Die insolvente Kryptobörse FTX pausiert ihren 500 Millionen USD schweren Verkauf der Anteile der KI-Firma Anthropic. Die Pausierung folgte, nachdem die Bieter eine Prüfung durchgeführt haben. Das geht aus einem Bloomberg-Bericht von 27. Juni hervor.
Hoffnung auf hohe Erlöse
Die Beteiligung an der Antrhopic Firma wurde von der bankrotten Börse FTX ursprünglich hochgelobt. 500 Millionen USD pumpte der Konzern seinerzeit in Anteile des Start-ups, das sich mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz befasst.
Aus dem Bericht von Bloomberg geht hervor, dass die Investmentbank, Perella Weinberg, die für die Abwicklung des Konkursverfahrens zuständig war, den Bietern eine Pause ankündigte. Das geht aus einer anonymen Mitteilung hervor. Bei zahlreichen Gesprächen haben Personen „vertrauliche Informationen diskutiert“.
FTX debtors have halted sale of Anthropic
PWP informed bidders that the sale was haltedGreat News for FTX creditors.
Know there was a lot of demand
So I expect:1) FTX creditors are being heard by the UCC + FTX debtors
2) PWP are listeningFTX keeps a good asset
Well done pic.twitter.com/1kKlsJkC4Q
— Sunil (FTX Creditor Champion) (@sunil_trades) June 28, 2023
Bereits einige Monate im Voraus hatte es eine Due Diligence gegeben. Seit einiger Zeit hätten zahlreiche Privatpersonen Informationen über den Verkauf der Anthropic Anteile erhalten. Laut Angaben auf Semafor habe FTX die Antrophic-Hant Anteile ausschließlich gehalten, um einen hohen Gewinn zu erzielen.
In einem aktuellen Beitrag heißt es: „FTX schien Anthropic-Aktien im Wert von 500 Millionen Dollar zu besitzen, als es in Konkurs ging, obwohl unklar ist, wie der ehemalige CEO Sam Bankman-Fried zu dieser Bewertung kam. Es wird jetzt erwartet, dass der Einsatz neunstellige Zahlen einbringt, Geld, das an ehemalige Kunden gehen würde.“
Der Verkauf der Anlagen sollte also scheinbar in die Schuldentilgung fließen. Bisher ist nicht bekannt, wie viel Geld das Unternehmen den Privatkunden und anderen Unternehmen schuldet.
Der Zusammenbruch der FTX Börse
Die FTX Krypto Börse ging im vergangenen Jahr mit einem großen Knall bankrott. Zunächst erschienen einige Negativschlagzeilen, die darauf hindeuteten, dass das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten geraten sei. Danach ging alles rasant, die Kunden konnten keine Gelder mehr abheben, wenige Tage später war die Website gesperrt.
Bei dem Zusammenbruch zog das Unternehmen zahlreiche Unternehmen mit in die Insolvenz, auch der FTT Token musste einen außerordentlichen Ausverkauf durchmachen.
- NFTX
(NFTX) - Preis
$23.66
- Marktkapitalisierung
$9.94 M
Unter anderem soll der CEO Sam Bankman-Fried Kundengelder veruntreut und eine konsequente Geschäftsführung durchgeführt haben, um sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen.
Nachdem der ehemalige Geschäftsführer auf der Flucht war, wurde er im Dezember 2022 im Ausland festgenommen. Nun droht ihm ein Verfahren wegen gefälschter Unterlagen, Steuerhinterziehung und Veruntreuung. Das sind jedoch nur einige wenige Vorwürfe gegen Bankman-Fried. Das Verfahren gegen ihn soll im Oktober dieses Jahres beginnen.
Nach dem Zusammenbruch der FTX Plattform entstand im Krypto-Sektor ein Domino-Effekt, bei dem die Mehrheit der Kryptowährungen deutliche Verluste erfahren haben. Erst seit dem Jahreswechsel konnten sich Bitcoin und Co. langsam von diesem Preis-Crash erholen.
Rettungsring Anthropic
Anthropic wurde im Jahr 2021 von ehemaligen OpenAI-Mitarbeitern gegründet. Seitdem arbeiten die Mitarbeiter an einer künstlichen Intelligenz namens Claude. Derzeit entwickelt sich ein echter Hype im KI gestützte Programme. Aus diesem Grund sah scheinbar auch FTX bereits zu einem frühen Zeitpunkt Potenzial in dem Unternehmen.
Im Mai 2023 gab Anthropic bekannt, dass es 450 Millionen USD eingesammelt hat, um seine Entwicklungen verwirklichen zu können. Daniela Amodei, Mitgründerin des Unternehmens sagte in einem Interview mit Bloomberg, dass sie sehr viel Potenzial in der KI-Branche sieht und davon ausgeht, dass man mit der Finanzierung Erfolg haben wird.
„Ich denke, wir verstehen noch nicht vollständig das gesamte Potenzial für negative Externalitäten, das diese Systeme schaffen können. Wir fangen wirklich gerade erst an, einige von ihnen zu sehen“.
Laut eigenen Angaben hat die FTX Börse und Alameda bereits vor dem Insolvenzverfahren im November in das Unternehmen investiert. Diese Anteile sind die bisher größten, die offen gelegt wurde. Neben einer Investition von 1,5 Millionen USD in Krypto Miner Genesis, gab es jedoch weitere Käufe.
Verkauf: Die Anteile könnten der Börse helfen
Wie es nun mit den Anteilen ausgeht, ob FTX die Anteile verkauft und welche Schlussfolgerungen die internen Diskussionen haben, ist bisher unklar. Perella gab bekannt, dass es üblich sei, Geheimhaltungsvereinbarungen unterzeichnen zu lassen. Private Informationen dürften in der Regel nicht an die Öffentlichkeit gelangen.
Eine Stellungnahme seitens FTX oder Perella wurde bisher abgelehnt. In dieser Woche berichtete die FTX Börse über eine Verwechslung, bei dem Vorwurf der veruntreuten Kundengelder. Mit diesen Unterlagen möchte das Unternehmen mit einigen Vorwürfen aufräumen.
Außerdem stellten die Bankman-Fried Anwälte einen Antrag vor Gericht. Damit beantragen sie, dass die Mehrheit der Vorwürfe gegen den ehemaligen Geschäftsführer fallen gelassen werden.
Betrachtet man das schwierige Insolvenzverfahren, in dem sich das Unternehmen befindet, wäre es denkbar, dass sich die Verantwortlichen für einen Verkauf der Anteile entschieden haben.
No Meme Coin: Fun-Währung im Fokus der Investoren
Die FTX Börse konnte ihren Kunden ein großes Angebot unterbreiten. Zahlreiche bekannte Token wie Bitcoin und Co. waren dort handelbar. Doch auch neue Kryptowährungen, die gerade erst in den Handel starteten, wurden regelmäßig in das Portfolio aufgenommen. Auch der No Meme Coin ist ein sehr junges Projekt.
Die Entwickler des Tokens No Meme Coin setzten bei ihrer Arbeit vollends auf den Fun-Faktor. Die Kryptowährung schenkt ihren Investoren keinen Anwendungsfall. Wer den Token also kauft, kann ihn ausschließlich als Handelsobjekt betrachtet und innerhalb der Blockchain nicht „benutzen“. Dafür unterhalten die Gründer die Community regelmäßig mit lustigen Memes via Twitter und Co. Dennoch zeigen die Investoren eine starke Kauflust. Nach dem Coin Launch schnellte der Preis bereits in die Höhe und konnte sich einige Tage lang halten.