Das zurückliegende Jahr wurde von vielen negativen Ereignissen am Kryptomarkt überschattet. Doch bei sehr viel Schatten gab es auch ein paar Lichtblicke. Kryptoszene.de stellt eine Auswahl der wichtigsten Ereignisse in 2022 für die Finanzbranche vor.

Der Angriffskrieg auf die Ukraine

Schon im Februar dieses Jahres erlebten die Finanzmärkte ein starkes Erdbeben. Dieses wurde ausgelöst durch den Angriff von Russland auf die Ukraine. Zwar gab es in der Region schon länger Konflikte und die Annexion der Krim haben viele noch nicht vergessen, dennoch kam es überraschend, dass Russland praktisch über Nacht mit schweren Waffen das Nachbarland attackierte.

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Bis heute werden die Kriegshandlungen fortgesetzt und sie haben direkt Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaft. So waren oder sind etwa viele wichtige Rohstoffe aus der Ukraine zeitweise nicht oder nur eingeschränkt lieferbar.

Zudem wurden Sanktionen gegen Russland verhängt und viele international tätige Konzerne zogen sich aus dem Land zurück. Der Boykott betraf auch wichtige Energieressourcen wie Öl und Gas aus Russland. Viele Staaten wollen künftig auf die Belieferung aus Russland verzichten und suchen nach alternativen Lieferanten.

Der Bitcoin-Kurs hatte schon zur Jahresbeginn eine Korrektur gesehen und stürzte in Folge des Kriegs auf unter 35.000 Dollar, konnte danach jedoch eine kleine Bärenmarktrallye bis auf 48.000 Dollar starten. Viele Analysten dachten damals schon das Schlimmste sei für den Markt überstanden. Doch es kam anders.

Hohe Inflation und Zinsanstiege

Als starke Belastung für die Finanzmärkte erwies sich in diesem Jahr die Zinswende der USA, der die EU und andere Staaten folgten. Nachdem während der Corona-Krise noch mit der Nullzinspolitik versuchte wurde die Wirtschaft abzufedern, kam es in diesem Jahr zu einem drastischen Kurswechsel der Zentralbanken. Von 0 Prozent ist der Leitzins in den USA nach regelmäßigen Zinserhöhungen der US-Notenbank FED inzwischen Richtung 5 Prozent gestiegen.

Mit diesem Rekordtempo soll die Inflation schnell eingedämmt werden, die in diesem Jahr historische Rekordstände erreichte. In den USA belief sich die Teuerungsrate im Sommer 2022 auf mehr als 9 Prozent und in Deutschland wurde sogar die 10 Prozent-Marke geknackt. Waren und Produkte sind für Kunden damit in diesem Jahr immer weniger erschwinglich geworden, besonders im Bereich Lebensmittel und Energie.

Doch die straffe Zinspolitik der USA zeigt erste Wirkung und konnte die Inflation zuletzt stärker nach unten bringen als von Analysten erwartet. Sie liegt nun bei rund 7 Prozent. Allerdings ist es zum angestrebten Ziel von 2 Prozent noch ein weiter Weg. Deshalb kündigte Fed-Chef Jerome Powell bei seiner letzten Pressekonferenz des Jahres an, dass sie in ihren Maßnahmen nicht nachlassen werde und stimmte die Anleger auf weitere Zinsschritte in 2023 ein.

Crash von Terra (LUNA)

Als sogenanntes Black Swan Event, das für Anleger nicht vorherzusehen war, wird der Crash der Kryptowährung LUNA in die Geschichtsbücher von 2022 eingehen.

Das Kryptoprojekt Terra mit dem nativen Token LUNA zählte im Bullenmarkt 2021 noch zu den Aufsteigern des Jahres. Innerhalb kurzer Zeit stieg der Token in die Top 5 der weltweit höchstbewerteten Kryptowährungen auf und erreichte eine Marktkapitalisierung von Dutzenden von Milliarden Dollar.

Solange das Geschäftsmodell von Terra noch funktionierte, wurden der native Token Luna immer neu erzeugt und dafür der Stablecoin UST verbrannt. Dabei war im Protokoll von Terra festgeschrieben, dass ein UST einem US-Dollar entspricht und LUNA immer gegen UST eingetauscht werden können.

Doch dann verlor UST in diesem Jahr seine Kopplung zum Dollar. Viele Anleger, die ihr Geld in UST verwalteten, erlitten einen enormen Schaden. Und dass, obwohl viele von Ihnen gar nicht direkt in den LUNA Token investiert waren, sondern UST nur als Alternative zu USDT oder auch USDC nutzten, um auf Kryptobörsen zu handeln und Assets zu tauschen.

Auch der Kurs der LUNA Tokens brach in sich zusammen und stürzte von knapp 120 Dollar auf wenige Cent ab. Aktuell notiert der inzwischen unter dem Namen Terra Classic gelistete Coin bei nur noch gut 0.00014 Dollar. Das entspricht laut Zahlen von coinmarketcap.com einem Rückgang von mehr als 99,99 Prozent gegenüber den Höchstständen des Jahres. Gegen Terra-Gründer Do Kwon wurde Haftbefehl erlassen.

Der Absturz der Kryptobörse FTX

Als hätte der Terra-Crash den Markt nicht schon genug getroffen, setzte der Absturz der Kryptobörse FTX im November dieses Jahres noch eins drauf. Nachdem zunächst ein exklusiver Medienbericht von coindesk.com über Probleme bei der Kryptobörse und dem Hedgefonds Alameda Research berichtete hatte, befeuerte Binance-Chef Changpeng Zhao (CZ) die Gerüchte in dem er via Twitter ankündigte, dass alle Bestände an der nativen Kryptowährung FTT verkauft werden sollen.

Der ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried versuchte die Berichte lange zu dementieren, obwohl er wahrscheinlich genau wusste, wie ernst es um sein Unternehmen steht. Als der Kurs von FTT dann zu Boden fiel, wurde der Börse auf einen Schlag viel Liquidität entzogen. Auch der Kurs der Kryptowährung SOL in die das Unternehmen offenbar stark investiert war, rauschte in die Tiefe.

In der Folge wurden alle Auszahlungen auf FTX gestoppt.. Zunächst sah es so aus, als könnte Binance die taumelnde Börse noch retten. Doch ein Übernahmeangebot zog CEO CZ kurze Zeit später wieder zurück, nachdem er einen Blick in die Geschäftsbücher von FTX geworfen hatte.

Bis heute steht nicht fest, ob die geprellten Anleger von FTX jemals wieder etwas von ihrem Vermögen sehen werden und es wurden Erinnerungen an den Absturz der Börse Mt. Gox im Jahr 2014 wach. Inzwischen läuft ein Insolvenzverfahren gegen FTX und Alameda Research und das verantwortliche Management rund um Sam Bankmann-Fried sitzt in Untersuchungshaft bzw. ist nur auf Kaution frei. Den Beschuldigten drohen bei einer Verurteilung lange Haftstrafen

https://twitter.com/MrJenus/status/1604851201249378304

Lichtblicke 2022: Ein robuster Markt und neue Investmentchancen

Trotz der heftigen Einschläge in diesem Jahr steht der Kryptomarkt noch verhältnismäßig gut da. Vergleicht man die Rückgänge in diesem Bärenmarkt gegenüber den vorherigen Zyklen, ist die Korrektur in 2022 bislang sogar etwas schwächer ausgefallen als in früheren Bärenmärkten. Das gilt zumindest für die Leitwährung Bitcoin. Das kann ein gutes Zeichen sein, sofern es in 2023 nicht noch weitere Tiefstände zu sehen gibt.

Zudem stehen vielversprechende neue Projekte mit viel Potenzial erst ganz am Anfang und könnten Anlegern in 2023 starke Renditen einbringen. Dazu zählen unter anderem der neue D2T Token der neuen Finanzplattform Dash 2 Trade. Der Kauf von D2T ist aktuell ebenso noch im Presale möglich, wie der Kauf von FGHT. Hier handelt es sich um die Kryptowährung des neuen Projektes Fightout, das Fitnessaspekte mit dem Metaverse verbinden will.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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