusteigen. Während das Wertpapier aktuell bei 37,20 Euro notiert, lag der Preis vor rund zwei Monaten noch bei knapp über 70 Euro.
Der harte Rücksetzer wird unter anderem damit begründet, dass der Betreiber und Eigentümer des Frankfurter Flughafens stark unter den Reisebeschränkungen leidet. Allerdings verfügt der Konzern über ausreichend Eigenkapital, sodass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass dieser die Krise einfach aussitzt. Ein Großteil der Fraport-Vorstände ist jedenfalls davon überzeugt, dass es mittel bis langfristig wieder bergauf geht.
4. Kaufchance: RWE Aktien
Martin Schmitz, seines Zeichens RWE-Vorstandschef, kaufte im vergangenen Monat insgesamt fast 25.000 RWE Aktien für 550.000 Euro. Doch damit nicht genug. Auch andere Insider und Aufsichtsratsmitglieder bestückten ihr Aktiendepot mit den Wertpapieren des Unternehmens.
Wer es den Insidern gleichmachen möchte, der kann aktuell für rund 25 Euro je Aktie einsteigen. Vor dem Börsencrash im Februar notierte der Kurs zwischenzeitlich bei 34,40 Euro.
Relevanz von Insiderkäufen
Wer bei Aktien pro und Kontra abwägt, der tut gut daran, unterschiedliche Kriterien mit einzupreisen. Wie ist das Unternehmen positioniert? Wie hoch die Wachstumsaussichten? Weil es aber insbesondere in turbulenten Zeiten wie diesen häufig nicht leicht ist, einen Überblick zu bewahren, kann es durchaus lohnenswert sein, einen Blick auf Insiderkäufe zu werfen. Wenn das Management der Überzeugung ist, dass die Aktien derzeit unterbewertet sind und demzufolge einsteigen, kann es nicht das schlechteste Zeichen sein.
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