Insider-Handel bei Coinbase (Bild von Sergei Tokmakov, Esq. https://Terms.Law auf Pixabay )

Ishan Wahi ist der ehemalige Produktmanager der großen Krypto-Börse Coinbase. Der Manager wurde jetzt zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Insiderhandel mit Kryptowährungen durchgeführt hat. Zuvor hat sich der 32 Jahre alte Manager bereits zweimal in anderen Betrugsfällen schuldig bekannt. Die US-Bezirksrichterin Loretta Preska hat Wahi daher vor dem Bundesgericht in Manhattan verurteilt. Hat das Auswirkungen auf Coinbase?

Hat der Manager das Vertrauen von Coinbase missbraucht? Gibt es weitere Fälle von Insider-Handel?

Die Richterin hat einen „massiven Missbrauch“ des Vertrauens seines Arbeitgebers Coinbase in der Urteilsverkündung aufgeführt. Dazu kommen zahlreiche Vertuschungsversuche der kriminellen Handlungen. Das zeigt, dass Wahi genau wusste, dass er illegal handelte.

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Als die Verbrechen aufgeflogen sind, hat Coinbase die Behörden informiert und Wahi zu einem Gespräch einbestellt. Da der Manager genau wusste, dass sein Handeln illegal war, ist er zu dem Gespräch nicht erschienen und wollte nach Indien fliehen. Dazu hat er sich ein One-Way-Ticket gekauft. Der Fluchtversuch ist allerdings gescheitert und Wahi wurde festgenommen.

Dabei war Ishan Wahi nicht der einzige, der auf der Anklagebank saß. Offensichtlich gibt es weitere Fälle und weitere Täter. Hier stellen sich schnell die Fragen, wie weit dieser Skandal reicht und wie viele Fälle von Missbrauch des Insider-Wissens bei Coinbase noch ans Tageslicht kommen.

Solche Fälle können schnell auf den Kryptomarkt als Ganzes auswirken und andere Kryptobörsen wie Binance oder OKX betreffen. Auch den Kurs von Kryptowährungen wie Bitcoin sowie Crypto Presales können dadurch negativ beeinflusst werden, wenn Kunden das Vertrauen in die großen Player auf dem Kryptomarkt verlieren.

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Die Staatsanwaltschaft in New York ist auf der Jagd nach Krypto-Verbrechern – Wen trifft es noch?

Nicht nur die SEC und andere Behörden sind aktuell auf einem harten Kurs gegen Krypto-Unternehmen. Binance und Coinbase haben auch in anderen Fällen Probleme mit den Behörden. Beispiele dafür sind aktuelle Streitigkeiten mit Binance und Coinbase.

Der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (SBF) steht derzeit ebenfalls wegen zahlreicher Vergehen vor Gericht.  Mittlerweile liegen 13 Anklagepunkte gegen SBF vor, die derzeit vor US-amerikanischen Gerichten verhandelt werden. Darunter sind auch Vorwürfe der Bestechung von chinesischen Beamten mit über 40 Millionen US-Dollar.

Offensichtlich hat Ishan Wahi die Informationen mit seinem Bruder und Freunden geteilt. Dabei ging es vor allem um 55 neue Kryptowährungen, die auf der größten Krypto-Börse der Welt neu gelistet werden. Auch neue NFTs wurden für den Betrug genutzt.

Dieses Wissen haben die drei Männer dazu eingesetzt, um 1,5 Millionen US-Dollar zu verdienen, und zwar bevor die jeweilige Kryptowährung an der Börse notiert wurde. Die Vorgänge haben sich zwischen Sommer 2021 und April 2022 abgespielt.

Nikhil Wahi, der Bruder des Angeklagten, hat sich im September bereits für schuldig bekannt und wurde zu 10 Monaten Haft verurteilt. Besonders interessant ist, dass laut Staatsanwaltschaft eine ganze Reihe solcher Betrügereien identifiziert wurden. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass weitere Anklagen folgen können.

Die Staatsanwaltschaft hat 3 Jahre Haft gefordert. Als Begründung dafür gab der Staatsanwalt an, dass andere Insider von Krypto-Unternehmen davon abgeschreckt werden, ihr Insider-Wissen illegal zu nutzen. Bei den meisten großen Krypto Börsen und -Brokern geht es seriös zu, es gibt aber immer wieder negative Beispiele. Positive Erfahrung gibt es hingegen bei eToro.

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Auch bei OpenSea gibt es Insider-Handel mit NFT

In Vergangenheit gibt es immer mal wieder illegale Machenschaften bei Krypto-Unternehmen. So hat Nathaniel Chastain Manager, Manager des NFT-Marktplatzes OpenSea ebenfalls Insiderhandel mit NFTs durchgeführt und ist dabei erwischt worden. Der Manager war dafür verantwortlich, festzulegen, welche NFT auf OpenSea gelistet werden.

Der Chastain hat die NFT vor dem Listing gekauft, danach listen lassen und anschließend mit Profit verkauft. Dabei ist ein Schaden von 50.000 US-Dollar entstanden, den Chastain aber nie zugegeben hat. Sein Strafverteidiger hat sogar angeführt, dass Chastain nie klar war, dass dieses Handeln illegal ist. Dennoch hat der Manager anonyme Konten verwendet, was durchaus den Anschein erweckt, dass er genau wusste, dass sein Handeln nicht erlaubt war.  Das haben auch die Geschworenen und der Richter so gesehen.

Nathaniel Chastain wurde am 03. Mai 2023 ebenfalls vor dem Bundesgericht in Manhattan verurteilt. Experten erwarten, dass auch dieses Verfahren Auswirkungen auf Kryptowährungen und NFTs haben kann.

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Thomas

Als freiberuflicher Journalist, Autor von über 100 Fachbüchern und tausenden Fachbeiträgen, Consultant und Trainer behandelt Thomas Joos eine Vielzahl an Themen rund um Trends, Entwicklungen und Innovationen in der Business-IT. Er ist sehr an Kryptowährungen interessiert und investiert selbst viel in neuen Coins. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit ETFs, Aktien, Immobilien und anderen Bereichen der Wirtschaft. Thomas ist ein Steuer-Freak und beschäftigt sich daher auch mit den steuerlichen Auswirkungen bei Krypto-Invests.

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