In der Kryptoszene weiß mittlerweile jeder, was DeFi ist. Spätestens seit dem DeFi-Sommer 2020 sind Plattformen wie Uniswap, Aave und Compound in aller Munde. Aber wie erklärt man DeFi eigentlich in einfachen Worten – und zwar so, dass sowohl die Freundin als auch der Opa verstehen, dass wir gerade die größte Erfindung seit dem Internet live miterleben?

Genau diese Mission hat Marvin Steinberg – Selfmade-Millionär und Krypto-Pionier – sich auf die Fahne geschrieben. Seine Vision ist es, bis zum Jahr 2025 mindestens einer Milliarde Menschen dabei geholfen zu haben, DeFi zu verstehen und dadurch finanziell frei zu werden. Ein ambitioniertes Vorhaben, das mit der Veröffentlichung eines leicht verständlichen Sachbuchs zum Thema DeFi eingeleitet werden soll.

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Kryptoszene: Herr Steinberg, Sie schreiben gerade ein Buch über DeFi. Wie sind sie darauf gekommen?

Marvin Steinberg: Für mich ist DeFi einfach Freiheit pur. Und zwar in jeder Hinsicht. Jeder Mensch kann Bank spielen und finanziell frei werden. Es grenzt schon fast an Kriminalität, davon zu wissen und es nicht in die Welt hinauszutragen. Genau deshalb schreibe ich ein Buch, das wirklich jeder verstehen kann. Ohne unnötiges Technik-Blabla und Fachjargon. Das soll ein 12-Jähriger genauso gut verstehen können wie eine 70-jährige Oma. DeFi ist eine riesige Chance für jeden Menschen und die größte Erfindung seit dem Internet.

Kryptoszene: Und wie würden Sie erklären, was DeFi eigentlich genau ist?

Marvin Steinberg: DeFi steht für decentralized finance, also für einen dezentralisierten Finanzmarkt, und bietet genau wie Banken, Versicherungen und Aktienhändler Finanzdienstleistungen aller Art. Man kann in DeFi ein Darlehen aufnehmen, Überweisungen ausführen, Versicherungen abschließen, handeln, Geld anlegen und vieles mehr. Der große Unterschied zum herkömmlichen Finanzsystem ist, dass DeFi vollkommen automatisiert abläuft und auf der Blockchain-Technologie basiert. Es ist quasi ein selbstfahrender Finanzmarkt.

In DeFi gibt es keine Banker, Versicherungsvertreter und Broker. Genau wie die Fahrer in selbstfahrenden Autos werden die Menschen in DeFi überflüssig. Es gibt einfach gewisse Dinge, die Maschinen besser machen als Menschen. So wird es in Zukunft durch selbstfahrende Autos auch weniger Unfälle geben, als wenn ein Mensch am Steuer sitzt. Genauso sieht es auch bei DeFi aus. Das Risiko Mensch ist eliminiert. Das hat zwei Vorteile: Einerseits passieren weniger Fehler. Wir wissen ja alle, dass Irren menschlich ist. Und andererseits kann es so auch nicht zu Vertrauensbrüchen und Betrügereien kommen. Die Smart Contracts haben im Gegensatz zu Bänkern und Versicherungsvertretern kein Eigeninteresse und wollen sich nicht selbst bereichern. Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, führen sie die Transaktion einfach aus.

Kryptoszene: Und was ist ein Smart Contract?

Marvin Steinberg: Ein Smart Contract ist eigentlich nur ein schickes Wort für ein einfaches Computerprogramm, das mit Wenn-Dann-Bedingungen arbeitet. Wenn eine Bedingung erfüllt ist, wird eine Transaktion ausgeführt. Das kennen wir in vereinfachter Form alle vom Gang zum Geldautomaten. Wenn wir Geld von unserem Bankkonto abheben wollen, dann müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

  1. Wir müssen berechtigt sein, auf das Konto zuzugreifen.
  2. Wir müssen genug Guthaben auf dem Konto haben.

Bedingung eins wird erfüllt, wenn wir die korrekte PIN eingeben und Bedingung zwei wird erfüllt, wenn der Automat den Kontostand überprüft hat und die gewünschte Summe auf dem Konto verfügbar ist. Nur wenn beide Bedingungen erfüllt sind, gibt der Automat das Geld aus. Genauso funktionieren Smart Contracts auch. Wenn DeFi also ein selbstfahrender Finanzmarkt ist, sind die Smart Contracts die selbstfahrenden Autos.

Kryptoszene: Was genau sind eigentlich die Vorteile von DeFi? Geht es hier nur um das Risiko Mensch?

Marvin Steinberg: Nein, auf keinen Fall. DeFi hat gegenüber dem traditionellen Finanzsystem noch viele weitere Vorteile. Meiner Meinung nach ist das alte Finanzsystem überholt und nicht mehr zeitgemäß. Es ist ineffizient, teuer, ungerecht, undurchsichtig und vor allem den Zentralbanken willkürlich ausgeliefert. In meinem Buch erkläre ich das im Detail, aber kurz gesagt ist unser Geld auf der Bank einfach nicht sicher. Durch Inflation verliert das Geld jedes Jahr an Wert. Und gleichzeitig verlangen Banken sogar noch Gebühren dafür, dass wir unser Geld dort parken. Diese Rechnung geht einfach nicht auf. Einer der größten Vorteile von DeFi ist, dass es nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert werden kann. Im traditionellen Finanzsystem bestimmen die Zentralbanken, wie viel Geld im Umlauf ist. Je mehr Geld sie drucken, desto weniger ist es wert. Das gibt es in DeFi nicht.

DeFi beruht auf der Blockchain-Technologie und ist dezentral. Viele Menschen schalten auf Durchzug, wenn sie das Wort Blockchain oder Krypto hören, weil sie denken, dass das alles unheimlich kompliziert ist. So wild ist das allerdings gar nicht. Eine Blockchain ist, wie der Name schon sagt, eine Kette von digitalen Blöcken. In jedem Block werden eine Menge Transaktionen gesammelt: Peter hat Monika ein paar Coins überwiesen, Fernando hat Ethereum gekauft, Markus hat ein Darlehen aufgenommen und so weiter. Das ist eigentlich genauso, als würden alle Spielzüge in einem Monopoly-Spiel aufgeschrieben werden. Und zwar von allen Spielern. Am Ende wird abgeglichen, damit man sicher sein kann, dass niemand geschummelt hat. Wenn alles passt, wird der Spielstand dann abgelegt. Und zwar auf einen riesigen Stapel mit allen vorherigen Spielständen.  Wir können uns das quasi wie ein riesiges Monopoly-Logbuch vorstellen, in dem man nachschauen kann, wer wann in welcher Runde was gemacht hat. Genauso funktioniert die Blockchain auch: Wenn ein Block voll ist, wird er abgeschlossen, abgelegt und an die Kette gehängt, an der alle Blöcke seit Beginn der Blockchain hängen. Ab diesem Zeitpunkt ist er nicht mehr veränderbar. Das macht diese Technologie auch so sicher.

Kryptoszene: Sie haben vorhin von der „größten Erfindung seit dem Internet“ gesprochen. Sehen Sie bei DeFi Parallelen zum Internet?

 Ja, auf jeden Fall. Das Internet hat die Kommunikationswelt von Grund auf revolutioniert und Informationen aller Art für jeden Menschen frei zugänglich gemacht. Jeder trägt jetzt eine Bibliothek in der Hosentasche mit sich herum und wir können Nachrichten in Echtzeit verschicken. Das Internet ist meiner Meinung nach um ein Vielfaches besser als der Postweg und der Gang in eine Bibliothek. Und genauso sehe ich DeFi im Vergleich zum herkömmlichen Finanzsystem. Das ist auch mindestens 10-mal so gut. Es ist günstiger, transparenter, sicherer, schneller und vor allem dezentral und zensurfrei. So wie jeder Mensch im Internet seine eigene Zeitschrift – also einen Blog – oder seine eigene Fernsehsendung – also einen YouTube-Kanal – rausbringen kann, ist in DeFi jeder Nutzer seine eigene Bank. Das ist eine Megachance für all die Menschen, die von dem alten System benachteiligt werden. Es gibt immer noch 1,7 Milliarden Menschen auf der Welt, die gar kein Bankkonto haben und auch keins bekommen können. Antragssteller für Kredite werden außerdem oft aus willkürlichen Gründen abgelehnt: Vielleicht weil der Antragsteller Rentner, Student oder Selbstständiger ist. DeFi diskriminiert nicht nach diesen Äußerlichkeiten. Wenn eine Idee gut ist, dann wird sie unterstützt und durch einen Smart Contract direkt ausgeführt, sobald gewisse Bedingungen erfüllt sind. So wie das Internet Millionen von Menschen Zugang zu Bildung und Informationen gegeben hat, wird DeFi Millionen von Menschen Zugang zum internationalen Finanzmarkt und Handel geben.

Für Marvin Steinberg ist DeFi der Ingeriff der Freiheit. Bildquelle: Marvin Steinberg

Kryptoszene: Wie stehen Bitcoin und DeFi eigentlilch zueinander?

 Gute Frage! Bleiben wir kurz beim Vergleich zum Internet. Bitcoin ist für DeFi das, was E-Mail fürs Internet ist: die bekannteste und allererste Anwendungsmöglichkeit. Als das Internet erfunden wurde, waren E-Mails das erste revolutionäre, neue Kommunikationsmittel. Heutzutage kann man allerdings viel mehr mit dem Internet machen: online shoppen, die Wettervorhersage anschauen, sich weiterbilden, über Zoom mit Arbeitskollegen sprechen und so weiter und so fort. Genauso ist Bitcoin nur die Spitze des Eisbergs in der Kryptowelt. Mit Bitcoins kann man eigentlich relativ wenig machen: Man kann sein Vermögen darin speichern oder mit ihnen bezahlen. Mehr lässt die Bitcoin-Blockchain nicht zu. Deshalb spricht man bei Bitcoin auch von digitalem Gold. DeFi hingegen bezeichnet das gesamte neue Finanzsystem auf Basis von Blockchains und besteht aus vielen verschiedenen Plattformen und Applikationen, die Finanzdienstleistungen aller Art bieten. Smart Contracts gibt es übrigens nicht auf der Bitcoin-Blockchain. Erst mit Ethereum wurde das technisch möglich. Heutzutage werden ca. 80% aller Transaktionen in DeFi auf der Ethereum-Blockchain durchgeführt.

Kryptoszene: DeFi steckt ja noch in seinen Kinderschuhen. Wird es das alte Finanzsystem irgendwann ersetzen?

Nein, vollkommen ersetzen wird DeFi das alte System wahrscheinlich nicht. Das Internet hat ja auch die Post nicht vollständig ersetzt. Allerdings hat es unsere Kommunikation vollkommen revolutioniert. Heutzutage schreiben wir lieber schnell eine Nachricht auf WhatsApp oder Telegram als einen handschriftlichen Brief. Dafür bestellen wir immer mehr Pakete bei Amazon, Zalando & Co. Die Post hat also noch genug zu tun, allerdings hat sich der Aufgabenbereich geändert. Ich gehe allerdings davon aus, dass DeFi immer stärker wachsen und der alte Finanzmarkt immer weiter schrumpfen wird. Das Internet ist auch nicht von heute auf morgen unverzichtbar für die Menschheit geworden. 1995 hatten erst 14 Millionen Menschen Internetzugang. Das waren gerade mal 0,4 Prozent der Weltbevölkerung. Heute sind es ca. 65 Prozent, in Deutschland sogar fast 90. Mit DeFi geht es jetzt gerade erst los. Momentan werden lediglich 4–5 Prozent der gesamten Krypto-Assets in DeFi eingesetzt. Dass sich diese Zahl in kurzer Zeit verdoppeln oder vervierfachen wird, ist noch sehr konservativ geschätzt. Vor allem, wenn wir bedenken, dass DeFi gegenüber CeFi eigentlich nur Vorteile hat. Ich rechne fest damit, dass in Zukunft der Großteil der Vermögenswerte auf Blockchains gespeichert sein wird. So wie heutzutage der Großteil der Kommunikation übers Internet läuft.

Zur Person:

Marvin Steinberg ist Krypto-Pionier der ersten Stunde und hat bereits 2010 seine ersten Bitcoins gekauft. Seine Karriere startete er allerdings im Energiesektor, wo er als Underdog seine ersten Millionen machte und sein eigenes Unternehmen aufbaute. Seit dem Verkauf widmet er sich voll und ganz der Kryptoszene und hat federführend bei der Entwicklung von DeFi-Strukturen mitgewirkt. Er berät vermögende Personen und Family Offices in Deutschland und der Schweiz zum Thema DeFi und schreibt gerade an einem Buch, das den dezentralen Finanzmarkt für den Laien verständlich erklärt. Seine Vision ist es, bis zum Jahr 2025 mindestens einer Milliarde Menschen geholfen zu haben, DeFi zu verstehen und dadurch finanziell frei zu werden.

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Jasmin Fuchs

Jasmin Fuchs hat einen Abschluss in Sprachwissenschaft und eine Ausbildung in Informationstechnologie und IT-Management erfolgreich abgeschlossen. Sie ist seit vielen Jahren an der Entwicklung von Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie interessiert und verfolgt aufmerksam neue Märkte und Investitionsmöglichkeiten. Ihr primäres Ziel besteht darin, den Lesern eine detaillierte Kenntnis der Branchensprache und Terminologie zu vermitteln und ihnen nützliche Anlagestrategien zur Verfügung zu stellen.

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