Am 1. April stellte das schweizerische Lebensmittel-Technologieunternehmen Bühler am Microsoft-Stand auf der Hannover Messe zwei Lebensmittel-Sicherheitstools vor, die Blockchain-fähig sind. Dies gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt, die am gleichen Tag veröffentlicht wurde.
Eines der vom Unternehmen vorgestellten Blockchain-Produkte ist ein Tool namens Laatu, mit dem die mikrobielle Kontamination von Trockenprodukten reduziert werden soll. Das andere Werkzeug mit dem Namen Tubex Pro stellt ein Messsystem dar, welches sich selbstständig optimiert und einen konstanten Produktionsdatenfluss erzeugt. Beide Produkte sind mit dem Internet der Dinge (IoT)-Dienst von Bühler Insigts verbunden, welches auf Microsofts Cloud-Plattform Azure gehostet wird.
Laut dem Unternehmen sei Laatu in der Lage, über 99,999 Prozent der Salmonellen zu zerstören, indem Trockennahrung mit niederenergetischen Elektronen verarbeitet wird. Gleichzeitig wird der Nährwert der Lebensmittel in keinster Weise beeinträchtigt. Das Verfahren dauert nur wenige Millisekunden und soll auch bei E. Coli wirken. In der PR-Mitteilung erklärt Bühler, dass Latuu mit einer potenziellen Blockchain-Implementierung in der Lage sei, „ein genaues und sicheres Prüfprotokoll für Lebensmittelhersteller und alle Akteure in der Lieferkette zu erstellen„.
Beide Tools senden die erzeugten Daten selbstständig an die Bühler Insigts-Plattform, die anschließend mit einer Blockchain verknüpft werden, um eine transparentes und sichere Aufzeichnung für alle, die an der Lieferkette beteiligt sind, zu bieten, so das Unternehmen.
Der Projektleiter für Latuu, Nicolas Meneses, erklärte, dass neben einem Nachweis der Lebensmitteldekontamination weitere relevante Daten ersichtlich sind:
„Mit der Blockchain können Sie sehen, ob eine Lebensmittelzutat in Sekunden statt Tagen richtig verarbeitet wurde – und das mit einem hohen Maß an Richtigkeit. Sie können dann schnell entsprechend handeln. Das trägt dazu bei, die Zahl der Personen zu verringern, die durch potenziell unsichere Lebensmittel bedroht sind, sowie auch dazu, dass Lebensmittelabfälle reduziert werden, da die betroffene Charge genau rückverfolgbar ist.“
Seit der Gründung von Bühler im Jahr 1860 wuchs das Unternehmen zu einem multinationanen Konzern, der in 140 Ländern vertreten ist. Vergangenes Jahr wurde ein Jahresumsatz von umgerechnet etwa 2,9 Mrd. Euro erzielt.
Die Blockchain-Technologie wird inzwischen in vielen Branchen integriert. Letzte Woche berichtete Kryptoszene über die Premium-Spirituosen-Marke Alisa Bay, die ein Blockchain-System entwickelt hat, um den Herstellungsprozess und die Authentifizierung von Whisky nachzuverfolgen.
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