Bitcoin zieht immer mehr Kapital von Gold-Anlegern ab Top-Analyst Mike McGlone

Der Monat Oktober ist für Käufer von Bitcoin bisher sehr erfolgreich verlaufen. Notierte BTC/USD Ende September noch zeitweise unterhalb von 40.000 Dollar, hat der Bitcoin-Kurs inzwischen die Marke von 55.000 Dollar erobert. Das bedeutet einen starken Aufwärtstrend von fast 40 Prozent innerhalb von nur gut einer Woche.

Der Bitcoin-Kurs näher sich damit langsam aber sich wieder dem Rekordhoch aus dem April dieses Jahres an. Zur Erinnerung: Vor rund einem halben Jahr erreichte BTC/USD die Bestmarke von rund 65.000 Dollar, die den Höhepunkt einer monatelangen Rallye bildete, die den Bitcoin-Kurs von Kursen bei unter 10.000 Dollar um 550 Prozent nach oben katapultierte.

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BTC/USD seit Sommer fast 100 Prozent gestiegen

Dann folgte jedoch eine heftige Korrektur um mehr als 50 Prozent, die BTC/USD Mitte des Jahres zurück auf ein Niveau von unter 30.000 Dollar führte. Wer den „dip“ zum Kauf von Bitcoin auf eToro oder einer anderen Handelsbörse genutzt hat, darf sich jetzt schon über eine starke Rendite freuen. Denn mit dem Blick auf das aktuelle Kursniveau, nähern sich Anleger, die im Sommer eingestiegen sind, der Rendite-Marke von 100 Prozent.

Wer etwa 1.000 Euro investiert hat, darf sich jetzt schon über rund 2.000 Euro auf dem Konto freuen. Und dass ganz ohne Trading und den Einsatz von Hebeln, mit denen sich der Gewinn natürlich noch um ein Vielfaches potenzieren ließe, sofern man Erfahrung mit der technischen Analyse der Chartformationen von Kryptowährungen hat.

Doch mit dem starken Trend der letzten Wochen stellt sich jetzt auch die Frage, wohin die weitere Reise von Bitcoin bis zum Jahresende geht. Erleben wir bis Dezember (und vielleicht darüber hinaus) eine weitere Rallye, die BTC zu einem neuen Allzeithoch führen wird? Kann Bitcoin womöglich sogar die magische Marke von 100.000 Dollar je BTC knacken. Oder erleben die Bullen eine böse Überraschung und die Bären leiten eine weitere heftige Bitcoin-Korrektur, wie im Mai 2021, ein? Die Chartanalyse zeigt ein paar interessante Szenerien, was Anleger der wertvollsten Kryptowährung der Welt in den nächsten Monaten erleben könnten?

Das bärische Szenario: Die Double-Top-Formation

Das denkbar schlechteste Szenario für Anleger von Bitcoin ist die sogenannte Double-Top-Formation. Charakteristisch für dieses Chartmuster ist, dass der Kurs zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten einen ähnlichen Hochpunkt erreicht und zwischen diesen beiden Punkten ein tieferes Niveau ausbildet. Aufgrund seiner Form wird dieses Muster auch M-Pattern genannt.

Sollte es dem Bitcoin-Kurs also nicht gelingen, die Höchststände aus dem April 2021 bei 65.000 Dollar zu durchbrechen, auf dessen Niveau mit einem starken Widerstand zu rechnen ist, könnte eine darauf folgende Korrektur die Double-Top-Formation auslösen. Allerdings würde dieses Chartmuster erst valide, wenn BTC/USD die Scheitellinie des Musters – also den Tiefpunkt zwischen den beiden Hochpunkten – durchbricht und diese sogar noch durch einen Retest als neue Widerstandszone bestätigt.

Der Bitcoin-Kurs müsste in dem Fall unter 28.800 Dollar rutschen, den Tiefständen aus dem Juni 2021. Allerdings befindet sich um 30.000 Dollar eine sehr starke Unterstützungszone für den Bitcoin, so dass dieses Szenario derzeit keinesfalls eine hohe Wahrscheinlichkeit beigemessen werden kann.

Tradingview

Bullisches Szenario 1: Das Cup-and-Handle-Pattern

Aus Sicht des Bitcoin-Bullen wäre jedoch ein anderes Chartmuster durchaus wünschenswerter. Denn die Chartanalyse für den Bitcoin-Kurs zeigt aktuell auch ein mögliches Cup-and-Handle-Pattern. Der Name leitet sich davon ab, dass dieses Chartmuster einen rundförmigen Kursverlauf, vergleichbar mit einer Tasse, und einem darauffolgenden Trend in Form eines Tassengriffs aufweist.

Genau dieses Muster ist derzeit  im Bitcoin-Kurs erkennbar.  BTC/USD hat zunächst das Muster in Form der Tasse ausgebildet. Damit hieraus ein valides Cup-and-Handle-Pattern wird, muss der Kurs als nächstes den Griff zeichnen. Dieser ist durch einen abwärts verlaufenden Kanal geprägt. Auch diese Form ist im Bitcoin-Kurs zu sehen.

Als mögliche Bestätigung des Musters kann angesehen werden, dass BTC/USD aus dem Kanal bereits nach oben ausgebrochen ist und den vorherige Widerstand (bei 52.500 Dollar) durchbrochen hat, der jetzt als neuer Support dient. Im besten Fall bestätigt BTC/USD diesen neuen Support durch ein erneutes antesten. Fällt der Bitcoin-Kurs also nochmals auf rund 52.500 Dollar, könnte dies sogar ein bullisches Zeichen für die Bestätigung des Musters sein.

Um das Preisziel des Cup-and-Handle-Patterns zu berechnen, wird der Abstand zwischen dem Tiefpunkt der Tasse (in diesem Fall 28.800 Dollar) und dem „Tassenrand“ (52.500 Dollar) genommen und dieser zum oberen Wert des Tassenrandes addiert. Diese ergibt ein technisches Kursziel von: 28.800 Dollar + 52.500 Dollar = 81.300 Dollar.

Dies würde ein klares neues Allzeithoch für den Bitcoin-Kurs bedeuten. Allerdings lässt sich nicht genau prognostizieren, wann BTC/USD diese Marke erreichen kann. Ein möglicher Zeitpunkt könnte jedoch der Moment sein, wenn BTC/USD auf seine 11-Jahre-Widerstandslinie trifft. Diese Linie, die Bitcoin bislang in keinem Bullenmarkt überwinden konnte, wird Ende Januar 2021 den Kursbereich von 81.000 Dollar erreichen.

Tradingview

Bullisches Szenario 2: Das Double-Bottom-Pattern

Der Bitcoin-Kurs hält für Anleger jedoch noch ein weiteres Szenario bereit, dass extrem bullisch wäre, sofern das genannte Cup-and-Handle-Pattern nicht erfüllt wird und Bitcoin eine stärkere Korrektur erfährt.

Die Rede ist vom sogenannten Double-Bottom-Pattern. Es kann als der bullische Gegenentwurf zum oben beschriebenen Double-Top-Pattern bezeichnet werden. Charakteristisch für dieses Szenario ist, dass der Bitcoin-Kurs einen Tiefpunkt zu unterschiedlichen Zeitpunkten zweimal erreicht und dazwischen ein Hoch ausbildet. Aufgrund seiner Form wird das Muster auch als W-Pattern bezeichnet.

Damit dieses Szenario eintrifft, müsste es jedoch zunächst zu einer starken Korrektur kommen, die den Bitcoin-Kurs zurück in den Bereich der Tiefstände aus dem Juni 2021 führt. BTC/USD könnte also erneut in den Bereich von 30.000 Dollar fallen und dennoch ein bullisches Muster ausbilden.

Entscheidend ist jedoch, dass die Korrektur BTC/USD nicht weiter herunter führt als den vorangegangenen Tiefpunkt bei 28.800 Dollar. Nur in diesem Fall kann das Muster erfüllt werden.

Tradingview

Im nächsten Schritt müsste der Bitcoin-Kurs dann wieder einen Aufwärtstrend starten, der den Bitcoin-Kurs über den Hochpunkt zwischen den beiden Tiefpunkten führt, der auch als Nackenlinie bezeichnet wird. Dieser liegt zum aktuellen Zeitpunkt bei 55.750 Dollar. Nur wenn BTC/USD diesen Widerstand durchbricht und im besten Fall durch einen Retest als neuer Unterstützung bestätigt, würde dieses Muster valide werden.

Das technische Preisziel berechnet sich aus der Differenz zwischen Tiefpunkt und mittleren Hochpunkt. Die Differenz wird zum Hochpunkt addiert um das Ziel zu berechnen. In diesem Fall wären das: 55.750 Dollar – 28.800 Dollar = 26.950. 55.750 + 26.950 = 82.700 Dollar.

Das mögliche Preisziel würde damit auf einem ähnlichen Niveau wie beim genannten Cup-and-Handle-Pattern liegen. Beide Szenarien wären für Anleger extrem bullisch. Szenario 1 würde hingegen nur die Bitcoin-Bären erfreuen.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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