Wie das University College London auf seiner Webseite bekanntgegeben hat, wird es zukünftig nicht mehr mit der IOTA Foundation zusammenarbeiten. Vorrausgegangen ist ein Streit mit einem anderen Sicherheitsforscher einer anderen Universität.
Wer derzeit die Webseite des University College London (UCL) besucht, sieht auf der Startseite gleich eine Ankündigung in der es heißt, dass das UCL Centre for Blockchain Technologies zukünftig keine Projekte mehr gemeinsam mit der IOTA Foundation machen wird. Wörtlich heißt es auf der Seite:
UCL Centre for Blockchain Technologies is no longer associated with the IOTA Foundation.
In relation to recent news report, we reaffirm our support for open security research, as a prerequisite for understanding the assurances provided by any blockchain technology. It is inappropriate for security researchers to be subject to threats of legal action for disclosing their results.
Warum die Partnerschaft aufgekündigt wurde wird nicht erklärt. Es ist aber davon auszugehen, dass ein vorangegangener Streit zwischen IOTA und einem anderen Sicherheitsforscher dazu geführt hat.
In 2017 hat IOTA bei MIT’s Digital Currency Initiative (DCI) einen Sicherheitscheck des IOTA Codes in Auftrag gegegben. Einer der Sicherheitsforscher, Ethan Heilman, hat dabei auch seiner Ansicht nach eine Sicherheitslücke in der IOTA hash function gefunden. Ob dies wirklich eine Sicherheitslücke war, darüber gibt es verschiedene Aussagen zwischen Mitgliedern der IOTA Foundation und DCI. Jedenfalls hat DCI es bis heute nicht geschafft, Code für einen möglichen Angriff vorzulegen. Die angesprochende hash function wurde später auch durch eine andere erstetzt.
Der Streit zwischen IOTA und DCI‘s Ethan Heilman ist dann aber soweit eskaliert, dass einer der IOTA Mitgründer, Sergey Ivancheglo, gedroht hat Ethan Heilman zu verklagen. Dazu sei gesagt, dass Sergey Ivancheglo, den Sicherheitsforscher privat verklagen möchte, dies erfolgt nicht mit Zustimmung der IOTA Foundation. Zum Streit beigetragen hat auch, dass Ethan Heilman vorgeworfen wurde, dass er an einem eigenen Projekt arbeitet, dass im Wettbewerb zu IOTA steht. Das verbreiten der mutmaßlichen Sicherheitslücke bei IOTA kommt ihm also zu Gute.
Jedenfalls fühlten sich viele Wissenschafter durch die Aktion des IOTA Mitgründers angegriffen. Denn nur weil es Uneinigkeit darüber gibt, ob es sich um eine Sicherheitslücke handelt, sollten Wissenschaftler nicht fürchten für ihre Arbeit rechtlich angegriffen zu werden. Jedenfalls haben jetzt auch die Wissenschaftler des University College London die Seite von Ethan Heilman ergriffen und distanzieren sich von IOTA. Aus dem UCL kommt zum Beispiel IOTAs neues Trinity Wallet, dass in den nächsten Monaten veröffentlicht wird und das am UCL als Masterthesis entstanden ist und dann in der IOTA Foundation weiterentwickelt wurde. Ebenfalls kritisch hat sich Charles Hoskinson, der Mitgründer von Cardano und Ethereum, zu Sergey Ivancheglos vorgehen geäußert.
If IOTA sues Ethan, then I'm seriously considering offering to cover his legal fees. This is absurd and fundamentally damaging to the relationship between researchers and cryptocurrencies
— Charles Hoskinson (@IOHK_Charles) February 26, 2018
Die IOTA Foundation besteht darauf, dass es sich hierbei um einen Vorgang eines einzelnen handelt und nicht um das Vorgehen der IOTA Foundation. Allerdings sei gesagt, dass ein Gründer auch immer ein Stück weit sein eigenes Projekt vertritt und die strikte Trennung hier nicht so einfach möglich ist.
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