Am Sonntag veröffentlichte das Justizministerium Südkoreas neue Schätzungen über den durch Krypto-Scams im Lande verursachten Schaden. Demnach haben die Anleger in den letzten zwei Jahren (2017, 2018) 2,69 Trillionen Won an Betrüger verloren. Das entspricht einer Summe von aufgerundet 2,1 Milliarden Euro. The Korea Herald berichtete.
Steiler Anstieg von Betrugsfällen mit Kryptowährungen
Im selben Zeitraum seien laut des Ministeriums 132 Krypto-Betrüger überführt und verhaftet worden. Weitere 288 wurden zwar überführt, befinden sich aber weiterhin auf freiem Fuß. Aufgrund der Zunahme solcher Verbrechen kündigte Justizminister Park Sang-ki bereits vergangenen Monat strikte Maßnahmen an.
Fehlende Regulierungen führen in Südkorea zu einem steilen Anstieg von Betrugsfällen mit Krpytowährungen. Die Zeitung The Korea Herald führt den Anstieg auf sogenannte „Beehive Accounts“ zurück, mit denen kleinere Börsen die Investoren locken. Laut der Zeitung erlauben die besagten Accounts den Unternehmen die Verwaltung von Anlegergelder über ihre Firmenkonten und verschaffen auf diese Weise der Veruntreuung der Gelder Vorschub.
Schon im Januar 2018 hatte Südkorea versucht, solchen Aktivitäten den Riegel vorzuschieben. Das Land setzte damals auf einen Echtnamenzwang bei Investitionen in Kryptowährungen. Auf diese Weise versuchte man den Einsatz anonymer Bankkonten bei Transaktionen von Kryptowährungen zu unterbinden. Dies wiederum diente dazu, den Einsatz virtueller Währungen als Mittel der Geldwäsche sowie für andere illegale Aktivitäten zu verhindern.
Beehive-Accounts erlauben den Investoren behördliche Regulierungen zu umgehen
Die sogenannten Beehive-Accounts allerdings erlauben es den Investoren, den Echtnamenzwang der Regierung effektiv zu umgehen. Die Regierung versuchte bereits, dieser Praxis ein Ende zu bereiten, scheiterte mit einem Entwurf aber vor einem Gerichtshof.
Die schwindende Popularität von Kryptowährungen hat die Krypto-Börsen Koreas anfälliger gemacht für Cyber-Attacken und Betrug. Bithumb, die größte Exchange des Landes, verlor vergangenes Jahr rund 27 Millionen Euro in einem Hacker-Angriff.
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