Stablecoins Rolle
  • Stablecoin-Wachstum: Die Nutzung von Stablecoins hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen
  • US-Dollar: Ein Großteil der Stablecoins auf dem Markt sind mit US-Dollar besichert
  • Regulierung: Es stellt sich die Frage, wie die Staaten der Welt auf die wachsende Bedeutung der besicherten Kryptowährungen reagieren wird

Die Stablecoins sind ein fester Bestandteil des Krypto-Markts. Dabei handelt es sich um Kryptowährungen, deren Wert fest an den Preis einer Fiatwährung oder eines Gutes gebunden ist. Zumeist handelt es sich dabei um den US-Dollar.

Wachsende Bedeutung der Stablecoins

Die Stablecoins sind zu einem nicht mehr wegzudenkenden Segment des Krypto-Marktes und der Kryptobörsen angewachsen. Mittlerweile beträgt die Marktkapitalisierung aller besicherten Kryptos 170,6 Milliarden US-Dollar. Gut 119 Millionen Krypto-Nutzer halten Tether und Co. in ihren Wallets.

Die wohl größte Stablecoin stell Tether (USDT) dar. Auf CoinMarketCap nimmt sie den 3. Platz ein, mit einer Marktkapitalisierung von 118 Milliarden US-Dollar. Nur Ethereum (ETH) und Bitcoin (BTC) sind größer.

Stablecoins dieser Art sind nützlich und ein häufig genutztes Tauschmittel auf den Börsen. Allerdings stellen sie auch ein Risiko dar. Trader und Anleger, welche darüber nachdenken, Stablecoins zu kaufen, sollten sich eine Reihe von Fragen stellen:

  • Wie wird der Wert des Stablecoins besichert?
  • Wie stabil ist die Kryptowährung?
  • Wie Transparent ist der Emittent?

Fälle wie der Sturz des TerraUSD sollten als Warnung dienen. Über Nacht können die angeblich besicherten Kryptowährungen sich als Seifenblasen herausstellen. Vor allem algorithmisch besicherte Kryptos bergen die Gefahr, das Versprechen der Sicherheit und Stabilität nicht einhalten zu können.

Damit haben die Stablecoins dieselbe Achillesferse wie die Fiatwährungen: Vertrauen. Ein Problem, das Bitcoin eigentlich aus der Welt schaffen wollte. Anleger müssen den Emittenten hinter den besicherten Kryptowährungen vertrauen können, dass diese auch tatsächlich eins zu eins mit einem realen Wert hinterlegt sind.

Dieselben Probleme wie Fiatwährungen

Stablecoins sollen die Vorteile der Kryptowährungen (dezentral, digital, Blockchain-basiert) mit den Vorteilen der Fiatwährungen (Akzeptanz, Vertrauen) kombinieren. Allerdings kombinieren sie damit auch ihre Schwächen.

Wenn das Vertrauen in die Fiatwährungen schwindet, dann schwindet auch ihr Wert. Die Geschichte hat gezeigt, dass bislang jede Fiatwährung mit der Zeit an Wert verlor und damit die Kaufkraft der Nutzer schwand. Inflation gefährdet die Sparer und mindert den Wert der Arbeit. Gleichzeitig werden Güter wie Immobilien oder Aktien immer wichtiger.

Stablecoins marketcap
Quelle: RWA.xyz

Dasselbe kann im Grunde auch den Haltern von Stablecoins passieren. Nicht nur dann, wenn die Fiatwährung entwerten, die sie eigentlich abbilden können. Das eigentliche Versprechen ist, dass sie den dahinterliegenden Wert wie den US-Dollar genau abbilden sollen. Wenn der US-Dollar entwertet, dann entwertet auch der USDT-Stablecoin.

Jedoch können die Emittenten der Stablecoins dieselben Fehler begehen und das Misstrauen ihrer Nutzer aufs Spiel setzen. Emittenten wie Tether oder Circle wurden bereits von den US-Behörden untersucht.

Gründe für die Dominanz des US-Dollars

Es ist kein Geheimnis, die meisten Stablecoins sind mit US-Dollar besichert. Doch wieso ist das so? Die einfache Antwort wäre, weil der Dollar am weitesten verbreitet ist und damit fast überall akzeptiert wird. Doch ist das zu kurz gegriffen.

Die eigentliche Antwort liegt in seiner Rolle als Weltreservewährung. Man spricht auch vom „Petrodollar“. Dieser Begriff bezeichnet keine eigentliche Währung, sondern die Beziehung zwischen dem Erdölexport und der Abrechnung in US-Dollar, weltweit.

Diese Dominanz erlaubt es den USA, ihre eigene Währung zu drucken und sie dazu zu verwenden, Waren weltweit einzukaufen. Damit profitiert sie selbst von dem Cantillon-Effekt, während andere Länder unter der Entwertung des US-Dollars leiden.

Stablecoins US-Dollar-Menge
Quelle: Artemis Terminal

Da die meisten anderen Länder den US-Dollar als Reserve verwenden, werden ihre Ersparnisse damit entwertet. Um dem entgegenzuwirken, können sie etwa ihre eigene Währung inflationieren. Oder sie nehmen die Aufwertung der eigenen Fiatwährung hin und schwächen somit ihre Exportstärke.

Aus diesem Grund nutzen die meisten Stablecoins ebenfalls den US-Dollar als Grundlage. Und die wachsende Menge von USDT und anderen Dollar-besicherten Kryptowährungen spiegelt die Zunahme der US-Dollar-Geldmenge wider.

Innerhalb von drei Jahren hat das Transfervolumen der Stablecoins von 202 Milliarden US-Dollar auf 3,6 Billionen US-Dollar zugenommen. Von 2022 stieg das Volumen des US-Dollars im Forexhandel von 2,739 Billionen US-Dollar auf 3 Billionen US-Dollar im Jahr 2024. Damit ist der Anteil der Stablecoins am Dollar-Handel auf 1,5 % angestiegen.

Sollte der Anteil noch weiter steigen, dann dürften sich Behörden und Regierungen gezwungen sehen, die Stablecoins stärker zu regulieren. Das könnte sowohl eine Chance als auch eine Gefahr für die Emittenten und ihre Kryptowährungen sein. Gleichzeitig stärkt es die Rolle des US-Dollars am Weltmarkt.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Alexander Naumann

Nach dem Studium von geisteswissenschaftlichen Exotenfächern machte sich Alexander Naumann als Texter und Autor selbstständig. Zu den Kryptowährungen fand er aufgrund seiner freiheitlichen Gesinnung.

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