bitcoin

Der Bitcoin-Kurs hat in den vergangenen Wochen eine beeindruckende Rallye hingelegt. Nachdem BTC/USD noch im Juli bei unter 30.000 Dollar notierte, wurde kürzlich erneut die Marke von 50.000 Dollar erreicht. Ein beeindruckender Kursanstieg von mehr als 20.000 Dollar bzw. rund 70 Prozent. Und auch Käufer von Altcoins können sich über beachtliche Renditen im Vergleich zum Vormonat freuen. Bemerkenswert sind u. a. die Wachstumsraten von Cardano, Binance Coin, Terra oder Solana, die teilweise Kursanstiege von mehr als 100 Prozent verzeichnen.

Doch trotzdem scheint die Stimmung am Kryptomarkt derzeit nicht vergleichbar mit der Rallye zwischen Oktober 2020 und Mai 2021 als viele Altcoins neue Allzeitrekorde feierten und auch Käufer von Bitcoin einen unglaublichen Anstieg um das 6,5-fache von rund 10.000 Dollar auf bis zu 65.000 Dollar erlebten.

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Viele Indikatoren zeigen, dass insgesamt weniger Euphorie herrscht als noch im Frühjahr 2021 und offenbar trotz der jüngsten Kursgewinne eine gewisse Vorsicht besteht, ob BTC/USD bald wieder von den Bären dominiert werden könnte und ein weitere heftige Korrektur zu erwarten ist. Doch was ist aktuell konkret anders? Dies sind die Warnzeichen im aktuellen Kursrausch.

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Geringes Interesse an Bitcoin im Netz

Nachdem Bitcoin insbesondere Anfang 2021 in den Medien aufgrund seiner Rekordläufe viel Aufmerksamkeit erhielt, ist die Berichterstattung in großen Publikumsmedien spürbar zurückgegangen. Dies ist offenbar eine Reaktion auf rückläufiges Interesse am Thema Bitcoin seitens der Internetnutzer.

Gut bemessen lässt sich das anhand von Zahlen der weltweit führenden Suchmaschine Google. So zeigt die Seite Google Trends, was derzeit im Internet gesucht wird und wie sich das Interesse im Zeitverlauf verändert.

So gibt Google Trends für das Suchwort „Bitcoin“ in der zurückliegenden Woche auf einer Skala von 0 bis 100 einen Wert von 37 an. Damit ist das Interesse im Vergleich zur Woche vom 8. bis 14. August um 7 Punkte gesunken, als der Wert noch bei 44 lag. Auch im Vergleich zum Tiefstand von 29 Punkten Mitte Juli 2021, als der Bitcoin-Kurs seinen tiefsten Stand des Jahres erreichte, liegt das Niveau derzeit nur 8 Punkte höher.

Zum Vergleich: Mitte Mai hatte das Suchwort Bitcoin den Höchststand 100 erreicht. Dies fiel genau in den Zeitraum als viele Kryptowährungen ihre Allzeithochs erreichten und dann eine heftige Korrektur des Marktes folgte. Ein ähnlich hohes Niveau mit 99 Punkten erreichten die Suchanfragen zudem Anfang des Jahres als Bitcoin bis auf knapp 42.000 Dollar kletterte und erstmals in seiner Geschichte die 30.000er und 40.000er-Dollar Marke überspringen konnte. Auch Ende Februar stieg das Interesse nochmals auf 97 Punkte als Bitcoin erstmals die 50.000 Dollar-Mauer durchbrach.

Derzeit keine FOMO für Bitcoin

Doch aus Anlegersicht sollte das geringe Interesse für den Kursverlauf von Bitcoin keinesfalls überbewertet werden. Denn im Oktober/November 2020 als BTC/USD seine historische Rallye startete, lag das Interesse zeitweise sogar noch unter den aktuellen Werten und teilweise im Bereich von 10 bis 20 Punkten.

Die Zahlen zeigen damit, dass Google Trends sich für Trader von Kryptowährungen nicht als Indikator eignet, um einen guten Einstiegszeitpunkt für den Kauf von Bitcoin zu finden. Vielmehr ist die Suchanfrage dann hoch, wenn Bitcoin bereits bestimmte Preismarken erreicht hat und die allgemeine Berichterstattung zunimmt. Dann interessieren sich plötzlich auch Menschen für das Thema Kryptowährungen, die sich sonst eigentlich nicht mit dem Thema beschäftigen.

Das Phänomen wird als das sogenannten „Fear of missing out“ beschrieben. Es ist in der Gesellschaft die zwanghafte Sorge, ein Event oder ein gute Chance zu verpassen. Daraus entsteht der Druck in einem bestimmten Moment unbedingt dabei sein zu müssen, auch wenn man sich vielleicht gar nicht gut auskennt mit dem Thema. Oft kaufen in solchen Situationen finanzunerfahrene Personen Bitcoin & Co. zu aktuellen Höchstpreisen und erleiden dann starke Verluste, weil die Korrektur unmittelbar folgt.

Erfahrene Trader nutzen dies aus und kaufen und verkaufen Bitcoin eher gegen den allgemeinen Trend. Steigen die Kurse seit Wochen und die Preise klettern auf immer neue Höchststände, sehen kluge Investoren dies meist eher als gutes Verkaufssignal. Hingegen werden starke Korrektur genutzt um den „Dip“ zu kaufen, also Bitcoin günstiger zur bekommen in der Erwartung auf wieder steigende Kurse.

Geringes Handelsvolumen für BTC

Dass sich die Euphorie derzeit in Grenzen hält, zeigen auch der Indikator des Handelsvolumens. So befindet sich dieses aktuell auf dem niedrigsten Stand seit dem Oktober 2020 als der Bullenzyklus eingeläutet wurde. Der Kursanstieg der vergangenen Wochen ist damit nicht vom Handelsvolumen bestätigt. Dies sollten Anleger durchaus als ein gewisses Warnsignal betrachten. Denn das Handelsvolumen gilt als einer der wichtigsten Kennziffern, um die Marktsituation einzuschätzen.

Das ist jedoch nur eine Momentaufnahme. Der gesamte Bullenzyklus hat zu einem stark wachsenden Handel mit Kryptowährungen geführt und den Markt mehr und mehr aus der Nische herausgeholt und ihn zu einer ernstzunehmenden Alternative zum Kauf von Aktien gemacht.

Dies zeigt sich etwa auch am jüngsten Quartalsbericht der Handelsbörse eToro. Demnach hat der Broker 73 Prozent seiner Provisionen im Segment der Kryptowährungen eingenommen. Das entspricht der stattlichen Summe von 264 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist der Wert damit um beindruckende 2.259 Prozent gestiegen. Auch beim Trading verzeichnet eToro steigen Volumen mit einem Zuwachs um 72 Prozent. Nicht zuletzt konnte der Broker dank Bitcoin & Co auch viele Neukunden erreichen. Die Nutzerzahl kletterte um 2,6 Millionen. Besonders gefragt neben Bitcoin seien zuletzt auch Cardano (ADA), Ethereum (ETH), Dogecoin (Doge), und XRP gewesen.

Wo bleiben die neuen Teslas im Krypo-Space?

Die vorherrschende Vorsicht am Markt zeigt sich nicht zuletzt auch am Interesse der institutionellen Investoren für den Bitcoin. So war das die zweite Jahreshälfte 2020 und die ersten Monate von 2021 geprägt vom Einstieg namhafter Investoren in den Kryptomarkt. Den Anfang machte dabei das Unternehmen MicroStrategy, das im großen Stil Bitcoin bereits für Preise von rund 10.000 Dollar gekauft hat und sein Investment in den Folgemonaten nach und nach aufgestockt hat.

Hinzu kam etwa das mobile Zahlungsunternehmen Square von Twitter-Gründer Jack Dorsey, dass sich ebenfalls zum Kauf von Bitcoin bekannte.

Am relevantesten für den Markt war jedoch sicherlich der Einstieg von Tesla in Bitcoin mit dem Kauf von BTC im Gesamtwert von 1,5 Milliarden Dollar. Dies hat den Kurs zweifellos nach oben getrieben, wofür auch die bullischen Aussage von Tesla-Boss Elon Musk zu Bitcoin und seinem Lieblingsprojekt Dogecoin sorgten.

Doch neue namhafte Investoren am Kryptomarkt sucht man derzeit vergeblich. Zwar gibt es immer wieder Interessensbekundungen, aber der Markt scheint derzeit von einer gewissen Vorsicht bestimmt.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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