Bitcoin findet in El Salvador nicht ganz den erhofften Anklang: Gerade haben protestierende Bürger einen Bitcoin-Automaten in Brand gesetzt und zerstört – und darüber hinaus steht nun auch die Regierung im Fokus von Ermittlungen.
Brennende Bitcoin-Automaten und unzufriedene Bürger
Die Kryptowährung Nummer 1 hat in El Salvador bei vielen Bürgern einen schweren Stand. Zahlreiche Salvadorianer wehren sich gegen das Bitcoin-Gesetz, durch das BTC am 7. September offiziell zum Zahlungsmittel in dem zentralamerikanischen Land geworden ist. Pünktlich zum Tag der Unabhängigkeit El Salvadors von Spanien gingen am 15. September Tausende Demonstranten auf die Straße. Ihre Forderung: die Aufhebung des Bitcoin-Gesetzes. Viele Bürger beklagen, das Bitcoin-Gesetz sei ihnen aufgezwungen worden.
Ihren Höhepunkt erlebte die Ablehnung gerade in der Zerstörung eines Bitcoin-Automaten: Gewaltbereite Bürger schlugen der Einrichtung in der Hauptstadt San Salvador zunächst die Fenster ein, setzten sie dann in Brand. Lokale Medien teilen auf Twitter ein Video, auf dem der brennende Bitcoin-Automat zu sehen ist:
La actividad en el centro histórico de San Salvador transcurre sin sobresaltos mientras un cajero Chivo es consumido por el fuego tras las manifestaciones contra la bitcoinización de El Salvador. Video LPG/Michael Huezo. pic.twitter.com/fMPdWt7MNk
— La Prensa Gráfica (@prensagrafica) September 15, 2021
Dazu schreibt „La Prensa Gráfica“:
„Ein Chivo-Geldautomat geht nach den Demonstrationen gegen die Bitcoinisierung von El Salvador in Flammen auf.“
Damit nicht genug: Wie Reuters berichtet, rückt nun auch die Regierung um Präsident Nayib Bukele in den Fokus von Ermittlungen. Dabei im Mittelpunkt stehen fragliche Bitcoin-Käufe und die Rechtmäßigkeit der Krypto-Geldautomaten.
„Wir sind alle Satoshi“
Reuters zufolge untersucht der Rechnungshof von El Salvador, der die öffentlichen Mittel des Landes überwacht, eine Beschwerde über die Bitcoin-Käufe der Regierung und den Bau von Kiosken für Kryptowährungs-Geldautomaten. Auslöser hierfür sei eine Beschwerde der regionalen Menschenrechts- und Transparenzorganisation Cristosal gewesen. Die stört sich seit geraumer Zeit nämlich an der Einführung von Bitcoin (zu kaufen bei eToro oder Libertex) in El Salvador.
Nun verlangt die Organisation: Der Rechnungshof soll prüfen, ob der Kauf von Bitcoins durch die Regierung überhaupt ordnungsgemäß genehmigt wurde. Die Beschwerde richtet sich offenbar gegen sechs Mitglieder des „Bitcóin Trust“-Verwaltungsrates. In dem sitzen neben Mitgliedern des Finanz- und Wirtschaftsministeriums auch Vertreter des Sekretariats für Handel und Investitionen.
Außerdem untersucht werden soll, ob die zahlreichen Bitcoin-Geldautomaten hätten gebaut werden dürfen. Hintergrund: Die Automaten sind mit der digitalen Wallet von Chivo verbunden – und hierbei handelt es sich um ein mit öffentlichen Mitteln gegründetes Unternehmen.
„Nachdem die Beschwerde zugelassen wurde, wird der Bericht über die juristische Analyse erstellt und rechtzeitig an die General Audit Coordination weitergeleitet“, so der Rechnungshof laut Reuters.
Während man in El Salvador mit Fackeln und Heugabeln gegen das Bitcoin-Gesetz mobil macht, freuen sich die Menschen in Ungarn gerade über ein kryptorelevantes Thema: Das Land wurde nämlich soeben zur Heimat der ersten „Satoshi Nakamoto“-Statue der Welt. Interessantes Detail: Die lebensgroße Büste besitzt eine spiegelnde Fläche als Gesicht. Betrachtet man das Werk, sieht man folglich sich selbst. Getreu dem Motto: „Wir alle sind Satoshi“.
https://twitter.com/DocumentingBTC/status/1438594342885675012
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