Vergleich mit überraschendem Ergebnis: Bitcoin ist noch ungerechter als der globale Kapitalismus

In den vergangenen Wochen berichtete Kryptoszene.de über die Vermögens-Ungleichgewichte bei Bitcoin und Bitcoin Cash. Allerdings gibt es auch in der Welt außerhalb des Krypto-Spaces krasse Unterschiede in den Besitzverhältnissen. Ein Vergleich macht jedoch deutlich, dass das Missverhältnis bei Besitzern von Kryptowährungen deutlich größer ist – die These, dass die digitalen Assets ein Spielball der Super-Reichen sind, scheint sich zunehmend zu bestätigen.

Fakt 1: Weltweit sind die reichsten 10 Prozent im Besitz von 83 Prozent des gesamten Vermögens. Bei Bitcoin (BTC) ist der Anteil der reichsten 10 Prozent am Bestand der Token allerdings nochmals deutlich größer. 

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Nach dem Global Wealth Report liegt 83 Prozent des weltweiten Vermögens in den Händen der reichsten zehn Prozent. Bei der prominentesten Kryptowährung Bitcoin befinden sich auf den knapp 10 Prozent der größten Adressen sage und schreibe 98,97 Prozent der Gesamtmenge an Coins. Bitcoin ist hierbei keineswegs eine Ausnahme unter den digitalen Währungen. Die Daten von „bitinfocharts“ zeigen auf, dass das Ungleichgewicht bei einigen Kryptowährungen – beispielsweise bei Litecoin, XRP oder EOS – sogar noch größer ist.

Fakt 2: Auch bei den Super-Reichen, den obersten 0,01 und 1 Prozent,  fällt das Ungleichgewicht im Krypto-Space deutlich größer aus.

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In Deutschland sind die reichsten 1 Prozent im Besitz von rund 30 Prozent des Gesamtvermögens innerhalb der Bundesrepublik. Auch hier ist bei Bitcoin die Diskrepanz zwischen der Finanz-Elite und dem Großteil der Token-Besitzer deutlich größer: auf nur 0,01 Prozent der Adressen befinden sich 41,9 Prozent der Coins.

Weltweit besitzen mehr als die Hälfte der Menschen ein Vermögen unterhalb der 10.000 US-Dollar Marke. Hingegen sind es 90,06 Prozent der Bitcoin Adressen, auf denen sich umgerechnet weniger als 8100 US-Dollar befinden.

Ungleichheit könnte sich bei steigenden Kursen vergrößern

Die Daten überraschen insofern, als dass Bitcoin mitunter als Bewegung von unten bezeichnet wird. Das Krypto-Magazin „Coinspondent“ nannte die Krypto-Bewegung noch im Jahr 2014 als Projekt „der einfachen Leute gegen einflussreiche Machthaber“. Inzwischen scheinen die Besitzer von Kryptowährungen selbst einflussreiche Machthaber zu sein – zumindest die Minderheit, welche das Gros der Coins hält. Zudem könnte sich die ohnehin schon große Kluft in Zukunft noch erheblich vergrößern – nämlich dann, wenn wenn der Bitcoin Kurs wieder durch die Decke gehen sollte. In diesem Fall würden vor allem diejenigen davon profitieren, die im Besitz von den meisten Coins sind: die oberen zehn Prozent.

 

Photo by Chronomarchie (Pixabay)

 

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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