Eine Frau mit nachdenklichem Blick steht zwischen einem fallenden Bitcoin-Kurs (rot) und einem steigenden Ethereum-Kurs (grün).

In der Berichterstattung steht nach wie vor Bitcoin im Mittelpunkt, vor allem in branchenübergreifenden Medien. Doch wie eine neue Infografik von Kryptoszene.de zeigt, gewinnen Altcoins – gerade für Neuanleger – zunehmend an Bedeutung.

Rund 76 Prozent der Krypto-Anleger haben Bitcoin in ihrem Portfolio – die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung bleibt damit die dominierende Position. Auffällig ist jedoch, dass etwa 14 Prozent zwar in Altcoins investiert sind, jedoch keinerlei Bitcoin mehr halten. Dieses Verhältnis verdeutlicht, dass ein beachtlicher Teil der Investoren bewusst alternative Wege einschlägt.

Anteil der Krypto-Anleger, die BTCs halten / nicht halten. Quelle: Coingecko Bitvoin Survey 2025

Wie aus der Infografik hervorgeht, führte der Einstieg früherer Investoren in den Krypto-Markt meist über Bitcoin. 76,5 Prozent gaben an, BTC als ihre erste Kryptowährung erworben zu haben. Bei den jüngeren Marktteilnehmern zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Unter den Neuanlegern ist es nur noch etwas mehr als jeder zweite, der den klassischen Einstieg über Bitcoin wählt.

Anteil der Krypto-Anleger, die zuallererst Bitcoin gekauft haben. Quelle: Coingecko Bitcoin Survey 2025

Diese Entwicklung ist nicht per se problematisch, da auch zahlreiche Altcoins erhebliche Wertsteigerungen verzeichnen können und ihre Berechtigung am Markt haben. Gleichwohl birgt der Trend Risiken, wie verschiedene Daten verdeutlichen. So gaben 92 Prozent der Krypto-Anleger an, ihre Entscheidungen maßgeblich auf emotionaler Basis zu treffen – ein Faktor, der insbesondere den ohnehin spekulativeren Altcoin-Markt anfällig macht. Wer indes Bitcoin kaufen möchte und diesen Wunsch auch in die Realität umsetzt, der wählt zwar ein volatiles Asset, welches aber inzwischen sogar als vergleichsweise sicher gilt.

Umfrage: Anteil der Krypto-Anleger, die ihre Krypto-Investitionen auf Grundlage von Emotionen treffen. Quelle: ChainPlay

Die Beweggründe für emotionale Anlageentscheidungen sind vielfältig. Am häufigsten lassen sich Investoren von raschen Kursanstiegen oder auffälligen Ausschlägen im Handelsvolumen leiten. Hinzu kommen äußere Einflüsse wie Medienberichte und Hypes in den sozialen Netzwerken, die den Entscheidungsdruck zusätzlich erhöhen. Auch die Ankündigung neuer Token oder Airdrops übt spürbaren Reiz aus. Nur eine sehr kleine Minderheit gibt an, gänzlich unbeeinflusst zu bleiben – ein Hinweis darauf, wie stark psychologische Faktoren den Markt prägen.

Gründe für emotionale Investitionsentscheidungen von Krypto-Anlegern. Quelle: ChainPlay

Bezeichnend ist zudem, dass selbst unter den Anlegern, die sich eigentlich als langfristig orientiert verstehen, die Realität eine andere Sprache spricht. Zwei Drittel von ihnen veräußern ihre Coins dennoch innerhalb eines Jahres – ein deutlicher Hinweis darauf, wie stark kurzfristige Impulse auch bei vermeintlich geduldigen Investoren durchschlagen.

Krypto-Anleger, die sich selbst als langfristige Investoren bezeichnen: Anteil derer, die ihre Coins innerhalb von 12 Monaten wieder verkaufen. Quelle: ChainPlay

Jedenfalls zeigt sich, dass Altcoins derzeit stark gefragt sind. So notiert der vielbeachtete Altcoin Season Index mit einem Wert von 67 deutlich über dem langfristigen Durchschnitt – Anfang Juni lag der Zählerstand noch bei gerade einmal 18. Manche Marktbeobachter zweifeln jedoch daran, ob dieser Anstieg tatsächlich das wachsende Interesse breiter Anlegerschichten widerspiegelt. Die Kombination aus einem hohen Altseason-Index und einem gleichzeitig rückläufigen Fear-and-Greed-Index könne demnach auch auf Kapitalrotationen größerer Akteure hindeuten: Gelder würden verstärkt in Midcap-Altcoins verschoben, während parallel Bitcoin-Bestände abgestoßen werden. Dadurch entstünde der Eindruck eines Altcoin-Booms, der – so die Kritik einzelner – womöglich sogar auf Marktmanipulation hindeuten könnte.

Altcoin Season Index, Zählerstand jeweils zu Monatsbeginn. Quelle: blockchaincenter.net

Für Investoren zeichnet sich damit ein ambivalentes Bild ab. Fest steht: Bitcoin Alternativen gewinnen im Markt deutlich an Bedeutung und haben in der Vergangenheit teils enorme Renditen ermöglicht. Gerade dynamische Projekte und neue Anwendungsfelder schaffen hier attraktive Chancen. Gleichzeitig sollten Anleger die Risiken nicht ausblenden. Denn wo hohe Gewinnmöglichkeiten locken, steigt auch die Gefahr von Fehlentscheidungen und kurzfristigen Rückschlägen.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Raphael Adrian pro-investor-shield

Nach dem Abschluss seines Journalismus Masters im Jahr 2013 arbeitete Raphael mehrere Jahre als freiberuflicher Journalist und Autor. In dieser Zeit spezialisierte er sich auf Finanzen, Business und Kryptowährungen. Seit November 2018 ist er als Chefredakteur bei Kryptoszene tätig. Seine Erfahrung im Bereich Investitionen und Handel gibt ihm eine solide Grundlage für die Analyse von Markttrends und das Treffen fundierter Investitionsentscheidungen. Dank seines Fachwissens in technischer und fundamentaler Analyse ist er in der Lage, profitable Geschäfte zu identifizieren und Risiken effektiv zu managen.

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