Die Bitcoin Kursexplosion diesen Jahres hat dafür gesorgt, dass immer mehr auf den Zug der Kryptowährungen aufspringen möchten. Allerdings kann nicht geleugnet werden, dass manche den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Gewiss: von Bitcoin hat jeder schon gehört. Aus Gründen der Diversifizierung scheint es jedoch auch empfehlenswert zu sein, in andere digitale Währungen zu investieren. Hier kommen die sogenannten Altcoins ins Spiel. Altcoin leitet sich ab aus dem Wort „Alternative“ und „Coin“. Insofern ist jede andere Währung außer der Bitcoin (BTC) ein Altcoin. Die große Frage ist jedoch, ob es sich aktuell überhaupt lohnt, sich mit Altcoins zu beschäftigen. Haben diese eine Zukunft? Wie steht es um das Potential von Ethereum (ETH), Ripple (XRP) & Co.?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister zweifellos. Während manche felsenfest davon überzeugt sind, dass so mancher Altcoin den Bitcoin bald schon outperformen wird, gibt es andere, die sogar die These aufstellen, dass man sich mit Altcoins die Finger verbrennt. In dieser Krypto Analyse widmen wir uns dem wichtigen Themenkomplex: Wie steht es um die Altcoin Kursentwicklung, vor allem im Vergleich zu Bitcoin? Weshalb schätzen manche das Bitcoin Potential höher ein, andere wiederum das Altcoin Potential?

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Sind Altcoins Geschichte – Finger davon lassen?

Zu aller erst wollen wir folgendes festhalten: Bis dato ist es durchaus der Fall, dass Bitcoin indirekt als Leitwährung zu fungieren scheint. Zwar gibt es einzelne Coins, die sich gegensätzlich zum Bitcoin Chart-Verlauf entwickeln. Dies ist jedoch eher die Ausnahme, als die Regel. Verallgemeinert gesprochen ist es so, dass die Altcoin Preise maßgeblich von dem Bitcoin Kurs abhängig sind. Konkret bedeutet dies folgendes: In einem Bitcoin Bullenmarkt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Altcoins an Wert zulegen. Selbiges gilt für einen Bärenmarkt.

Interessanterweise konnte man nicht zuletzt im Jahr 2019 die Beobachtung machen, dass der Bitcoin Preis in bullishen Phasen stärker im Preis zulegt, als Alternativen wie beispielsweise Ether oder XRP. Verknüpft man diesen Aspekt mit dem ersten Faktor, nämlich, dass Bitcoin in gewisser Hinsicht eine Leitwährung zu sein scheint, dann stellt sich die durchaus berechtigte Frage: Wieso überhaupt in Altcoins investieren – und weshalb nicht gleich Online Bitcoin kaufen, und auf ein Krypto-Diversifizierung verzichten?

Genauerer Blick lohnt sich

Ehe man sich darin versucht, die Frage zu beantworten, sollte man die unterschiedlichen digitalen Währungen etwas ausführlicher ins Visier nehmen. Dies wollen wir exemplarisch an drei verschiedenen Altcoins tun.

Fest steht, dass es die unterschiedlichsten Arten von Kryptowährungen gibt. Der Vergleich mit Fiatgeld hinkt gewaltig. Der Euro verhält sich zum US-Dollar nicht ansatzweise so, wie Bitcoin zu Ethereum (Ether). Was zunächst vielleicht für den ein oder anderen etwas irreführend klingen mag, wird auf den zweiten Blick rasch verständlich: spätestens dann, wenn man sich dessen gewahr wird, was die Intention der unterschiedlichen Krypto-Projekte ist. Ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit geben wir im Folgendem einen knappen Überblick über potentielle Anwendungsfelder der unterschiedlichen digitalen Währungen und der dahinter stehenden Technologie.

#1 Bitcoin als digitales Gold

Natürlich gibt es in der Theorie unzählige Anwendungsfelder und Usecases von Bitcoin. Allerdings gibt es zahlreiche Branchenkenner, die das Bitcoin Potential vor allem deshalb so hoch einschätzen, weil die sogenannte Mutter aller Kryptowährungen hervorragend als Wertspeicher geeignet ist. Vermutlich wird Bitcoin nie die Nummer 1 hinsichtlich der Gewährleistung von Zahlungen und Mikrotransaktionen werden. Somit stünde es nicht im Geringsten in Konkurrenz zu anderen Projekten, wie beispielsweise dem Libra-Coin. Weil Bitcoin (BTC) jedoch ein vergleichsweise hohes Vertrauen und eine hohe Popularität genießt, sehen jene Währung viele als sicheren Hafen – ähnlich, wie es bei Gold der Fall ist.

Zudem gibt es bei Bitcoin einen zentralen Unterschied zu den meisten Altcoins: der Coin mit der höchsten Marktkapitalisierung muss sich nicht erst noch bewähren. Bei anderen Projekten sieht dies schon ganz anders aus. Deren Kursentwicklung hängt mitunter maßgeblich davon ab, ob die angekündigten Projekte und Usecases auch tatsächlich in der Praxis Anwendung finden. Das Bitcoin Potential und der Bitcoin Preis könnten theoretisch auch die 100.000 US-Dollar Marke knacken, ohne dass es technische Innovationen oder derlei mehr gibt. In gewisser Hinsicht könnte man ein Bitcoin Investment folglich als weitaus konservativer bezeichne, als beispielsweise ein Investment in eine digitale Währung, welche sich noch nicht in der Praxis als dienlich erwiesen hat.

#2 Ethereum als Smart Contract Plattform

Ethereum könnte sich als führende Plattform aufschwingen, über welche intelligente Vertragsprotokolle abgewickelt werden. Die Ethereum-Blockchain könnte so unter anderem von Unternehmen für mannigfaltige Bedürfnisse genutzt werden. Bitcoin ist in erster Linie eine Währung – ganz anders als Ethereum.

Smart Contracts ist ein Ausdruck für einen ganz bestimmten Computercode, vereinfacht gesprochen. Hier wird der Austausch von Geld, Eigentum, Aktien oder anderem erleichtert. Sobald bestimmte Bedingungen erfüllt sind, kommt es zu automatisierten Ausführungen. Ethereum ermöglicht es Entwicklern, die unterschiedlichsten Anwendungen zu erstellen. Wer in Ethereum investieren möchte, der tut gut daran, noch weitaus tiefer in die Materie einzudringen. Uns ging es an dieser Stelle nur darum, darzulegen, dass es zwischen Bitcoin und Ethereum respektive Ether einen sehr großen Unterschied gibt. Dies hat auch zur Folge, dass es zwar der Fall sein kann, dass ETH auch noch weiterhin im Windschatten von Bitcoin sein Dasein fristet – aber dass dies keineswegs der Fall sein muss. Bevor wir endgültig der Frage nachgehen, ob es sich noch lohnt, in Altcoins zu investieren, werden wir zwei andere Altcoins vorstellen. Diese wurden nicht willkürlich ausgewählt, im Gegenteil. Vielmehr stehen sie für ganz spezifische (potentielle) Anwendungen!

#3 Ripple als „Bitcoin der Banken“

Halten wir an dieser Stelle einmal fest, dass Bitcoin womöglich so etwas wie ein Wertspeicher ist bzw. häufig als solcher gesehen wird, Ethereum wiederum unter anderem eine aussichtsreiche Smart Contract Plattform ist. Was ist die Funktion von Ripple? Weshalb sehen viele das Ripple Potential als hoch an? In der Kryptoszene wird oft davon gesprochen, dass Ripple das sogenannte Bitcoin der Banken ist. In der Tat gibt es bereits unzählige Kooperationen mit namhaften Banken. Das Ziel der Ripple-Entwickler ist es unter anderem, den internationalen Zahlungsverkehr effizienter, schneller und preiswerter abzuwickeln. Transnationale Überweisungen kosten bis dato enorme Gebühren und sind äußerst träge in der Ausführung – und genau hier möchte Ripple ansetzen.

Allerdings gibt es einige Branchenkenner, die Ripple argwöhnisch gegenüber stehen, weil – ihrer Meinung nach – das dezentrale Ideal torpediert wird. Nehmen wir einmal an, dass sich Ripple im Banken-Transfer nachhaltig durchsetzt: es braucht nicht viel Phantasie, um anzunehmen, dass dies eine euphorische Stimmung und positive Ripple Prognosen zur Folge hätte. Fest steht jedoch, dass es diesbezüglich noch keine Sicherheit gibt. Zwar gibt es Kooperationen noch und nöcher – doch diese könnten sich womöglich auch als nicht fruchtbar erweisen.

#4 IOTA – Technologie für das Internet der Dinge?

Das Ziel der IOTA Entwickler rund um Dominik Schiener ist es wiederum, Maschinen miteinander zu vernetzen, um Automatisierungsprozesse zu gewährleisten und zu optimieren. Hierfür kommt die Tangle-Technologie zum Einsatz. Auch hier mangelt es bis dato nicht an Kooperationen. Zuletzt machte es beispielsweise die Runde, dass Jaguar mit der IOTA Foundation zusammen arbeitet. Auch Volkswagen und Bosch werden immer wieder genannt. Fakt ist, dass das IOTA Potential zweifelsohne groß ist, und dass es in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal hat, vor allem im Vergleich zu Bitcoin, Ethereum und Ripple.

Bei allen knapp skizzierten Altcoins ist es vor einem Investment unbedingt zu empfehlen, sich weitere Informationen einzuholen. Dieser Überblick sollte lediglich darstellen, dass die Einsatzgebiete bei den jeweiligen Kryptos und Währungen stark variieren. Insofern gibt es signifikante Unterschiede zum Forex Trading – man setzt eben nicht nur auf eine Währung, sondern im Zweifelsfall sogar auf eine Konglomerat an Anwendungsmöglichkeiten und Innovationen. Viele fragen sich jetzt vermutlich, was das beste Investment 2019 ist, und was die Beschreibung der vier Altcoins überhaupt mit der gestellten Eingangsfrage des Features zu tun hat – hierzu kommen wir gleich!

Krypto Prognose: Altcoins nicht ewig im Windschatten von Bitcoin

Die Marktdominanz von Bitcoin ist unbestreitbar. Bei Redaktionsschluss liegt diese bei ungefähr 62,2 Prozent. Dies ist ein beachtlicher Wert, vor allem wenn man sich dessen gewahr wird, dass es Kryptowährungen im vierstelligen Bereich gibt. Und weil dies so ist, scheint es unserer Meinung nach überaus sinnvoll zu sein, mit einem gewissen Anteil in Bitcoin investiert zu sein.

Krypto Diversifizierung nach Marktkapitalisierung?

Wichtig: Dies ist keine Handels-Empfehlung, wir sind keine Finanzberater, sondern Informationsdienstleister. Dennoch möchten wir nicht unerwähnt lassen, dass es eine Reihe von Krypto-Experten gibt, die sich nach folgender Maxime richten: den relativen Bitcoin Anteil im Portfolio mindestens so hoch gewichten, wie es der momentanen Marktdominanz entspricht. Zum aktuellen Zeitpunkt würde dies bedeuten, etwa 62 Prozent des Kapitals, welches man in den Krypto-Markt investiert hat, in Form von Bitcoin (BTC) zu haben. Das Bitcoin Potential gilt nach wie vor als groß, der Bitcoin Ausblick und Bitcoin Prognosen als überaus aussichtsreich. Was jedoch im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass es um Altcoins schlecht bestellt sein muss. Allerdings ist hier womöglich das Investment Risiko etwas höher. Schließlich und endlich muss hier jedoch selbst und für sich pro und kontra abwägen.

Allerdings wagen wir folgende Krypto Prognose: Ab dem Zeitpunkt, an dem sich einige Altcoins in der Realität in einem hohem Ausmaß als praktisch und dienlich erwiesen haben, könnte sich die Kursentwicklung von der Bitcoin Chart Entwicklung abkoppeln. Folglich sehen wir die Chancen, beispielsweise bei Ripple, Ethereum und IOTA als überaus groß. Vor allem, weil es an Anwendungsfeldern nicht mangelt. Man sollte sich stets hinter die Ohren schreiben, dass der Krypto Markt verhältnismäßig jung ist, und wir uns vermutlich erst am Anfang einer langen Fahnenstange befinden.

Altcoin Potential alles andere als gering

Wir haben versucht, darzustellen, dass es kein Altcoin vs Bitcoin gibt, sondern dass diese gar nicht unbedingt in Konkurrenz zueinander stehen. Schließlich heißt es nicht grundlos, dass man keine Äpfel mit Birnen vergleichen soll. Scheint es nun letzten Endes ratsam, in Altcoins zu investieren, oder nicht? Hierzu einige persönliche Gedanken:

  • Es gibt einige Faktoren, die es nahe liegend erscheinen lassen, dass ein Altcoin Investment tendenziell riskanter ist, als ein Bitcoin Investment. Die Gründe wurden teilweise schon genannt. Hinzu kommt, dass die Altcoin Liste inzwischen sogar ellenlang ist. Die meisten stimmen der These überein, dass das Risiko vor allem dann steigt, wenn man auf der Skala der Marktkapitalisierung weiter nach unten geht.
  • Aufgrund der Tatsache, dass die unterschiedlichen Währungen und Projekte große Differenzen aufweisen und die Entwickler-Teams mitunter komplett gegensätzliche Ziele verfolgen, erachte ich es als sinnvoll, hier zu diversifizieren. Letztlich besitzt keiner über eine Kristallkugel und kann bereits jetzt darüber bescheid wissen, welche Krypto sich wie entwickelt. Wenn man jedoch zum Beispiel in zehn unterschiedliche digitale Währungen investiert, dann erhöht man seine Chancen darauf, das eingesetzte Kapital zu vervielfachen. Auf der Gegenseite steigt natürlich auch das Risiko, dass eine Währung komplett an Wert verliert. Allerdings reicht es womöglich schon aus, einen Highflyer im Wallet zu haben, um andere Verluste mehr als aus zu gleichen.

Last but not least …

  • Investment in die Zukunft: wer sich einen momentanen Überblick verschafft und sehenden Auges durch die Welt schreitet, der sieht zahlreiche Felder, die aktuell noch stark verbesserungswürdig sind. Man denke an langsame Banken-Transaktionen, Unzulänglichkeiten in der Logistik, überfüllte Straßen, Prozesse der Automatisierung und weitaus mehr. Es gilt als nicht unwahrscheinlich, dass einige Berufsfelder in den nächsten Jahren regelrecht revolutioniert werden. Es scheint überaus wahrscheinlich, dass die Blockchain-Technologie und/oder zahlreiche Krypto-Projekte hierbei einen nicht unwesentlichen Einfluss haben. Durch einen richtigen Riecher und ein lukratives Altcoin Investment kann man unter anderem direkt an dieser Welle des Fortschritts partizipieren.

Altcoin Ausblick: es bleibt spannend!

Von Zeit zu Zeit erreichen uns Fragen wie „Altcoin pro und kontra, was überwiegt?„, oder „lohnt es sich 2019 in Altcoins zu investieren?“. Diese Fragen lassen sich nicht allgemeingültig beantworten. Dafür ist die Altcoin Liste schlichtweg zu lang. Sinnvoller ist es hingegen, sich jeweils mit einzelnen digitalen Währungen zu beschäftigen, zu recherchieren und abzuwägen, ob es sinnvoll scheint, diese Coins auf seiner Wallet oder Krypto Exchange zu lagern. Bei einem gibt es jedoch nahezu eine Gewissheit: Wer nicht investiert, der umschifft erstaunliche Gewinn-Chancen, denn eine Vervielfachung ist bei aussichtsreichen Projekten fernab von Bitcoin durchaus realistisch. Realistisch bedeutet jedoch nicht, dass dies auch zwangsweise eintreffen muss. Im Gegenteil. Ähnlich wie bei der Dotcom-Blase wird es vermutlich auch im Krypto Markt zahlreiche Währungen geben, die vom Erdboden verschwinden.

Im Gegenzug gibt es jedoch vermutlich auch solche Projekte und Coins, die zu schwindelerregenden Höhen aufsteigen, und die findige Investoren zu Reichtum verhelfen können. Allerdings gilt auch hier, wie bei allem, und wie von Kryptoszene.de auch häufig benannt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Chancen auf atemberaubende Renditen gibt es nicht zum Nulltarif. Das Risiko ist im volatilen Krypto-Sektor nicht von der Hand zu weisen. Nicht zuletzt deshalb ist es empfehlenswert, nur jenes Geld zu investieren, auf welches man nicht zwingend angewiesen ist!

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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