Ripple hat ein umfangreiches Update für XRP vorgeschlagen, mit dem das Netzwerk Smart-Contract- und DeFi-Funktionalität erhalten soll.
Ripple setzt auf DeFi
Wird Ripples XRP vom Zahlungs-Netzwerk zum Krypto-Allrounder? Wie Ripple-CTO David Schwartz in einem neuen Blog-Beitrag enthüllt, hat man sich hinter den Kulissen intensiv damit beschäftigt, wie man DeFi und Smart Contracts ins XRP-Ökosystem bringen kann.
DeFi sei eine „der am meisten nachgefragten Funktionen“ von Entwicklern und XRP-Programmierern, so Schwartz. Auch sei die Anzahl der DeFi-Entwickler seit 2019 um 110% gestiegen, und:
„Diese Zahl wird voraussichtlich bis weit über 2021 hinaus wachsen.“
Schwartz zufolge habe man sich aber lange gegen entsprechende Funktionen ausgesprochen, um den XRP-Fokus auf Zahlungen nicht zu beeinträchtigen. Bis jetzt. Schwartz:
„Heute schlagen wir eine Strategie vor, die das Beste aus beiden Welten ermöglicht: Föderierte Sidechains für den XRP Ledger.“
Föderierte Sidechains ermöglichen Experimente und Spezialisierung: Entwickler sollen die XRPL-Leistung auf einer Sidechain nutzen können, die als eigene Blockchain fungiert. Schwartz:
„Stellen Sie sich zum Beispiel das Potenzial vor, neue Funktionen zu erschließen, indem Sie die Funktionen von XRPL auf eine bestimmte Teilmenge für einen bestimmten Anwendungsfall reduzieren – oder sogar ein privates, paralleles Netzwerk für eine genehmigte Blockchain erstellen.“
Dies soll es Entwicklern ermöglichen, neue Funktionen wie z.B. native Smart Contracts zu implementieren, die nahtlos mit XRP und dem XRP Ledger zusammenarbeiten – während der XRP Ledger gleichzeitig ohne Beeinträchtigungen weiterarbeiten kann.
Wie funktioniert das Ganze?
Um das Konzept föderierter Sidechains zu verstehen, muss zunächst der „Föderator“ (Federator) erklärt werden: Hierbei handelt es sich um ein Stück Software, das sich mit mindestens zwei Instanzen der XRPL-Software verbindet. Die Federator-Software sorgt dafür, dass jeder bei Bedarf eine Sidechain zum XRP-Ledger betreiben kann. Einerseits ist der Federator mit dem XRP-Ledger-Mainnet verbunden. Andererseits verbindet er sich mit einer oder mehreren Sidechains. Der Föderator kann nur von Parteien betrieben werden, die Validatoren auf mindestens einer Sidechain betreiben.
Jede Sidechain soll hierbei wie eine eigene Blockchain funktionieren. Jede hat ihren eigenen Ledger und Transaktionsverlauf – genau wie der XRP-Ledger. Zu Sidechains macht sie das Föderationssystem: Dadurch ist es möglich, Ripples XRP (zu kaufen beispielsweise bei Libertex oder eToro) und ausgegebene Token von einer Chain zur anderen zu bewegen.
Der Vorteil des Konzepts: Jeder kann eine Sidechain zum XRP-Ledger betreiben. Für Entwickler sollen sich so neue Anwendungsfälle wie native DeFi-Funktionen und Smart Contracts erschließen. Wer eine Sidechain verwaltet, habe auch die Freiheit zu entscheiden, wie ihre Chains funktionieren: Sie können ihre eigenen Validatoren für ihre Sidechain wählen und die Regeln des Systems nach Bedarf ändern (in Zusammenarbeit mit den Validatoren ihrer Sidechain).
Schwartz zufolge könnten Entwickler auch Blockchain-Funktionen erstellen und starten, die in diesen Sidechains enthalten sind. Auf diese Weise sei es auch möglich, erfolgreiche Funktionen auf das XRPL Mainnet zu portieren. So oder so sei das Konzept lediglich ein „Startpunkt“ und Vorschlag an die XRP-Community. Der CTO abschließend:
„Lasst uns gemeinsam eine Roadmap für innovative, neue Anwendungsfälle erstellen.“
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