Gerade noch im Gespräch, jetzt schon verabschiedet: Gestern twitterte El Salvadors Präsident Nayib Bukele, er habe einen Entwurf des Bitcoin-Gesetzes an den Kongress geschickt. Heute wurde das Gesetz im salvadorianischen Kongress offiziell verabschiedet – mit einer Mehrheit von 62 aus 84 Stimmen. Das ging schnell. In Kraft treten wird das Dekret nun 90 Tage nach seiner Veröffentlichung im Amtsblatt.

Bitcoin-Gesetz über Nacht verabschiedet

Die Krypto-Community zeigt sich begeistert von dem Schritt. Der populäre Branchenbeobachter und Ex-Coinbase-CTO Balaji S. Srinivasan (@Balajis) bezeichnet das Gesetz als „Fantastisch“, schreibt seinen mehr als 390.000 Twitter-Followern:

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„Fantastisch.

Wenn ich das richtig lese, *müssen* alle Wirtschaftsakteure, die technologisch in der Lage sind, BTC als Zahlung zu empfangen, diesen auch als Zahlung akzeptieren – wobei jedem, der das Preisrisiko nicht eingehen will, die sofortige Konvertierung in USD zur Verfügung gestellt wird.

Ein Mandat für Bitcoin!“

Bitcoin-Bulle Anthony „Pomp“ Pompliano spricht sogar von einem „historischen Tag für die Menschheit“.

El Salvador – das neue Bitcoin-Paradies?

Wird El Salvador zum neuen Bitcoin-Paradies? Präsident Nayib Bukele tut jedenfalls sein Bestes, um das Land für Bitcoiner attraktiv zu machen. Sogar eine spezielle Mining-Anlage schlägt er vor, welche die geothermische Energie von Vulkanen nutzen könnte. Und auf Twitter bewirbt der 39-Jährige bereits die Vorzüge seines Landes, um potenzielle Investoren und Unternehmen anzulocken:

„1. Großartiges Wetter, Weltklasse-Surfstrände, Grundstücke am Strand zu verkaufen.
2. Eines der wenigen Länder der Welt ohne Grundsteuer.
3. Keine Kapitalertragssteuer auf Bitcoin, da es eine legale Währung sein wird.
4. Sofortiger dauerhafter Aufenthalt für Krypto-Unternehmer.“

Spitzenwetter, Top-Strände, Villen am Strand – klingt annehmbar. Allerdings erhebt das Land eine empfindliche Gebühr für die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.

Während eines Live-Talks auf Twitter erklärte Bukele hierzu: El Salvador gewährt eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für Einwanderer nur dann, wenn diese 3 Bitcoins einzahlen. 3 Bitcoins (zu kaufen bei eToro oder Libertex), das entspricht zu aktuellen Preisen mehr als 100.000 Dollar. Zum Vergleich: In Deutschland kostet der Antrag für eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis zwischen 100 und 250 Euro.

Dafür wird El Salvador für seine Bürger aber einen eigenen Bitcoin-Wallet einführen und einen Treuhandfonds einrichten. Der soll mit Bitcoin im Wert von rund 150 Millionen Dollar ausgestattet werden, um die Volatilität auszugleichen.

Regierungen auf der ganzen Welt blicken nun mit Spannung auf El Salvador: Wie wird sich die Situation weiter entwickeln? Verlagert sich ein Teil der Krypto-Industrie in das lateinamerikanische Land? Inwiefern wird die örtliche Wirtschaft profitieren – und was macht der Schritt langfristig mit dem Bitcoin-Kurs?

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Jannis Grunewald

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Business2Community oder Coincierge.

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