Bitcoin findet in El Salvador nicht ganz den erhofften Anklang: Gerade haben protestierende Bürger einen Bitcoin-Automaten in Brand gesetzt und zerstört – und darüber hinaus steht nun auch die Regierung im Fokus von Ermittlungen.

Brennende Bitcoin-Automaten und unzufriedene Bürger

Die Kryptowährung Nummer 1 hat in El Salvador bei vielen Bürgern einen schweren Stand. Zahlreiche Salvadorianer wehren sich gegen das Bitcoin-Gesetz, durch das BTC am 7. September offiziell zum Zahlungsmittel in dem zentralamerikanischen Land geworden ist. Pünktlich zum Tag der Unabhängigkeit El Salvadors von Spanien gingen am 15. September Tausende Demonstranten auf die Straße. Ihre Forderung: die Aufhebung des Bitcoin-Gesetzes. Viele Bürger beklagen, das Bitcoin-Gesetz sei ihnen aufgezwungen worden.

Ihren Höhepunkt erlebte die Ablehnung gerade in der Zerstörung eines Bitcoin-Automaten: Gewaltbereite Bürger schlugen der Einrichtung in der Hauptstadt San Salvador zunächst die Fenster ein, setzten sie dann in Brand. Lokale Medien teilen auf Twitter ein Video, auf dem der brennende Bitcoin-Automat zu sehen ist:

Dazu schreibt „La Prensa Gráfica“:

„Ein Chivo-Geldautomat geht nach den Demonstrationen gegen die Bitcoinisierung von El Salvador in Flammen auf.“

Damit nicht genug: Wie Reuters berichtet, rückt nun auch die Regierung um Präsident Nayib Bukele in den Fokus von Ermittlungen. Dabei im Mittelpunkt stehen fragliche Bitcoin-Käufe und die Rechtmäßigkeit der Krypto-Geldautomaten.

„Wir sind alle Satoshi“

Reuters zufolge untersucht der Rechnungshof von El Salvador, der die öffentlichen Mittel des Landes überwacht, eine Beschwerde über die Bitcoin-Käufe der Regierung und den Bau von Kiosken für Kryptowährungs-Geldautomaten. Auslöser hierfür sei eine Beschwerde der regionalen Menschenrechts- und Transparenzorganisation Cristosal gewesen. Die stört sich seit geraumer Zeit nämlich an der Einführung von Bitcoin (zu kaufen bei eToro oder Libertex) in El Salvador.

Nun verlangt die Organisation: Der Rechnungshof soll prüfen, ob der Kauf von Bitcoins durch die Regierung überhaupt ordnungsgemäß genehmigt wurde. Die Beschwerde richtet sich offenbar gegen sechs Mitglieder des „Bitcóin Trust“-Verwaltungsrates. In dem sitzen neben Mitgliedern des Finanz- und Wirtschaftsministeriums auch Vertreter des Sekretariats für Handel und Investitionen.

Außerdem untersucht werden soll, ob die zahlreichen Bitcoin-Geldautomaten hätten gebaut werden dürfen. Hintergrund: Die Automaten sind mit der digitalen Wallet von Chivo verbunden – und hierbei handelt es sich um ein mit öffentlichen Mitteln gegründetes Unternehmen.

„Nachdem die Beschwerde zugelassen wurde, wird der Bericht über die juristische Analyse erstellt und rechtzeitig an die General Audit Coordination weitergeleitet“, so der Rechnungshof laut Reuters.

Während man in El Salvador mit Fackeln und Heugabeln gegen das Bitcoin-Gesetz mobil macht, freuen sich die Menschen in Ungarn gerade über ein kryptorelevantes Thema: Das Land wurde nämlich soeben zur Heimat der ersten „Satoshi Nakamoto“-Statue der Welt. Interessantes Detail: Die lebensgroße Büste besitzt eine spiegelnde Fläche als Gesicht. Betrachtet man das Werk, sieht man folglich sich selbst. Getreu dem Motto: „Wir alle sind Satoshi“.

https://twitter.com/DocumentingBTC/status/1438594342885675012

Bild: Coinmarketcap.com
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Jannis Grunewald

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Business2Community oder Coincierge.

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