Das Schweizer Krypto-Startup Envion hat Insolvenz angemeldet. Nun haben alle ICO-Teilnehmer und andere Gläubiger die Möglichkeit ihre Forderungen innerhalb eines Monats anzumelden.
Attraktive Pläne, aber Zerwürfnisse zwischen den Verantwortlichen
Envion hatte im Jahr 2017 ambitionierte Pläne. Investoren sollten rund 161 Prozent Rendite auf Einlagen beim ICO des Unternehmens erhalten. Der Plan dahinter waren mobile Bitcoin Miner. Diese sollten überschüssigen Ökostrom nutzen. Damals lag der Bitcoin Preis noch bei 20.000 US-Dollar. Beim ICO sammelte das Unternehmen dann sogar 100 Millionen US-Dollar ein. Dann kam es allerdings zu internen Zerwürfnissen und die tatsächliche Umsetzung des Vorhabens blieb auf der Strecke. Der ehemalige CEO Woestmann und die Gründer sahen sich dann vor Gericht wieder. Grund dafür waren Uneinigkeiten bezüglich der Besitzverhältnisse innerhalb des Startups.
Nun ist es soweit und die Betroffenen könnten bald ihre Einlagen zurückerhalten. In einer Mitteilung vom Konkursamt Zug vom 28. Oktober heißt es: „Die Gläubiger des Schuldners und alle, die Ansprüche auf die in seinem Besitz befindlichen Vermögensstücke haben, werden aufgefordert, ihre Forderungen oder Ansprüche samt Beweismitteln (Schuldscheine, Buchauszüge usw.) innert der genannten Frist bei der Anmeldestelle einzugeben.“
Ansprüche online geltend machen
Die Käufer der EVN Token können auf der Envion Webseite ein Konto erstellen. Über dieses können die geprellten Kunden dann ihre Ansprüche geltend machen. Sobald die Liquidation abgeschlossen ist, könnten die Anleger ihr Investment also zumindest teilweise wieder zurückerhalten. Des Weiteren haben die Envion Gründer angekündigt die verbleibenden Millionen aus dem ICO an die Anleger zurückzuzahlen. Dies soll unabhängig von dem offiziellen Rückgabeverfahrens ablaufen. Noch ist nicht geklärt, ob die Summen die tatsächlichen Investitionen der Anleger abdecken können.