Die deutsche Autoindustrie ist zunehmend alarmiert über die Engpässe bei wichtigen Halbleiter-Produkten. Schwergewichte wie Volkswagen und Daimler müssen ihre Produktion drosseln und mehrere Tausend Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Der Branchenverband VDA erklärte in Berlin, dass er sich im Austausch mit der Bundesregierung befindet, um die Versorgung mit Halbleitern sicherzustellen.
Weil bei Volkswagen, Daimler, Audi & Co. zuletzt zahlreiche Schichten ausfielen, entschied sich das Management dazu, wieder verstärkt auf Kurzarbeit zu setzen. Auch Autozulieferer wie Continental oder NIO sprechen von Engpässen. „Aufgrund unterschiedlicher Einflüsse ist die weltweite Nachfrage nach bestimmten Halbleiter-Bauteilen derzeit höher als das Angebot„, wie der VDA betont.
Automobilindustrie mit rascher Erholung
Wie „Focus Online“ berichtete, kommt die aktuelle Nachfragespitze für einige Chip-Produzenten überraschend – das Autogeschäft ziehe früher an, als erwartet.
Mehr noch als die nicht vorhandenen Bauteile könnte ein erneuter Shutdown der Automobilindustrie zusetzen. Im Angesicht der Pandemie diskutieren Politiker abermals darüber, ganze Werke zu schließen. VDA-Präsidentin warnt ausdrücklich vor einem solchen Vorgehen: „Die Autoproduktion trägt einen wichtigen Anteil dazu bei, das Einkommen vieler Menschen zu sichern, und ist damit auch Voraussetzung für die Finanzierung der Aufgaben des Staates„.
Daimler-Betriebsratschef spricht indes sogar davon, dass ein erneuter Fertigungsstopp eine „Gefahr für den sozialen Frieden in Deutschland“ sei.
Auto Aktien Kursentwicklung im Überblick
Alleine aufgrund der Chipnot könnte der globalen Automobilindustrie ein Produktionsausfall von bis zu 4,5 Millionen Autos drohen. Dies entspräche rund 5 Prozent des jährlichen Fertigungsvolumens. Die Pandemie könnte ihr Übriges tun.
Nichtsdestotrotz notieren die deutschen Branchengrößen deutlich über dem Corona-Tief des vergangenen Jahres. Bei den Daimler Aktien schlägt der Zugewinn innerhalb der letzten 6 Monate beispielsweise mit 44,1 Prozent zu Buche. Deutlich geringer fällt der Anstieg bei Volkswagen aus – hier sind es bei besagtem Zeitraum lediglich 4,7 Prozent.
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