Singapur macht vor, wie Kryptowährungen reguliert werden. So jedenfalls sehen es einige Unternehmen und Krypto-Dienstleister. Der Inselstaat hatte kürzlich einen neuen Rechtsrahmen für Stablecoins eingeführt. Tatsächlich ist es das erste Land der Welt, welches spezielle Regularien für die besicherten Kryptowährungen vorweisen kann.
Das schafft Sicherheiten und zieht Unternehmen an. Vor kurzem hatte die Monetary Authority of Singapore (MAS) verkündet, die Regelungen für im Land lizenzierte Stablecoin-Anbieter abgeschlossen zu haben. Nun ziehen eine Reihe von Unternehmen für digitale Assets und Zahlungsdienstleiter es in Betracht, als Stablecoin-Emittenten in dem Land aufzutreten. Andere wollen ihre Tokens offiziell von den Behörden regulieren lassen und ihn auf Singapur anbieten.
Mehr Sicherheiten für Stablecoins
Bei den Stablecoins handelt es sich um Kryptowährungen, welche mit einem realen Wert hinterlegt sind. Das berühmteste Beispiel ist Tether (USDT), bei dem der Wert eines Tethers dem Preis eines US-Dollars entsprechen soll. Häufig leiten die Stablecoins ihren Wert von anderen Fiatwährungen oder Anleihen ab.
Laut den Regularien von MAS müssen die Reserven eines Stablecoins ein geringes Risiko sowie eine hohe Liquidität aufweisen. Zudem muss der Wert der Reserve ständig auf demselben Level sein oder höher als der Wert des Stablecoins. Die Emittenten der besicherten Kryptowährungen müssen weiterhin in der Lage sein, den Nutzern innerhalb von fünf Arbeitstagen den realen Wert zurückzuzahlen. Sie sind außerdem verpflichtet, die Besicherung offenzulegen, Einschließung regelmäßiger Überprüfungen der Reserven.
Singapur als regulatorisch sicherer Hafen
Singapur steht an der Spitze von klarer Krypto-Regulierung, zusammen mit Hongkong und einigen anderen asiatischen Ländern. Von Hongkong wird ebenfalls erwartet, in Zukunft die Emittenten von Stablecoins besser zu regulieren. Auch in der EU und in Großbritannien sind Gesetzesrahmen dieser Art geplant. Der Markt für Stablecoins wird aktuell auf 125 Milliarden US-Dollar geschätzt, wobei die beiden größten Coins, Tether (USDT) und der USD Coin (USDC) von Circle, gut 90 % vom Gesamtwert ausmachen.
Zumeist sind die Stablecoins unreguliert. Dabei sollen sie den Tradern Sicherheit und Verlässlichkeit bieten. Sie sind auf vielen Kryptobörsen ein Mittel, um mit anderen vielversprechenden Kryptowährungen handeln zu können, da sie ein häufiges Tauschpaar darstellen. Stablecoins lassen sich dann wie jede andere Kryptowährung abziehen, auf einer anderen Exchange parken oder der Trader lässt sich auszahlen.
Jedoch gibt es häufig Kritik an den Stablecoins hinsichtlich der Transparenz. So hat sich herausgestellt, dass die Reserven von Tether zum Teil aus Bitcoin (BTC) bestehen, nachdem Gerüchte laut wurden, die Währungsreserven würden nicht komplett in US-Dollar hinterlegt sein. Besonders sogenannte algorithmische Stablecoins wie TerraUSD (UST) bereiten den Behörden Kopfzerbrechen. Der Crash von Terra Luna hatte im Jahr 2022 den gesamten Krypto-Markt mit sich in den Abgrund gerissen.