In einer Mitteilung vom 19. Februar teilt die Europäische Zentralbank (EZB) eine neue Einschätzung zu Kryptowährungen mit. Hierbei fordert sie auch ein Vetorecht bei der Zulassung sogenannter Stablecoins. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Beurteilung einer potentiellen Bedrohung
So heißt es in der Stellungnahme, dass »die Beurteilung einer potentiellen Bedrohung für die Durchführung der Geldpolitik und des reibungslosen Funktionierens der Zahlungssysteme in die ausschließliche Zuständigkeit der EZB fallen.«
Augenscheinlich hegen die Zentralbanker Bedenken, was die Zahlungssicherheit neuer Kryptowährungen betrifft. Entsprechend sollen strikte Kontrollen dafür sorgen, dass genügend Absicherungen bestehen und eingehalten werden.
Vor rund einem Jahr hatte die Europäische Kommission ein Regelwerk zum Umgang mit Kryptowährungen herausgebracht. Diese soll nun angepasst werden. So soll es fortan verpflichtend für alle EU-Länder sein, den Einschätzungen der EZB in Sachen Stablecoins Folge zu leisten.
Digitaler Euro in vier Jahren
In rund vier Jahren plant die Zentralbank der Europäischen Union eine eigene digitale Währung herauszubringen. Diese soll als virtuelle Version des Euros erhalten. Von den neuen Regularien wäre ein solch digitaler Euro nicht betroffen.
Im vergangenen November bezeichnete Christine Lagarde, die Präsidentin der EZB, Kryptowährungen und insbesondere Stablecoins als einen Risikofaktor für die Souveränität der Mitgliedstaaten mit Bezug auf die europäische Währung. Eine Nutzung des Bitcoins als alternative Währung kommt für sie nicht infrage.
Welche Auswirkungen die neuen rechtlichen Einschätzungen der EZB auf die Krypto Kurse und Entwicklungen haben werden, ist bislang noch nicht abzusehen. Noch handelt es sich um rechtlich nicht bindende Aussagen, die lediglich ein Meinungsbild der Europäischen Zentralbank widerspiegeln.
Foto von Carsten Bleek