Ripple wehrt sich derzeit massiv dagegen als Security Token abgetan zu werden. In einem Blog Post auf Ripple.com versucht der CTO David Schwartz durch Vergleiche mit Bitcoin und Ethereum zu erklären weshalb XRP dezentralisiert ist. Es wirkt allerding eher wie ein verzweifelter Versuch der Regulierung als Security Token durch die SEC (amerikanische Börsenaufsicht) aus dem Weg zu gehen.
Schon länger gibt es eine Diskussion darüber, ob es sich bei Ripple um einen Security Token und nicht um einen Utility Token handelt. Wäre dies der Fall, dann würde Ripple eher als Wertpapier kategorisiert werden und würde damit wesentlich strengeren Regulierungen und Richtlinien unterliegen. Darüber hinaus hätte Ripple mit der bisherigen Token Ausgabe gegen bestehende Gesetze verstoßen. Dies war unter anderem der Fall, als sie zu Beginn des Projektes einige Token per Airdrop verteilt haben an frühe Unterstützer und Promoter des Projektes. Erst im Juni hatte die SEC in einer Einschätzung angedeutet, dass es sich bei Ethereum nicht um einen Security Token handelt bei Ripple die Sache aber anders aussehen könnte.
Dafür, dass Ripple ein Security Token ist gibt es verschiedene Indizien:
- Das Unternehmen Ripple Labs kontrolliert immer noch über 50% des XRP Bestands auch wenn diese sich auf einem Treuhandkonto („Escrow“) befinden.
- Das Netzwerk ist zentralisiert und wird von Ripple Labs kontrolliert.
In einem Blog Post auf der Webseite des Unternehmens versucht der CTO, David Schwartz, jetzt zumindest den letzten Punkt zu wiederlegen, dass XRP zentralisiert ist. Er argumentiert unter anderem damit, dass Bitcoin und Ethereum von nur wenigen Minern kontrolliert wird, die zusammen über 50% der jeweiligen Netzwerk Miningpower (Hashrate) stellen. Hinzu kommt, dass diese Miner zum Großteil auch noch in China sitzen und schnell unter dem Einfluss der Regierung stehen könnten.
XRP hingegen hat im Netzwerk 150 Validatoren bzw. Nodes. Um Änderungen am Ripple Protokoll vorzunehmen müssen über 80% der Nodes dem mindestens 2 Wochen lang zustimmen. Von den 150 Nodes betreibt das Unternehmen Ripple Labs auch nur 10 selbst, der Rest wird von Partnern betrieben. Was dabei allerdings nicht erwähnt wird ist, dass Ripple sich aktuell aussucht wer eine Node betreiben darf. Darüber hinaus müssen alle Nodes auch einer Ripple Node vertrauen. Das Ripple Netzwerk ist also alles andere als dezentral. Es zeigt aber wie stark Ripple derzeit versucht diesen Punkt zu argumentieren.
Die fehlende Dezentralität und die eventuelle Einstufung als Security Token ist auch der Grund, warum es Ripple bzw. XRP derzeit schwer fällt an weiteren großen Exchanges gelistet zu werden. Im April wurde bekannt, dass Ripple Labs Ende 2017 versucht hat XRP bei Coinbase und Gemini zu listen und dafür auch hohe finanzielle Anreize geboten hat. Beide Exchanges haben aber damals aufgrund der unklaren rechtlichen Situation abgelehnt.
Bis heute haben die XRP Fans (von vielen auch XRP Army genannt) allerdings nicht aufgegeben und versuchen XRP bei Coinbase listen zu lassen. Unter anderem Antworten sie auf jeden Tweet von Coinbase mit der Frage wann XRP denn endlich bei Coinbase gelistet wird.
Wer noch kein Ripple besitzt kann die Kryptowährung bei Binance gegen Bitcoins kaufen. Eine Anleitung dazu findet ihr hier. Wem dies zu kompliziert ist kann Ripple auch einfach gegen Euro bei Mexc kaufen. Bei Plus500 oder BitMEX (Anleitung) lässt sich Ripple (und andere Kryptowährungen wie BTC, TRX, ETH, ADA) auch mit einem Hebel von maximal 1:300 handeln.
Folgen Sie uns auf Google News