SEC Justin Sun

Die US-amerikanische Behörde SEC hat seit zwei Jahren Krypto-Unternehmen im Visier. Bei der Mehrheit der Klagen geht es um den Verstoß gegen das Wertpapiergesetz. Ziel der Behörden ist es, dass die Coins als Wertpapier angesehen werden. Nun steht auch Justin Sun vor einem solchen Gerichtsverfahren.

Justin Sun, CEO der drei Krypto-Unternehmen Tron Foundation Limited, BitTorrent Foundation Ltd. und Rainberry Inc. ist nun auch Teil der Jagd des SECs geworden.

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Die Securities and Exchange Commission gab am 22. März mehrere Anklagen gegenüber Sun an ein Gericht in New York weiter. Die gesamte Klageschrift ist auf der Website des SECs zu lesen. Unter anderem wird Sun beschuldigt, nicht registrierte Krypto-Assets zu verkaufen. Darunter würden Tronix TRX und BitTorrent BTT fallen. Damit würde er gegen das Wertpapiergesetz verstoßen.

Denn laut Bundesrecht sind Personen, die Wertpapiere handeln, zu Offenlegung dieser Transaktionen verpflichtet. Dieser Inhalt findet sich in den vergangenen Monaten in zahlreichen Klagen des SECs gegenüber Krypto-Unternehmen wieder. Doch die Klageschrift gegen Sun geht noch weiter.

Sun nutzte offenbar Prominente, um Werbung zu machen

Außerdem behauptet die Behörde, dass Sun den Sekundärmarkt manipulieren würde. Über umfangreichen Wash-Handel würden Transaktionen unübersichtlich verschleiert werden.

„Die Kommission behauptet auch, dass Sun gegen die Bestimmungen der Bundeswertpapiergesetze gegen Betrugsbekämpfung und Marktmanipulation verstoßen habe, indem sie ein Programm orchestrierte, um das scheinbare Handelsvolumen von TRX auf dem Sekundärmarkt künstlich aufzublähen.“

Doch das waren noch nicht alle Vorwürfe gegenüber dem Krypto-Unternehmer. Der CEO soll außerdem Prominente dazu angestiftet haben, diesen vermeintlich illegalen Handel zu unterstützen. Die Behörde klagt nicht nur Sun, sondern auch acht berühmte Personen an. Darunter sind Lindsay Lohan, Jake Paul, DeAndre Cortez Way (Soulja Boy), Austin Mahone, Michele Mason.

Die Kryptowährungen TRX und BTT würden laut SEC, Teil eines sogenannten Bounty Programm sein. Dabei werden Investoren angelockt, um eine scheinbare Investition in Kryptowährungen zu tätigen. Die versprochenen Gewinne bleiben dabei jedoch meist aus oder fallen deutlich geringer aus, als von den Händlern erwartet.

Die Behörden gehen davon aus, dass Sun die Prominenten gezielt für das Schneeballsystem ausgewählt hat. Denn die Mehrheit der Angeklagten besitzen auf Sozial-Media-Kanälen viele Tausende Follower. Diese Plattformen wurden in der Vergangenheit mehrfach als Weg genutzt, um neue Investoren an Land zu ziehen.

Krypto-Betrüger wurden innerhalb der vergangenen zwei Jahre besonders kreativ. Sollten sich die Beschuldigungen gegenüber Sun bewahrheiten, setzte er für seinen Betrug auf ein altbewährtes Prinzip.

Geständnis bereits auf dem Weg? Einige Prominente gaben den Handel bereits zu

 Laut Angaben in der Klageschrift, stimmten bereits vier Prominente einem Vergleich in Höhe von 400.000 USD zu.

„Mit Ausnahme von Cortez Way und Mahone stimmten die heute angeklagten Prominenten zu, insgesamt mehr als 400.000 Dollar an Anziehung, Zinsen und Strafen zu zahlen, um die Gebühren zu begleichen, ohne die Ergebnisse der SEC zuzugeben oder zu leugnen.“

Darin könnte man bereits ein Geständnis der prominenten Personen sehen. Diese haben die Opfer scheinbar nicht nur auf die Plattform gelockt, sondern hätten dabei auch nicht angegeben, für die Werbung bezahlt zu werden.

Damit hätten die beschuldigten Personen gleich zwei Straftaten begangen.

Die Vorwürfe gegenüber Sun wiegen also schwer. Die SEC Behörde sieht in ihrer Anklage eine weitere, die offenlegt, wie wichtig die Regulierungen und Einschränkungen für den Wertpapierhandel sind. In ihrer Klageschrift schreiben sie dazu Folgendes: „Dieser Fall zeigt erneut das hohe Risiko, mit dem Anleger konfrontiert sind, wenn Krypto-Asset-Wertpapiere ohne ordnungsgemäße Offenlegung angeboten und verkauft werden.“

Gurbir S. Grewal, Direktor der Abteilung für Durchsetzung der SEC, betont, dass es der Behörde ausschließlich um den Anlegerschutz geht. Sie möchten weder der Weiterentwicklung noch dem Erfolg von Krypto-Unternehmen im Weg stehen.

Dem Krypto-Sektor stehen sie aus diesem Grund skeptisch gegenüber.

„Während wir in Bezug auf die fraglichen Technologien neutral sind, sind wir alles andere als neutral, wenn es um den Anlegerschutz geht.“

Sun ist Teil einer großen SEC-Klagereihe

 In den vergangenen Jahren beschuldige die SEC zahlreiche Krypto-Unternehmen, gegen das Wertpapiergesetz zu verstoßen. Mit Sun wurde jedoch eine besonders schwerwiegende Klageschrift überreicht.

Der wohl bekannteste Fall ist der zwischen SEC und dem Ripple Coin. Dieser zieht sich nun seit fast zwei Jahren hin. Unter anderem musste er aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen werden. Hier steht ebenfalls die Frage im Raum, ob der XRP Token als Wertpapier gehandelt werden sollte oder nicht.

Vor wenigen Monaten wurde die Krypto-Börse Kraken von den Behörden stillgelegt. SEC gibt dabei immer an, dass der Schutz der Anleger im Vordergrund steht. Aufgrund der jüngsten Zusammenbrüche, die durch die FTX Krise entstanden waren, erhöht die Behörde den Druck auf die Krypto-Unternehmen.

Auch die weltweit größte Börse Coinbase, die regelmäßig neue Kryptowährungen in ihr Angebot aufnimmt, gab in dieser Woche bekannt, eine Benachrichtigung der SEC erhalten zu haben. Darin wurde das Unternehmen gewarnt, dass eine sogenannte Durchsetzungsklage geplant sei.

Coinbase reagierte sofort auf die Nachricht und zeigt sich entspannt. In einer Erklärung heißt es: „Wir sind zuversichtlich in die Rechtmäßigkeit unserer Vermögenswerte und Dienstleistungen, und wenn nötig, begrüßen wir ein rechtliches Verfahren, um die Klarheit zu schaffen, für die wir uns eingesetzt haben.“

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Die zahlreichen Klagen könnten bei den Investoren und Händlern in jedem Fall für Bedenken sorgen. Denn diese stellen sich immer wieder die Frage, welche Kryptowährung wird explodieren? Aufgrund der angespannten Situation mit den Behörden könnten die Kurse in den kommenden Monaten einbrechen. Das kommt jedoch auf den Ausgang der Gerichtsverfahren an. Ein zeitnahes Ende wird im Prozess gegen Ripple erwartet. Im kommenden Monat könnte der Richter entscheiden, ob der Coin ein Wertpapier ist oder nicht.

Auf diesem Ausgang könnte der gesamte Markt reagieren. Auch der Coin Launch des FGHT Tokens könnte davon betroffen sein. Im Vorverkauf des Fight Out Projekts zeigte sich zuletzt großes Interesse. Dieser soll in den kommenden Tagen beendet werden. Zum 5. April soll dann der Handel beginnen. Die Gründer planen ein Metaverse mit eigener App und Fitnessstudios. Durch das Move to Earn Prinzip sollen die Nutzer künftig mit echtem Geld belohnt werden.

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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