Seit Aufzeichnung des Immobilienpreis-Indexes im Jahr 2004 erhöhten sich die Preise in Deutschland nie stärker, als von 2019 auf 2020. Dies geht aus einer neuen Infografik von Kryptoszene.de hervor. Und obgleich sich die Anzahl der Wohnungsinserate im Angesicht der Corona-Krise um bis zu 16,8 Prozent verringerte, befinden sich die Google-Suchanfragen für Immobilien sogar auf einem Allzeit-Hoch. Auch dies zeigt die Infografik.
Innerhalb des letzten Jahres erhöhte sich der Immobilienpreis-Index um elf Punkte. Nie wurde innerhalb eines solchen Zeitraumes ein höherer Zuwachs erzielt. Der Index basiert auf einem gewichteten Mittel aus Kauf- und Mietpreisen, die Daten wurden erhoben durch das Forschungsinstitut „Empirica„.
Unterdessen befindet sich auch die Nachfrage nach Immobilien auf einem Höchststand. So notiert der Google-Trend-Score, der das relative Suchvolumen angibt, auf dem Höchststand von einhundert. Dies gilt sowohl für die Begriffspaare „Haus kaufen“, „Wohnung kaufen“, „Haus mieten“, als auch „Wohnung mieten“.
Immobilienpreise – Corona Auswirkungen womöglich noch nicht absehbar
Indes zeigt die Infografik, dass diverse Marktteilnehmer trotz des jüngsten Anstiegs durchaus von sinkenden Immobilienpreisen ausgehen. Nach einer Studie der „Deutschen Wirtschaft“ könnten mögliche Insolvenzen sowie eine steigende Arbeitslosigkeit dazu führen, dass die Preise für Wohnimmobilien um bis zu 12 Prozent sinken.
Und auch Schweizer Immobilien-Investoren scheinen tendenziell kritisch zu sein. So ergab eine Erhebung, dass insgesamt 24 Prozent sinkende Preise erwarten, wohingegen nur 9 Prozent davon ausgehen, dass die Immobilienpreise weiter steigen. Allerdings, so die Ergebnisse einer anderen in der Schweiz durchgeführten Studie, geben rund 70 Prozent an, dass die Corona-Krise ihre Kaufabsichten nicht verändert habe.
Zurückhaltung bei Inseraten
Wie sich die Immobilienpreise weiter entwickeln, wird sich unterdessen erst noch zeigen müssen. Allerdings lässt sich bereits jetzt feststellen, dass im Angesicht der Pandemie weniger Immobilien – sowohl zur Miete, als auch zum Verkauf – angeboten wurden, als noch vor der Krise. So wurden in der Schweiz zwischen dem 12.02 bis 16.04 16,8 Prozent weniger Inserate für Mietwohnungen geschaltet, als im Vorjahreszeitraum. Wie Empirica berichtet, kam es auch in Deutschland zu einem signifikanten Einbruch der Inserate.