Aus der Antwort der Bundesregierung zu einer „kleinen Anfrage“ zum Thema Fintech in Deutschland geht hervor, dass 2018 (Q1-Q3) 42 neue Unternehmen in diesem Bereich gegründet wurden. Damit zeichnet sich ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vorjahren ab.

Im Jahr 2017 wurden 96 Fintechs gegründet, 2015 waren es noch 160 Unternehmen. Auch im Vereinigten Königreich und den USA zeigt sich diese Entwicklung zu weniger neu geschaffenen Fintechs.

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Fintech-Markt schon gut besetzt

Allerdings bedeutet der Trend nicht, dass das Fintech-Geschäft in Deutschland insgesamt rückläufig ist. Vielmehr lässt sich beobachten, dass zwar weniger, aber dafür größere, professioneller und mir mehr Geldmitteln aufgestellte sowie marktbeständigere Fintechs entstehen.  Außerdem haben sich bereits einige Fintech-Unternehmen in ihrem Segment etabliert, so dass es für Neugründungen schwerer wird Nischen zu besetzen.

Auf die Frage nach den Insolvenzen im Fintech-Sektor kann die Bundesregierung in ihrer Antwort keine Angaben machen, da hierzu „keine umfassenden Kenntnisse“ vorliegen.

Entwicklung in Deutschland besser als im EU-Schnitt

Bei Umsatz und Gewinn der Fintechs zeigt sich ein konträres Bild zwischen Deutschland und der EU. Während sich diese Kennzahlen in Deutschland verbesserten – das Transaktionsvolumen lag 2018 bei 1,3 Milliarden Euro – ging das Volumen in der EU von 5,84 Milliarden Euro auf 5,23 Milliarden Euro zurück. Auch das Vereinigte Königreich verzeichnet im Gegensatz zur gesamten EU einen positiven Trend. Demgegenüber sank das Volumen in den USA um rund zwei Milliarden Euro.

Die Bundesregierung kündigte in ihrer Antwort an, Deutschlands Rolle als Fintech-Standort stärken zu wollen. Als konkrete Maßnahme will die Regierung alle Gesetze auf ihre Digitaltauglichkeit prüfen und für E-Government fit machen.

Zudem begrüße die Bundesregierung den so genannten FinTech Action Plan der Europäischen Kommission, der innovative Geschäftsmodelle im europäischen Raum ermöglichen soll. Fintechs sollen Rechtssicherheit im europäischen Raum erhalten und Zuständigkeiten der nationalen Aufsichtsbehörden klar geregelt werden. Von besseren Rahmenbedingungen könnte auch der Kryptohandel profitieren.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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