Die Kryptowährungen haben es rein regulatorisch noch recht schwer auf dem indischen Kontinent. Dennoch zeigt sich der ehemalige Gouverneur der indischen Zentralbank, Raghuram Rajan, recht begeistert, was den Bitcoin angeht. Auch Facebooks hauseigene digitale Währung Libra soll laut Rajan ein Erfolg werden.
Unerwartet positives Feedback aus Indien
Rajan arbeitete zwischen den Jahren 2003 und 2006 als Chefökonom und Forschungsleiter beim Internationalen Währungsfonds (IWF). Ferner sammelte Rajan tiefergehende Einblicke in die Finanzwelt als Gouverneur der indischen Zentralbank. In einem CNBC Podcast erklärt der Finanzexperte, dass den privaten Kryptowährungen eine positive Zukunft bevorstehe. Allerdings gilt dies mit einer Einschränkung: Rajan führt an, dass die Kryptowährungen als Gesamtheit zum Erfolg werden. Allerdings nur solange, wie es keine einzelne virtuelle Währung mit einer Monopolstellung geben wird.
Auch die bereits seit Längerem geplanten virtuellen Währungen der Regierungen und Zentralbanken dürften laut Rajan keine ernstzunehmende Konkurrenz für die Kryptowährungen werden. Für Rajan ist aber klar, dass es auch in Zukunft eine Vielzahl von privaten Kryptowährungen geben wird, die alle unterschiedliche Funktionen übernehmen werden.
Was wird die Rolle des Bitcoins sein?
Laut Rajan könnte der Bitcoin zukünftig die Rolle eines digitalen Wertspeichers haben. Als Zahlungsmittel sieht Rajan den Bitcoin aber eher nicht, schließlich sei der Bitcoin ein bisschen wie Gold.
Zwar ist Facebooks Libra noch lange nicht Teil der Krypto-Realität geworden, dennoch scheint Rajan fest davon auszugehen, dass Libra eines Tages zu einer etablierten Kryptowährung wird. Denn für Rajan könnte Libra bald ein alltäglich genutztes Zahlungsmittel werden.
Der Wirtschaftsexperte gibt aber auch an, dass es bei den Zentralbank-Digitalwährungen zu Problemen kommen kann, sollte sich eine dieser Währungen eine Monopolstellung erarbeiten. Ferner sollte der Datenschutz im Vordergrund stehen. Die Nutzer der CBDCs (Central Bank Digital Currencies) sollten genau wissen, welche Informationen über das Zahlungsverhalten der Kunden gespeichert und genutzt wird.
Der Wettbewerb zwischen den privaten und öffentlichen digitalen Währungen dürfte diesen Vorgang befeuern, so Rajan.
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