In der Ukraine beschlagnahmten Behörden eine Krypto Mining-Ausrüstung in einem Kernkraftwerk. Die oberste Strafverfolgungs- und Spionageabwehrbehörde der Ukraine hatte das Equipment in einem Büro des Kernkraftwerks entdeckt.
Kraftwerk als Staatsgeheimnis, dort haben externe technische Geräte nichts zu suchen
Laut lokalen Medienberichten vom 10. Juli beschlagnahmte der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) verschiedenste technische Geräte. Darunter sechs Radeon RX 470-Grafikkarten, ein Motherboard, Netzteile und Verlängerungskabel, einen USB-Stick und Kühlgeräte, die im südukrainischen Kernkraftwerk installiert waren. Das gesamte Equipment fanden die Ermittler in einem eigenen Büro im Verwaltungstrakt. Dieses Büro ist vom staatlichen Unternehmen getrennt.
In dem Artikel heißt es: „Wie uns bekannt wurde, untersuchen die Mitarbeiter der Ermittlungsabteilung des Sicherheitsdienstes der Ukraine im Gebiet von Nikolaev Strafverfahren nach Equipment. Diese Computerausrüstung mit Internetzugang sollen Beamte des südukrainischen Kernkraftwerks in den beschränkten Räumlichkeiten der Station unbefugt platziert haben.“
Noch ist nicht bekannt, wem genau das Equipment gehört hat und welche Kryptowährungen die Besitzer minen wollten.
Eine Panne nach der nächsten, jetzt tobt der Mob
Die Behörden konnten am Tag der Razzia nicht nur in dem Kernkraftwerk Bestandteile einer Mining-Ausrüstung beschlagnahmen. Auch in einer Außenstelle der Nationalgarde fanden die Ermittler zusätzliche Ausrüstung für den Kryptoabbau. Dort konnten die Behörden 16 GPU-Grafikkarten, 7 Festplatten, 2 Solid-State-Laufwerke und einen Router beschlagnahmen.
Zudem haben Experten unter anderem eine Reihe von Sicherheitsproblemen bei der Energoatom National Atomic Energy Company aufgezeigt. Die Sicherheitslücken sollen bereits an die zuständigen Behörden weitergeleitet worden sein. Aktivisten des Flash-Mobs #fuckresponsibledisclosure, der von der Ukrainian Cyber Alliance ab 2017 initiiert wurde, stellten darüber hinaus zusätzliche Sicherheitsprobleme bei Energoatom fest. Auch sollen NAEC-Dokumente von unbefugten Dritten abgegriffen worden sein. Ferner leitet die Polizei im März diesen Jahres ein Strafverfahren wegen unbefugten Eingriffs in den Betrieb von Computernetzwerken des KKWs ein. Überdies nahmen die Behörden drei Angestellte der nuklearen Sicherheitsabteilung, einschließlich seines Leiters, fest.
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