Seit der pseudonyme Internetnutzer Satoshi Nakamoto das Whitepaper des Bitcoins veröffentlicht hat, sind Kryptowährungen von einem Gadget für Informatiker und Technik-Enthusiasten zu einer Mainstream-Geldanlage herangewachsen. Mit der steigenden Nutzerzahl stießen die Kapazitäten einiger Blockchains an ihre Grenzen, was in Fachkreisen als „The Scalability Problem“, oder das Skalierbarkeit-Problem bezeichnet wird.
Projekte, die für große Blockchains Lösungen entwickeln, stehen momentan hoch im Kurs. Ein anschauliches Beispiel ist Polygon (MATIC), das ursprünglich entwickelt wurde, um die Skalierbarkeit der Ethereum-Blockchain zu verbessern. Dabei profitierte das Projekt vom steigenden Interesse an Kryptowährungen in diesem Jahr und konnte seit Jahresbeginn um 13.623 % steigen.
Aber neben Polygon gibt es noch eine Liste von weiteren vielversprechenden Projekten, die grade gute Gewinne verzeichnen können und ein gutes Potenzial in der Zukunft haben. Von den 21 gelisteten Token der Kategorie auf Coinmarketcap, stehen heute 81 % deutlich im Plus. Wir haben uns zwei vielversprechende Projekte angeschaut und möchten diese hier vorstellen.
Was ist das Skalierbarkeits-Problem?
Schon in den Kindertagen des Bitcoins wurde das Problem der Skalierbarkeit deutlich. Das Senden und Empfangen von Transaktionen auf der Blockchain, sowie die Validierung durch andere Mitglieder im Netzwerk kostet Bandbreite und Speicherplatz. Da dieser aber begrenzt ist, wurde schnell klar, dass steigende Nutzerzahlen und Transaktionen die Netzwerke überlasten würden, was das System langsamer und fehlerhafter machte und die Gebühren pro Transaktion in die Höhe trieb.
Als erster Lösungsansatz wurde versucht die Menge an Informationen zu steigern, die die Blockchain speichern kann, was das Problem allerdings nicht löste, sondern nur nach hinten verschob. Auch der Versuch, die Zeit zu verringern, die für die Erstellung eines Blocks benötigt wird, scheiterte an dem Fakt, dass eine gewisse Zeit für die Prüfung im Netzwerk benötigt wird. Diese Ansätze wurden „Layer-1-Lösungen“ getauft und keine von ihnen konnte sich als Durchbruch erweisen.
Diesen erreichte dann die „Layer-2-Lösungen“, wie zum Beispiel von Polygon entwickelt. Dabei werden etwa ähnliche Transaktionen zu einer gebündelt, wodurch die totale Anzahl sinkt. Auch „Sharding“ ist eine weitere Lösung. Hierbei werden die Transaktionen aus der Blockchain abgeleitet, um in externen Knoten geprüft und danach wieder ins Netzwerk zurückgeführt zu werden. So wird die Belastung aus der Hauptchain genommen und durch das Hinzufügen von weiteren Knoten, kann die Skalierbarkeit immer weiter vergrößert werden.
Je größer die Nutzerzahlen auf Blockchains werden, desto wichtiger wird die Integration von funktionierenden Lösungen. So haben innovative Projekte ein enormes Wachstumspotenzial.
Render Token (RNDR): Pixar-Konkurrent steigt über 40 % in einer Woche
Die Idee zum RNDR-Netzwerk fasste der Gründer Jules Urbach schon im Jahre 2009, als CEO des Technologieunternehmens OTOY Inc, die sich in GPU-basierte Softwarelösungen spezialisiert hatten. Grundsätzlich ist es ein Peer-to-Peer-Netzwerk, in dem Rechenleistung von Anbietern bezogen werden können. So können Nutzer Projekte rendern und bearbeiten, die mehr Rechenleistung benötigen, als sie zur Verfügung haben. Die Bereitsteller der GPUs werden für die Arbeit mit dem RNDR-Token entlohnt.
Erstmals wurde ein Testnet im Jahre 2017 veröffentlicht, der öffentliche Start des Netzwerks war am 27. April 2020. Als ERC-20 Token läuft der RNDR auf der Ethereum-Blockchain, was den Zahlungsverkehr sicherer macht. Außerdem wird im Netzwerk ein Escrow-System benutzt, was bedeutet, dass die Plattform als Treuhand-Konto fungiert und erst im Fall einer geprüften Arbeit die Belohnung ausgezahlt wird.
Hier geht es zum RNDR-Whitepaper.
Im November dieses Jahrs machte der Token erstmals mit großen Kurssteigerungen auf sich aufmerksam. Mit dem Boom des Metaverse und immer neuen aufstrebenden Projekten wird auch immer mehr Rechenleistung für das Rendering der digitalen Welten benötigt. Am 08. November gab der CEO Jules Urbach bekannt, dass das RNDR-Netzwerk das Rendering für das Metaverse auf dem Solana-Netzwerk übernehmen wird.
Der Kurs reagierte prompt und stieg von 1,3 USD innerhalb von 2 Wochen auf sein Allzeithoch von 8,76 USD. Bis heute korrigierte sich der Preis auf 5,82 USD. Mit steigender Nutzerzahl und Handelsvolumen etablierte sich das Projekt als wahrhaftiger Konkurrent für die riesigen Render-Farmen von Pixar.
Und auch die Vorhersagen sind bullish für den RNDR-Token. Nach Daten von Pricepredicition soll der Coin nächstes Jahr auf durchschnittlich 6,16 USD steigen, bis 2023 sogar auf 9,03 USD. Walletinvestor ist sogar noch positiver gestimmt und schätzt es als herausragendes Langzeitinvestment ein, mit möglichen 26 USD bis 2026.
Harmony: Skalierbare Blockchain für dApps liegt 50 % im Plus
Ein weiterer Gewinner der laufenden Woche ist der Harmony (ONE) Token. Mit 7 Gründern aus großen Technologie-Unternehmen wie Microsoft, Apple oder Amazon, wurde das Projekt schon 2017 gegründet. Als dezentrale Plattform will Harmony ein skalierbares, schnelles und sicheres Netzwerk für die Erstellung und Anwendung von Apps erstellen.
Dafür nutzt das Projekt das Sharding, wobei die Transaktionen zur Validierung aus dem Netzwerk ausgeleitet werden und später wieder zugeführt. Um die Sicherheit zu maximieren, entwarfen die Entwickler die Verifiable Random Function (VRF), die Knoten und Validatoren zufällig zuordnet. Der PoS-Konsensus, den die Plattform nutzt, ist besonders leistungsfähig und wird als „efficient Proof-of-Stake“-Konsenus bezeichnet (EPoS).
Auf der Website werden die Kenndaten des Harmony Netzwerks mit anderen großen Blockchains wie Ethereum, Cosmos oder Polkadot verglichen, mit überzeugenden Ergebnissen für das Projekt. Die geringe Zeit von nur 2 Sekunden, die im Netzwerk für die Finalisierung einer Transaktion benötigt wird, sucht im Vergleich ihresgleichen.
Grundlegend wird das Netzwerk genutzt, um Entwicklern beim Aufbau von Marktplätzen für NFTs oder andere Tokens zu erstellen. Ethereum-Anwendungen, die auf dem Harmony-Mainnet laufen, können Transaktionen innerhalb von 2 Sekunden bearbeiten, mit 100-fach niedrigen Kosten als auf der traditionellen Ethereum-Blockchain. Außerdem sichert die Cross-Chain-Interoperabilität den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Blockchains, darunter die Binance Smart Chain und weitere.
Der ONE-Token, der letztes Jahr zum ersten Mal gelistet wurde, erlebte ab dem zweiten Quartal 2021 eine Erfolgsgeschichte. Während der Coin Anfang des Jahres noch weniger als einen Penny kostete, konnte die Ankündigung der Partnerschaft mit Reef am 19. Februar und anschließenden Gerüchte über eine Zusammenarbeit mit dem Kreditkartenanbieter Visa, den Kurs auf bis zu 0,2 USD schießen.
Nach einer Korrektur bis zum Juli konnte die Partnerschaft mit der momentan 11. Wichtigsten Kryptowährung Terra den Coin auf eine erneute Preisrallye schicken, die zum Erreichen des Allzeithochs von 0,376 USD am 26. Oktober führte. Die Schwäche des Kryptomarktes Ende November bekam auch der ONE zu spüren und er stürzte auf Preise von 0,17 USD ab. Doch seit dem 10. Dezember kann der Token wieder steigen und stieg so innerhalb einer Woche um 52 %. Zum Zeitpunkt des Artikels kostet ein ONE 0,26 USD.
Prognosen zu Folge könnte Harmony bald wieder den Wert des Allzeithochs zurückerobern. So erwartet die Vorhersage von Walletinvestor einen Anstieg von 73 % im nächsten Jahr, mit möglichen Kursen von 0,45 USD Ende 2022. Innerhalb von 5 Jahren wären sogar Werte über 1,3 USD drin.
Die Vorhersage von digitalcoinprice.com ist ähnlich bullish, auch wenn das Erreichen der 1 USD-Marke ihnen zu Folge deutlich länger dauern soll. Aber auch sie sehen den Token schon nächstes Jahr sein Allzeithoch aus dem Oktober übertreffen und auf über 0,41 USD steigen.
Foto von Piret Ilver