Im Zuge der Daimler-Einsparmaßnahmen setzte der Autohersteller großzügige Abfindungsprogramme auf. Zahlreiche Ingenieure erhielten nun Abfindungen von rund einer Viertelmillion Euro, und wechselten daraufhin zu dem Konkurrenten Tesla. Dies geht aus einem „Businessinsider“-Bericht vom Montag hervor.
Daimler plant, insgesamt 10.000 Stellen abzubauen. Zumindest die Mitarbeiter in Deutschland fallen aufgrund umfassender Abfindungsprogramme weich. Indes warnen Experten nun davor, dass Daimler mit den großen Abfindungen Tesla quersubventioniert, der Konzern werde sich dieser Tage womöglich über Zugänge zahlreicher erfahrener Ingenieure freuen, so Businessinsider.
Daimler und Tesla mit langer Geschichte
Zwar zahlt Tesla bis dato niedrigere Gehälter als Tesla. Allerdings locken beim US-Pionier Aktienpakete.
„Daimler betreibt ungewollte Quersubventionierung von neuen Tesla-Mitarbeitern„, so Autoexperte Dudenhöffer. „Die Amerikaner wissen um das Abfindungsprogramm und können ehemalige Daimler-Mitarbeiter deutlich günstiger einstellen, weil diese Abstriche beim Einkommen machen wegen des Geldpolsters„. Das Timing sei daher äußerst unglücklich.
Stefan Bratzel, Professor für Automobilwirtschaft, äußert indes, dass Daimler womöglich die falsche Entscheidung getroffen habe: „Da sind viele Daimler-Ingenieure, die noch 20 Jahre Berufsleben vor sich haben. Die sind hungrig und exzellent ausgebildet. Daimler sollte die eigentlich halten„.
Als es sich bei Tesla noch um ein chronisch klammes Startup gehandelt hat, investierte Daimler seinerzeit in Tesla. Zwischenzeitlich hielten sie 9,1 Prozent an dem Unternehmen. Diese stießen sie jedoch bereits wieder ab, bevor der Hype um die Tesla Aktien losging. Inzwischen wird eher spekuliert, ob Tesla eines Tages Daimler übernimmt.
Daimler Kursentwicklung im Überblick
Zuletzt entwickelte sich die Daimler Aktie positiv. Binnen der letzten 6 Monate schlägt der Zugewinn mit 57,3 Prozent zu Buche. Die Auto Aktie notiert inzwischen wieder deutlich höher, als unmittelbar vor dem Börsencrash am 19. Februar 2020.
Folgen Sie uns auf Google News