BNB Staking Beitragsbild

Immer noch schwer lastet der Skandal rund um die Kryptobörse FTX und dessen CEO Sam Bankman-Fried auf der Branche. Dennoch versucht Binance CEO Changpeng Zhao Aufbruchstimmung zu verbreiten. Bei mehreren Medienauftritten sowie auf Twitter versucht der Chef der weltgrößten Kryptobörse gute Nachrichten zu vermelden und die Vorkommnisse vom Tisch zu wischen.

Ein neues Kapitel für den Kryptomarkt?

So twitterte CZ vor zwei Tagen, dass jetzt nicht das Ende der Kryptobranche gekommen sei, wie viele aktuell berichten. Im Gegenteil, nun würde ein neues Kapitel aufgeschlagen, dass den Kryptomarkt womöglich in eine viel bessere Zukunft bringt.

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Der Binance CEO weiß allerdings auch, dass es mit guten Worten allein nicht getan ist. Um wieder Vertrauen in den Markt aufzubauen und Investoren davon zu überzeugen, wieder Kryptowährungen zu kaufen, braucht es Taten. Und davon nicht zu wenig und vor allem mit der nötigen Durchschlagskraft.

https://twitter.com/cz_binance/status/1595870901312311297

Binance sammelt Milliarden Dollar für Rettungsprogramm

Deshalb ist CZ deshalb sehr gute Neuigkeiten rund um seine Pläne für die Kryptobranche zu teilen. Einer davon ist ein Rettungsprogramm, das den Kryptosektor nach dem Zusammenbruch der letzten Wochen wieder aufbauen soll. Binance selbst hat angekündigt 1 Milliarde US-Dollar in Form des plattformeigenen Stablecoins BUSD für das Projekt bereitzustellen. Dass es sich dabei nicht um leere Ankündigungen handelt, untermauerte CZ indem er auf Twitter eine Wallet-Adresse veröffentlichte auf der die deponierten Token für jedermann einsehbar sind.

Binance will das Rettungsprogramm allerdings nicht allein stemmen, sondern hat Branchenvertreter dazu aufgefordert das Vorhaben finanziell zu unterstützen. Mehrere Milliarden Dollar sollen so zusammenkommen. Und CZ kündigte an, dass Binance gegebenenfalls auch noch eine weitere Milliarde zur Verfügung stellen werde.

Offenbar gibt es viele Unternehmen, die bereit sind Initiative zu zeigen. So sollen die Firmen Jump Crypto, Polygon Ventures und Market Maker GSR bereits zugesichert haben, sich an dem Branchesanierungsfonds zu beteiligen. Weitere Unternehmen sind nach Aussage von CZ auch Aptos Labs, Animoca Brands und Kronos. Viele weitere Geldgeber sollen folgen. Angeblich haben bereits über 150 Firmen eine Bewerbung eingereicht, um bei dem Projekt mitzumachen.

Wer das Projekt unterstützt, muss jedoch mehr leisten, als eine Absichtserklärung abzugeben. So müssen die zugesagten Mittel nachvollziehbar zur Seite gelegt und von anderen Vermögenswerten getrennt verwaltet werden. Um für Transparenz zu sorgen, soll das Geld wie bei Binance auf einer öffentlich einsehbaren Adresse hinterlegt werden. In welcher Form das Kapital bereitgestellt wird, bleibt allerdings den Geldgebern selbst überlassen. Neben Stablecoins sind auch andere Token zugelassen.

https://twitter.com/cz_binance/status/1596125314282921991

Der Zeitplan für den Rettungsfonds ist eng getaktet. Schon in den nächsten Wochen will man einen großen Schritt weiter sein, denn insgesamt ist für die Initiative vorerst nur ein Zeitraum von 6 Monaten vorgesehen.

Kryptomarkt am Ende? Das sagen Kritiker

Bei allem Optimismus des Binance Chefs gibt es viele Skeptiker, die nicht an eine schnelle Erholung des Marktes glauben. Auch das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel sorgt in einem aktuellen Aufmacher auf seiner Website mit dem Titel „Kryptoland, abgebrannt? Der Kollaps der US-Börse FTX und die Skandale ihres Gründers Sam Bankman-Fried stürzen den Kryptomarkt in die Existenzkrise: War der Traum vom Blockchain-Geld nur eine kollektive Illusion?“ ebenfalls für Negativschlagzeilen für die Branche.

Doch sieht es wirklich so schlimm aus oder ist die Panik vielleicht doch übertrieben. Denn auch in den vergangenen Bärenmärkten übertrafen sich Medien mit Aussagen darüber, dass der Bitcoin jetzt tot sei. Doch die Leitwährung erwies sich jedes Mal als Stehaufmännchen, das stärker zurückkam als je zuvor. Ob es diesmal anders kommt, darf durchaus bezweifelt werden. Denn trotz krimineller Akteure im Markt und großen Skandalen, bleibt das Konzept von Bitcoin als neue Form des Geldes in seiner Form bestehen.

Und so stehen die Chancen nicht schlecht, dass die älteste Kryptowährung sich auch knapp 14 Jahre nach ihrer Entstehung wieder erholen wird und alle Skeptiker verstummen lässt. Treue Kryptoanleger sind überzeugt, dass spätestens mit dem nächsten Halving von BTC im Jahr 2024 wieder ein neuer Bullenmarkt beginnen wird, der Bitcoin und viele Altcoins auch wieder auf neue Rekordpreise befördern kann.

Preis Prognose: Dieses Muster könnte BNB auf 700 Dollar bringen

Auf einem anderen Blatt steht derweil die Frage, ob der Boden der Korrektur nun schon erreicht ist und jetzt bereits der optimale Zeitpunkt gekommen ist, um Bitcoin zu kaufen oder auch Binance Coin zu kaufen.

Wirft man aktuell einen Blick auf die Charts, konnte sich Binance Coin in den vergangenen Tagen bereits stark erholen. So notiert BNB aktuell bei 313 Dollar und hat die Marke von 300 Dollar damit deutlich übertroffen. Vor 5 Tagen notierte BNB hingegen noch bei 250 Dollar, so dass die Nummer 3 unter den Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung bereits mehr als 25 Prozent in dieser Woche gestiegen ist.

Tradingview

Ist das der Beginn einer neuen Rallye? Zumindest stimmt der Trend hoffnungsvoll. Allerdings ist BNB nicht mal halb so viel Wert wie noch im vergangenen Jahr als der Kurs zwischenzeitlich auf knapp 700 Dollar explodierte. Hier scheint also noch einige Luft nach oben zu sein.

Die technische Chartanalyse zeigt, dass es BNB geschafft hat, vor wenigen Tagen aus einem großen absteigenden Dreieck nach oben auszubrechen. Setzt BNB diesen Trend fort, liegt das technische Preisziel bei knapp 700 Dollar und damit im Bereich des All Time High.

Auch der Bitcoin-Kurs konnte sich etwas von den Tiefständen bei rund 15.500 Dollar erholen und notiert momentan rund 1.000 Dollar höher. Allerdings ist es hier noch zu früh von einer Entwarnung zu sprechen. Schon mit einer weiteren Korrektur von 6 Prozent könnte BTC auf ein neues Jahrestief fallen. Solche Kursbewegungen sind bei der Kryptowährung immer möglich. Die Leitwährung scheint damit derzeit noch mehr unter dem FTX-Skandal zu leiden als BNB.

Der Unterschied ist allerdings auch, dass es bei Bitcoin niemanden gibt, der sich wie der Binance CEO als Retter in der Krise hervorheben könnte. Bis heute ist die Identität von Bitcoin-Schöpfer Satoshi Nakamoto bekanntlich nicht entschlüsselt.

Die nächsten Wochen dürften allerdings zeigen, ob Bitcoin & Co tatsächlich schon den Boden gefunden haben oder es am Ende doch noch viel schlimmer kommt und die kritischen Stimmen diesmal recht behalten.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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