Bei Bitcoin Cash brodelt derzeit ein Streit über ein bevorstehendes Upgrade der Kryptowährung. Wenn sich die beiden Seiten nicht einigen, kann es in den nächsten Monaten zu einer Hard Fork kommen, durch die wir dann 2 unterschiedliche Bitcoin Cash Varianten hätten.
Die treibenden Kräfte hinter Bitcoin Cash sind vor allem Jihan Wu, Craig Wright und Roger Ver. Jihan Wu ist unter anderem der CEO von Bitmain, dem derzeit größten Bitcoin Miner und Mining Hardware Hersteller der Welt. Craig Wright war in der Vergangenheit immer mal wieder in den Medien, weil er und Wired behauptet haben, dass er Satoshi Nakamoto, der Gründer von Bitcoin, ist. Dies konnte er aber bis heute nicht belegen und die Community zweifelt daran. Roger Ver war zunächst sehr aktiv bei Bitcoin ist jetzt aber ein starker Verfechter von Bitcoin Cash. Unter anderem nutzt er seine Seite Bitcoin.com dazu Bitcoin Cash als das einzig wahre Bitcoin darzustellen. Er kontrolliert darüber hinaus aus bei Reddit r/BTC, auch dort wird massiv Bitcoin Cash massiv promoted.
Bisher waren sich die 3 meist einig und haben alles dafür getan Bitcoin Cash bekannter zu machen und als das wahre Bitcoin darzustellen. Sie waren auch die treibenden Kräfte hinter der Bitcoin Cash Hard Fork im August 2017. Mittlerweile scheinen sie sich aber nicht mehr so einig zu sein. Denn derzeit bilden sich 2 Lager bei Bitcoin Cash.
Grund des Streits ist ein geplantes Upgrade bei Bitcoin Cash. Es geht unter anderem darum ob der Opcode OP_CHECKDATASIG und das Canonical Transaction Ordering in Bitcoin Cash integriert werden soll. Damit wäre es dann zum Beispiel möglich Atomic-Swaps und Smart Contracts zu anderen Blockchains zu machen und die Skalierbarkeit zu verbessern.
Abgelehnt werden die Vorschläge von Craig Wright und Coingeek, dem größten Miner bei Bitcoin Cash. Craig Wright ist unter anderem dagegen, weil es dafür sorgen würde, dass einfache Guthaben Transfers bei Bitcoin Cash nicht mehr bevorzugt werden. Coingeek und Wright wollen unter anderem auch größere Blöcke. Im Gespräch ist derzeit ein Block Limit von 128 MB, wobei noch nicht klar ist wie es technisch umgesetzt werden kann.
Auf der anderen Seite steht Jihan Wu und Bitmain. Sie sind für die Änderungen und verstehen nicht warum Craig Wright und Coingeek diese nicht befürworten können. Der Streit ist jetzt soweit eskaliert, dass Jihan Wu in einem Group Chat Craig Wright als Fake Satoshi bezeichnet hat. Die vorgeschlagenen Änderungen sind auch nicht so groß, als wären sie für Bitcoin Cash existenziell. Vielmehr macht es derzeit den Eindruck, dass es hier aktuell nur noch um die Egos der Beteiligten geht.
Können sich beide Parten nicht einigen, dann könnte es im November zu einer Hard Fork kommen und von da an würden dann 2 Bitcoin Cash Varianten existieren. Spannend wäre dabei die Situation, welche Variante das Kürzel BCH weiterverwenden könnte. Um die ursprüngliche BCH Variante weitzuführen müssten die Beteiligten mindestens 50% der Bitcoin Cash Mining Power hinter sich haben.
Ein Blick auf die Marktanteile zeigt, dass Craig Wright und Coingeek schon bei 35% sind. Roger Ver hat sich zu dem Streit nicht geäußert, würde sich aber mit seinem Mining Pool Bitcoin.com vermutlich auch bei Coingeek anschließen. Beide zusammen wären dann schon bei 44%.
Bitmain kommt mit seinen 2 Pools BTC.com und Antpool auf 18%: Auch ViaBTC und BTC.TOP würden sich ihnen vermutlich anschließen, dann sind sie schon bei 34%. Offen ist dann was die anderen Pools machen würden. Ebenfalls hätte Jihan jederzeit die Möglichkeit Miner von Bitcoin abzuziehen und Bitcoin Cash minen zu lassen. Immerhin hat Bitcoin Cash aktuell nur 35% der Mining Power von Bitcoin. Es kann also noch spannend werden zwischen den beiden Fronten.
Ein Wort mitzusprechen hätten letztendlich auch die Exchanges. Sie müssen natürlich auch darüber entscheiden welche der beiden Bitcoin Cash Varianten sie weiter listen wollen. Auch hier kann es schnell zu der Situation kommen, dass die Exchanges nur eine der beiden Varianten weiterlisten wollen.
Förderlich für die Kryptowährung ist der Streit jedenfalls nicht. Zwar würde es durch eine Hard Fork Gratis Tokens geben aber trotzdem scheinen Anleger aktuell nicht viel Vertrauen in Bitcoin Cash zu haben. Die Kryptowährung ist derzeit nur noch 8% von Bitcoin wert, dass ist der niedrigste Wert dieses Jahr.
Zum Streit geäußert hat sich auch schon Vitalik Buterin, der Mitgründer von Ethereum, auch er scheint alles andere als ein Craig Wright Freund zu sein. Damit steht aber nicht alleine da in der Kryptoszene.
The BCH community should NOT compromise with Craig Wright to "avoid a split" and should embrace it as an opportunity to conclusively ostracize and reject him. Bitcoin Craig (BCC) can go take the ticker symbol from the now-defunct cryptocurrency to which it is a fitting successor.
— vitalik.eth (@VitalikButerin) August 22, 2018
Update 24.08.2018 14:30 Uhr: Wie Trustnodes berichtet, haben sich in den letzten 24 Stunden die Machtverhältnisse bei den Bitcoin Cash noch einmal deutlich geändert. Aktuell sieht es danauch aus, dass Craig Wright es schaffen könnte 51% der Miner hinter sich zu bringen.
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