Das eigene Geld für einen arbeiten lassen und sich einfach zurücklehnen – das verspricht passives Einkommen. Für viele ein Traum, den sie sich mit Aktien, ETFs oder Immobilien zu erfüllen versuchen. Mit Kryptowährungen ist das ebenfalls möglich.
Anstatt in vielversprechende Kryptowährungen zu investieren und wieder zu verkaufen, werden sie passiv investiert, um eine Rendite zu erzielen. Doch wie einfach ist es tatsächlich? Und worin liegen die Risiken?
1. Das Staking
Das Staking ist die klassische Art, ein passives Einkommen durch Kryptowährungen zu erzielen. Dabei hinterlegt der „Staker“ eine gewisse Menge einer Kryptowährung und friert diese auf der Blockchain ein. Der Stake wird dann verwendet, um am Proof-of-Stake-Konsensmechanismus teilzunehmen. Ein Staker kann darüber entscheiden, welche Transaktionen verifiziert werden sollen und schützt dadurch das Netzwerk. Für diese Dienste erhält der Staker den Staking Reward – eine gewisse Menge der Kryptowährung als Belohnung.
Häufig ist es gar nicht notwendig, sich direkt an dem Konsensmechanismus zu beteiligen. Stattdessen wird der eigene Stake an einen richtigen Staker „delegiert“. Der kümmert sich um die Verifizierung der Transaktionen und andere Funktionen. Die Belohnung wird dann gemäß dem Anteil unter seinen Delegierten als passives Einkommen verteilt.
- Regelmäßige Renditen von 3 % bis zu 10 %
- Relativ einfach dank Wallets, Custodial Staking und Staking-Pools
- Hilft bei der Sicherung des Netzwerkes
- Passives Einkommen abhängig vom Kurs der Kryptowährung
- Sperr- und Haltefristen beachten
Mit der Exodus Wallet ist es möglich, eine ganze Reihe von Staking-Kryptos zu staken. Manche Kryptobörsen bieten das „Custodial Staking“ an, bei dem der Nutzer die Kryptos auf der Plattform einfriert. Die erledigt dann den Rest und die Block Rewards gehen direkt an den Account des Nutzers. Zudem gibt es Staking-Pools, bei dem die Staker ihr Startkapital bündeln.
Das Risiko beim Staking ist relativ gering. Das passive Einkommen ist je nach Kryptowährung unterschiedlich, hängt jedoch von den Kursen ab. Sperr- und Haltefristen können die Auszahlung erschweren.
Staking Kryptowährungen umfassen:
- Ethereum
- Cardano
- Solana
- Polkadot
- Polygon
- Avalanche
- Cosmos
- Algorand
2. Krypto-Lending
Diese Methode stammt aus dem Decentralized Finance (DeFi). Man verleiht seine Kryptowährung, indem man sie auf einem DeFi-Netzwerk hinterlegt, und andere Trader nutzen sie für ihre Investitionen. Der Verleiher bekommt dafür Zinsen ausgezahlt.
Das Krypto-Lending kann entweder auf den DeFi-Netzwerken stattfinden oder auf einer Kryptobörse, die solche Dienste anbietet. Bei den DeFi-Netzwerken haben die Verleiher mehr Kontrolle und potenziell höhere Einnahmen. Jedoch setzt das ein gewisses technisches Verständnis voraus.
- Kryptowährungen als Kredite verleihen und Renditen erzielen
- Passives Einkommen in Form derselben oder eines anderen Tokens
- Es besteht ein Ausfallrisiko
- Technisches Verständnis notwendig
Bei einer Kryptobörse übernimmt die Plattform die technischen Aspekte und verleiht das Geld im Namen des Nutzers. Dafür überträgt man die Verantwortung über die Kryptowährungen in fremde Hände. Passives Einkommen erhalten die Verleiher in erster Linie in Form einer Kryptowährung.
Neben dem technischen Verständnis müssen die Verleiher auch das Ausfallrisiko beachten. Eine Einlagensicherung ist vor allem bei den unregulierten DeFi-Protokollen nicht garantiert.
3. Liquidity Mining
Das Liquidity Mining beschreibt eine Praxis beim Decentralized Finance. Dabei wird Geld verliehen und dem Netzwerk als Liquidität bereitgestellt. Anstatt das Geld nur an einzelne Trader zu verleihen, steht es somit der gesamten dezentralen Exchange (DEX) zur Verfügung.
Passives Einkommen lässt sich somit auf den sogenannten „Liquiditätspools“ erzielen. Die Verleiher erhalten dann Tokens als Belohnung. Das Liquidity Mining ist ein wichtiger Bestandteil der dezentralen Exchanges, denn ohne Liquidität gibt es hier nichts zu handeln.
- Liquiditätspools stellen Liquidität für dezentrale Exchanges bereit
- Verleiher erhalten für die Bereitstellung von Liquidität Renditen in Form von Kryptowährungen
- Technisches Verständnis notwendig und hohes Risiko
Ein Risiko besteht im „Impermanent Loss“, bei dem die Preise der hinterlegten Kryptowährungen plötzlich stark schwanken. Außerdem können sich Hacker Schwachpunkte im Protokoll und den Smart Contracts zunutze machen und die eingezahlten Guthaben stehlen.
4. Yield Farming
Das Yield Farming ist die wohl komplexeste Methode, ein passives Einkommen mit Kryptowährungen zu erzielen. Hierbei streuen die Anleger ihre Kryptowährungen in verschiedene Bereiche des Decentralized Finance und erhalten dafür den „Yield“ (Ertrag).
Beim Yield Farming kommen so gut wie alle Funktionen des DeFi zum Einsatz. Die Renditen aus dem Lending werden an anderer Stelle für Token Swaps genutzt und die Erträge daraus für das Liquidity Mining usw.
- Komplexeste und potenziell ertragreichste Methode
- Hohes passives Einkommen möglich
- Ist eigentlich gar nicht so passiv, erfordert aktive Teilnahme
- Hohes Risiko
Der Aufwand bei dieser Methode ist hoch und erfordert viel Wissen rund um DeFi und Kryptowährungen. Dafür winken potenziell hohe Gewinne. Die Risiken der anderen Methoden treten hier verstärkt auf.
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